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Christian Bartholomae.
mutung, es könne mit rnperl. MNV’N manöän gemeint sein, sich
als richtig erweisen sollte, so läge auch hierin ein Beweis gegen
die Lesung von -YN mit -eän.
12. Ich sehe einstweilen keinen Anlaß, von meiner (und
5 anderer) Lesung der turf. YN-Plurale mit -m zugunsten der von
Lümmel mit -eän abzugehen, wenn ich schon die Möglichkeit einer
solchen Bildung nicht in Abrede stelle. Aber -eän würde in den
TurfänTexten YT’N geschrieben sein. Durch np. mahiyän 'Monate’
(neben mp. mäh[aky) und np. saliyän 'Jahre’ (neben mp. sälfak)2),
io auf die sich Salemann GIrPh. Ja. 284 bezieht — s. auch Horn
GIrPh. 1 b. 46, 105 — ward die zeichenwidrige Lesung daheän für
DHYN nicht gerechtfertigt (vgl. § 15), und ebensowenig durch
den Hinweis auf den armenischen Nominalausgang -ean, s. Salemann
ebd. Ich leugne nicht, daß er aus dem Iranischen stammt; aber
io es ist keineswegs notwendig, zu seiner Erklärung ein nirgendwe
bezeugtes -eän vorauszusetzen, es kann doch ebensowehl auf -lim
beruhen; vgl. sean, GSg., neben siun — gr. kiujv, LW. sean — mpB.
ziyän, uswl, s. Brugmann Grdr.2 1. 95.
13. Als lebendiges Suffix dient arm. -ean zur Bildung von
20 Adjektiven der Zugehörigkeit, insbesondere aus Eigennamen, und
vor allem von Patronymiken; vgl. Hübschmann IE. 16. 382 f.,
Meillet AltarmElementarb. 35. Es entspricht mitteliranischem
-iian, das als Singularausgang altes -iianah3), als Pluralausgang
altes -iianäm fortsetzt. Ein vstaspean 'Hystaspide’ kann ins Alt-
25 Iranische übertragen, *uistäspiianäm sein, d. i. Gen. Plur. des mit idg.
io-, iio- gebildeten Patronymikums, vgl. apers. haxämanisiya-, jAwr.
naotairya- und Brugmann a. 0. 2a. 603, oder aber *uistaspiiarah,
Nom. Sing, des mit idg. (i)iono- geformten Patronymikums, vgl. jAw.
naotairyäna-; s. noch unten. Wegen der Bildung dieses Worts sei
30 bemerkt, daß ich in ihr eine Verschmelzung des patronymischen
Ausgangs ar. (i)ia- — man beachte das gleichwertige jAwr. naotairya-,
s. oben — mit dem ebenfalls pafronymischen ana- erkenne, s. jAwn
0 mpB. mähciJcan, Plural, steht GrBd.Jö’5.1, geschrieben (mit der Maske)
b dn ak an. Vgl. ferner das nbal. LW. mala.
35 2) sälaJc steht zB. PahlT. 3.14, WZKM. 20. 265, Z. 7 und. mit der Maske
dan t geschrieben, Kn. IS, Bd. 33. 9, 75. 12.
8) Oder auch -ijänis, s. unten.
Christian Bartholomae.
mutung, es könne mit rnperl. MNV’N manöän gemeint sein, sich
als richtig erweisen sollte, so läge auch hierin ein Beweis gegen
die Lesung von -YN mit -eän.
12. Ich sehe einstweilen keinen Anlaß, von meiner (und
5 anderer) Lesung der turf. YN-Plurale mit -m zugunsten der von
Lümmel mit -eän abzugehen, wenn ich schon die Möglichkeit einer
solchen Bildung nicht in Abrede stelle. Aber -eän würde in den
TurfänTexten YT’N geschrieben sein. Durch np. mahiyän 'Monate’
(neben mp. mäh[aky) und np. saliyän 'Jahre’ (neben mp. sälfak)2),
io auf die sich Salemann GIrPh. Ja. 284 bezieht — s. auch Horn
GIrPh. 1 b. 46, 105 — ward die zeichenwidrige Lesung daheän für
DHYN nicht gerechtfertigt (vgl. § 15), und ebensowenig durch
den Hinweis auf den armenischen Nominalausgang -ean, s. Salemann
ebd. Ich leugne nicht, daß er aus dem Iranischen stammt; aber
io es ist keineswegs notwendig, zu seiner Erklärung ein nirgendwe
bezeugtes -eän vorauszusetzen, es kann doch ebensowehl auf -lim
beruhen; vgl. sean, GSg., neben siun — gr. kiujv, LW. sean — mpB.
ziyän, uswl, s. Brugmann Grdr.2 1. 95.
13. Als lebendiges Suffix dient arm. -ean zur Bildung von
20 Adjektiven der Zugehörigkeit, insbesondere aus Eigennamen, und
vor allem von Patronymiken; vgl. Hübschmann IE. 16. 382 f.,
Meillet AltarmElementarb. 35. Es entspricht mitteliranischem
-iian, das als Singularausgang altes -iianah3), als Pluralausgang
altes -iianäm fortsetzt. Ein vstaspean 'Hystaspide’ kann ins Alt-
25 Iranische übertragen, *uistäspiianäm sein, d. i. Gen. Plur. des mit idg.
io-, iio- gebildeten Patronymikums, vgl. apers. haxämanisiya-, jAwr.
naotairya- und Brugmann a. 0. 2a. 603, oder aber *uistaspiiarah,
Nom. Sing, des mit idg. (i)iono- geformten Patronymikums, vgl. jAw.
naotairyäna-; s. noch unten. Wegen der Bildung dieses Worts sei
30 bemerkt, daß ich in ihr eine Verschmelzung des patronymischen
Ausgangs ar. (i)ia- — man beachte das gleichwertige jAwr. naotairya-,
s. oben — mit dem ebenfalls pafronymischen ana- erkenne, s. jAwn
0 mpB. mähciJcan, Plural, steht GrBd.Jö’5.1, geschrieben (mit der Maske)
b dn ak an. Vgl. ferner das nbal. LW. mala.
35 2) sälaJc steht zB. PahlT. 3.14, WZKM. 20. 265, Z. 7 und. mit der Maske
dan t geschrieben, Kn. IS, Bd. 33. 9, 75. 12.
8) Oder auch -ijänis, s. unten.