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Ruska, Julius; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1923, 5. Abhandlung): Sal ammoniacus, Nušādir und Salmiak — Heidelberg, 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.38046#0009
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Sal ammoniacus, Nusadir und Salmiak.

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anderer Stelle erscheinen soll. Das Auftauchen des Namens in
der arabischen Fachliteratur muß aber wenigstens mit einigen
Strichen gezeichnet werden, bevor ich auf die syrischen Texte
eingehen kann.
Wenn das von Robertus Castrensis übersetzte Buch des
Morienus echt wäre, so würde die Bekanntschaft der Muslime
mit dem Salz auf das Ende des 7. Jahrhunderts anzusetzen und
auf Ägypten zurückzuführen sein. Aber so sicher die Schrift auf
arabischen Grundlagen ruht, so wenig kann sie darauf Anspruch
machen, ein Werk des Eremiten Morienus oder Marianos dar-
zustellen, das dieser dem „König Calid von Ägypten“ widmete.1)
Wir müssen mindestens anderthalb Jahrhunderte weitergehen, um
auf einigermaßen sichere Spuren des Salmiaks zu stoßen. Sie
finden sich, dürftig genug, in einer dem Gäbir b. Hajjän zu-
geschriebenen Abhandlung, die den Titel Mt äh alrahma „Buch
der Barmherzigkeit“ führt und von Berthelot und Houdas im
Band III der CJtimie au Moyen-Äge (Text S. 132, Übers. S. 163)
herausgegeben und übersetzt ist. Sieht man näher zu, so findet
man, daß zwar nicht der in der Überschrift angegebene Gäbir
b. Hajjän, aber doch sein Schüler Abü 'Abdallah Muham-
mad b. Jahjä der Verfasser ist. Dieser nennt sich nicht nur zu
Anfang der Abhandlung, sondern auch im Abschnitt 39 (Text S. 148,
Z. 4 v. u., Übers. S. 179), wo er unter Berufung auf seinen Lehrer
sagt: Π *ua>- Aua ^ üii >u-j jU o. Rv Jß j*-\ Lüj pH
Es ist merkwürdig, daß den Herausgebern, wie die Einleitung
(Notice p. 20) zeigt, diese Tatsache entgangen ist, so daß sie be-
haupten (p. 21), das Werk sei m'ele de gloses, dues aux disciples du
maitre, que les copistes ont faxt entrer dans le texte primitif. Schon
der Umstand, daß der Filmst in seinem über 250 Nummern um-
fassenden Verzeichnis von Schriften Gäbirs weder das kleinere
noch das große Mtäb alrahma erwähnt, hätte Bedenken erwecken
müssen, die Schrift Gäbir selbst zuzurechnen.
Für unsere besondere Frage hat die Autorschaft weniger zu
bedeuten, denn gleichviel, ob die Schrift mit ihren Gedanken vom
Lehrer oder vom Schüler stammt, so besitzen wir in ihr die erste,
etw7a um 800 zu setzende Erwähnung des Nusadir. An der Stelle,
J) E. 0. v. Lippmann, Entstehung und Ausbreitung der Alchemie, S. 358;
R. Reitzenstein, Alchemistische Lehrschr. und Märchen bei den Arabern, Relgesch.
Vers, und Vorarb. XIX, 2, 1923; Lynn Thorndike, A history of rnagic and experi-
mental Science, New York 1923, Vol. II, S. 214 ff.
 
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