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Bartholomae, Christian [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1923, 9. Abhandlung): Zum sasanidischen Recht, 5 — Heidelberg, 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.38050#0040
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Christian Bartholomae.

b. MhD. 47. 11—12: ^ llö 5 ^IIW) 12 "^5030
0*0115 <cwj ^ iio £0Ji iio *-*oi£ yb.he pascaeta an 12 bovet i pa
an säl zäyet lee-s stürih pa b San pa än säl Jcunisn. D. i. Als \jb.lie
pascaeta gilt das, was in dem Jahr anfällt, in welchem Jahr von
5 ihm die Pflege für jene Frau zu führen ist.
In Z. 12 hat die Hs. JüV^ lea-s statt -*üi£ ke-s; s. dazu unten
bei 5.

+ Bemerkungen zu a und b. MhD. 47. 7—12. +

10

15

+1. stünli i zan: die Korrektur aus ^oen — s. oben S. 12
— ist durch pa 0 San Z. 12 geboten.1 Es handelt sich um eine
testamentarische Verfügung zugunsten der Wittwe; der Ertrag
einer Sache ist für ihre Pflege bestimmt.
+2. paötalc hart: s. dazu Bthl. WZKM. 27. 369ff.
+3. pa clästan . . . b farroxv . . . clät: wörtlich ‘[wenn er die
Sache] zum Besitz ... an Farrbxv . . . gegeben hat', s. MhD. 24.
3 ff., 29. 3 ff., 35. 3 ff. bei Bti-il, aaO. Ich habe oben freier über-
setzen müssen.
+4. i pa an säl zäyet: zur Bedeutung ‘anfällt, eingeht' von
zäyet (eig. nascitur) vgl. gr. ylyvcod-ai.
+5. he .. . pa an säl: ‘in welchem Jahr'; s. dazu Salemann
G-IrPh. 1 a. 293 § 762, Horn ebd. 1 b. 121 und unten S. 54, Z. 16.

3. Nach alle dem verstehe ich unter 'yb.hepascaeta: den Über-
schuß aus dem jährlichen Ertrag einer zu irgend welchem Zweck
ausgesetzten Sache, welcher der Person zukommt, die die Sache mit
25 der Verpflichtung in Besitz genommen hat, im Sinn der Stiftung die
Sache zu verwalten und ihren Ertrag zu verwenden, also, der Rein-
ertrag der Stiftung, nach Abzug aller durch ihre Bestimmungen be-
dingten Auslagen. Und der Sinn des Spruchs MhD. 22. 2 f. scheint
mir der zu sein: Die Testamentsbestimmung eines Familienvaters,
30 die den Reinertrag einer solchen aus dem Familienvermögen zu er-
richtenden Stiftung einem seiner Kinder als Voraus zuweist,3 hat

1 Möglich wäre auch, daß im Urtext J ^ü-5) zan i xves gestanden hat.
2 Salemanns Satz: 'In Verbindung mit Enklitiken steht in den Büchern
stets i\ nicht ke, ist falsch. Man nehme zB. zu dem von ihm gegebenen Beispiel
35 Mx. 2. 142 den inhaltlich gleichen Satz PH. 2. 9: !e vät 7ce-m hakirc vät 'pa hu-
bödtar ]grift.
3 Vgl. dazu S. 12, Z. 24 ff.
 
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