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Bartholomae, Christian [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1923, 3. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten, 5 — Heidelberg, 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.38044#0016
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Christian Bartholomae.

mit panJcän, s. § 14, unter Verweis auf das armLW. mahih; doch ist
ein np. *mahi 'Monat’ nicht bekannt. Es ist also wohl möglich, daß
sich die drei Plurale np. mähiyän, mp. mahikän und mähakan (s. § 12)
zueinander verhalten wie arm. sasanean, *sasanilcan und sasanaJcan.1)
16. Für einen sicheren Gen. Plur. auf -Um sehe ich mparthl.
ariyan (’PY’N) an, s. oben S. 3 No. 3. Von diesem Namen ist
bemerkenswerterweise nicht der Plural ins Armenische übernommen
worden, wie bei dem entsprechenden mpers., s. arm. eran = mp. er an,
sondern der Singular, der, auf *ariiah beruhend, *ari2) lautete; er ist
zwar nicht selbst bezeugt, wohl aber der echtarm. Plural dazu: arilz,
Gen. areac, nach der heimischen Flexion der alten im-Stämme.
17, Und einen solchen Gen. Plur. scheint auch das arm. matean
'Buch’ (Gen. mateni, Plur. °teanc) vorauszusetzen. Salemann Mel-
AsAcPet. 9 (1886). 230 hat erkannt, daß es als Lehnwort mit dem
mpB. *mätikan zusammengehöre. Es ist nicht belanglos, daß das
PahlavlWort, so wie es bei West Gl&Ind. 207, Z. 16 geschrieben
ist, nur in jungen Über- und Nachschriften vorkommt, während
x) Für das, zusammen mit mähiyän, als unregelmäßiger Plural verzeichnete
säliyän läßt sich freilich weder ein mpers. *sälihän noch ein airan. *sarbiiänäm
nachweisen. (Doch s. msak. sälye bei Leumann Maitr. 1. 66.) Wenn aber erst
mähiyän als Plural von mäh 'Monat’ empfunden wurde, so stellte sich zu dem
begrifflich engst verbundenen säl 'Jahr’ von selber der Plural säliyän ein.
2) Wie *äriiali ein *äri ergeben hat, so ist für *xsäia$-iiah ein *säiahi,
bez. mit Zusammenziehung von äia zu ä ein *sähi zu erwarten. Ich möchte
das — als Lehnwort! — in den msakischen Wörtern erkennen, die ich zEt&
Wb. 29 No. besprochen habe. Daß man den westiranischen Titel *sähänsähi
in sähänusälii umgewandelt hat, begreift sich leicht; man hat eben den fremden
Genitiv im Yorderglied durch den heimischen ersetzt; die in den msak. Hand-
schriften häufig bezeugte Verbindung gyastänu gyastd 'deorum deus’ bot ein
bi quemes Vorbild. Nach vonStaei,-Holstein BullAcPet. 1908.1367 ff., dem Konow
GGA. 1912. 553 beistimmt, ist allerdings das i in säht vielmehr der msak.
Ausgang der a-Deklination wie in gyasti 'Gott’ (= ai. yajatäh). Allein nach
Leumann BuddhLit. 92 ist die ältere Schreibung des Nom. Sing, die mit -9,
während i dem Genitiv zukommt, und erst in jüngeren Texten werden die
Formen auf -9 und -i unterschiedslos gebraucht. Auch der Nom. Sing, des
Lehnworts für 'König’ würde in den älteren Handschriften *sähi lauten; das
wäre aber kein Bewreis dagegen, daß das Wort mit -i übernommen wurde;
denn auch bei der Übernahme indischer Eigennamen wrnrden die i-Stämme in
die a-Flexion überführt, s. drdhamatd — drdhamatih, subhütd — subhütih (Leumann
a. O. 94), ttränumuhtd — tränamuktih (ebd. 107 f.); auch für ai. vipcisyl (in-Stamm)
erscheint viyasyd (ebd. 114), und desgleichen bäränaysd, srävastd für väränasi,
srävasti (7-Stämme), s. Leumann Maitr. 1. 66.
 
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