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Fabricius, Ernst; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1924/25, 1. Abhandlung): Über die Lex Mamilia Roscia Peducaea Alliena Fabia — Heidelberg, 1924

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https://doi.org/10.11588/diglit.38943#0018
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Ernst Fabricius:

Eine Lex Mamilia wird ferner von den Feldmessern wieder-
holt angeführt. In der Schrift de controversiis bezeichnet Frontin
p. 11 Lachmann (Corp. agrim. Roman, ed. Thulin I p. 4) die Con-
troversia de rigore im Gegensatz zu der Controversia de fine als
einen Streit secundum legem Mamiliam intra quinque pedes. Es
heißt dann weiter p. 12 über die Ähnlichkeit der Controversia de
fine: nam et eadem lege continetur. Dazu gibt das sogenannte
Commentum p. 12, 12 (61, 3 Th.) die Erklärung, daß unter finis
ein 5—6 Fuß breiter Grenzrain zu verstehen ist als iter ad cultaras
oder als circumactus aratri, quod usu capi non potest. Dabei wird
die Lex Mamilia abermals genannt, aber wohl nur nach der Frontin-
stelle. Gleichfalls im Anschluß an Frontin, aber ausführlicher
geht Agennius Urbicus auf denselben Gegenstand ein (p. 37, 24 u.
66, 15 Lachm. = 27,5 Th.). An den Satz, daß die Lex Mamilia
für einen finis eine bestimmte Breite vorschreibe, knüpft er die
nach Laciimann aus Frontin, jedenfalls aus guter Quelle stam-
mende Bemerkung: de qua lege iuris periti adhuc habent quaestionem,
neque antiqui sermonis sensus proprie explicare possunt, quini pedes
latitudinis dati sint, an in tantum quinque .... ut dupondium et
semissem una quaeque pars agri finem pertinere patiatur. Auf die
Vorschrift der lex Mamilia über die Breite der Grenzen intra pedes
quinos verweist auch Siculus Flaccus (144, 19 La. = 108, 19 Th.).
Auch bei der Controversia de loco führt Agennius (p. 43, 20
u. 74, 17 La. = 33, 14 Th.) die Lex Mamilia an. Die im Anfänge un-
vollständige Stelle läßt nur erkennen, daß das Gesetz in bestimm-
ten Fällen, namentlich wenn es sich um agri arcifinii handelte,
aber auch bei agri assignati in Betracht kam. Und der jüngere
Hygin erwähnt das mamilische Gesetz constitutio limitum 169,
7 La. (134, 8 Th.) in dem Abschnitt über die Breite der Limites:
die linearii limites, das sind die gewöhnlichen Trennungswege der
Centimen des regelrecht limitierten Ackerlandes, erhalten im Ge-
gensatz zu den breiteren quintarii zuweilen, wenn die Angrenzer
dahin Übereinkommen, nur die Breite secundum legem Mamiliam,
das heißt von fünf Fuß.
Diese Citate bei den Feldmessern verraten gerade keine ge-
naue Kenntnis des Gesetzes, lassen aber wie die Anführung bei
Cicero auf eine allgemeine Agrarordnung schließen. Die zuerst
besprochenen Stellen bilden zugleich eine weitere Verknüpfung mit
der Lex XII tabularum, in der nach der Cicerostelle gleichfalls
die Usucapion intra quinque pedes ausgeschlossen war. Die zuletzt
 
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