Bemerkungen zur Schrift vom Erhabnen.
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καί (2) εις ποιητικάς ύλας πολλαχοΰ συνεμβήναι καί φράσεις. Man
sieht, beides müssen Handlungen f reien Entschlusses sein. Beim
zweiten Glied liegt das zutage; denn daß man dem Verb δοκεΐ συν-
εμβήναι (wie 9, 10 p. 20, 1; beiläufig: συν- wieder nur wegen des
Hiats, vgl. zu 10, 7 συνοικοδομούμενα) aus dem Gesamt Zusammen-
hang das Subjekt ό Πλάτων geben muß und nicht etwa aus dem
ersten Satzglied τηλικαΰτά τινα, lehrt schon die soeben angeführte
und sehr gleichartige Stelle 9, 10, wo auch persönliches Subjekt da
ist: ώς εις τά ηρωικά μεγέθη συνεμβαίνειν εθίζει, seil, ό "Ομηρος.
Es würde mithin ein unerträglich harter Subjektswechsel vorliegen,
wenn für τηλικαΰτά τινα die Subjektsgeltung wenigstens im ersten
Gliede aufrecht zu erhalten wäre, was man indessen annehmen
muß, falls man an das überlieferte έπακμάσαι glaubt, das lediglich
als Intransitivum nachweisbar ist. Hier würde es bedeuten ,,in
Flor kommen“, „reizvoll sich entfalten“, und der Dativ τοΐς δόγμασι
würde von dem έπι- des Verbums regiert. Aber nicht nur der Sub-
jektswechsel verbietet diese Auffassung, der Gedankengang selbst
erfordert, wie wir schon aussprachen, daß in beiden von δοκεΐ ab-
hängigen Infinitiven Willenshandlu ngen Platonsstecken. Plato
muß auch im ersten Glied Subjekt, das Verb muß transitiv, τηλι-
καΰτά τινα muß Objekt sein, τοΐς δόγμασι auch dann abhängig von
der Präposition des mit έπι- beginnenden, noch zu suchenden In-
finitivs. Daß das Objekt mit τηλικαΰτά τινα so unbestimmt be-
zeichnet wird, muß daran liegen, daß das herzustellende Verb an
sich schon die Eigenschaft dessen kenntlich machte, was Plato zu
den δόγματα irgendwie hinzutreten ließ. Gerade diese Bedingung der
Emendation verfehlen die bei Jahn-Vahlen aufgezählten, nach
ihrem Grundgedanken durchaus berechtigten Vorschläge sämtlich
(έπιπάσαι, έγκαταμίξαι usw.). Was man erwartet, ist vielmehr „eine
Wendung zum ΰψος geben“, wobei das Kompositum vielleicht,
wie so oft, nur eine Momentbildung des Verfassers war. Genau auf
das gesuchte führt nun aber ein rares Wort des Platon selbst, das
ebenso palaeographisch naheliegt, wie die Vertrautheit unsres φιλο-
πλάτων damit ohne weiteres angenommen werden darf, zumal hier,
wo er gerade von diesem seinem Heros redet. Aus Phrynichos
praep. soph. p. 39, 8 kennen wir die (auch im Berliner Photios p. 69,5
Reitz. aufgetauchten) Glossen άκταίνειν und άκταινώσαι, und die
Erklärung der zweiten bietet ebendas, was wir hier brauchen: ση-
μαίνει τό ύψωσαι καί έπάραι καί μετεο^ρίσαι. So begegnete das
Wort im Jonischen, bei Anakreon, Fr. 137 Be.4, vielleicht schon bei
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καί (2) εις ποιητικάς ύλας πολλαχοΰ συνεμβήναι καί φράσεις. Man
sieht, beides müssen Handlungen f reien Entschlusses sein. Beim
zweiten Glied liegt das zutage; denn daß man dem Verb δοκεΐ συν-
εμβήναι (wie 9, 10 p. 20, 1; beiläufig: συν- wieder nur wegen des
Hiats, vgl. zu 10, 7 συνοικοδομούμενα) aus dem Gesamt Zusammen-
hang das Subjekt ό Πλάτων geben muß und nicht etwa aus dem
ersten Satzglied τηλικαΰτά τινα, lehrt schon die soeben angeführte
und sehr gleichartige Stelle 9, 10, wo auch persönliches Subjekt da
ist: ώς εις τά ηρωικά μεγέθη συνεμβαίνειν εθίζει, seil, ό "Ομηρος.
Es würde mithin ein unerträglich harter Subjektswechsel vorliegen,
wenn für τηλικαΰτά τινα die Subjektsgeltung wenigstens im ersten
Gliede aufrecht zu erhalten wäre, was man indessen annehmen
muß, falls man an das überlieferte έπακμάσαι glaubt, das lediglich
als Intransitivum nachweisbar ist. Hier würde es bedeuten ,,in
Flor kommen“, „reizvoll sich entfalten“, und der Dativ τοΐς δόγμασι
würde von dem έπι- des Verbums regiert. Aber nicht nur der Sub-
jektswechsel verbietet diese Auffassung, der Gedankengang selbst
erfordert, wie wir schon aussprachen, daß in beiden von δοκεΐ ab-
hängigen Infinitiven Willenshandlu ngen Platonsstecken. Plato
muß auch im ersten Glied Subjekt, das Verb muß transitiv, τηλι-
καΰτά τινα muß Objekt sein, τοΐς δόγμασι auch dann abhängig von
der Präposition des mit έπι- beginnenden, noch zu suchenden In-
finitivs. Daß das Objekt mit τηλικαΰτά τινα so unbestimmt be-
zeichnet wird, muß daran liegen, daß das herzustellende Verb an
sich schon die Eigenschaft dessen kenntlich machte, was Plato zu
den δόγματα irgendwie hinzutreten ließ. Gerade diese Bedingung der
Emendation verfehlen die bei Jahn-Vahlen aufgezählten, nach
ihrem Grundgedanken durchaus berechtigten Vorschläge sämtlich
(έπιπάσαι, έγκαταμίξαι usw.). Was man erwartet, ist vielmehr „eine
Wendung zum ΰψος geben“, wobei das Kompositum vielleicht,
wie so oft, nur eine Momentbildung des Verfassers war. Genau auf
das gesuchte führt nun aber ein rares Wort des Platon selbst, das
ebenso palaeographisch naheliegt, wie die Vertrautheit unsres φιλο-
πλάτων damit ohne weiteres angenommen werden darf, zumal hier,
wo er gerade von diesem seinem Heros redet. Aus Phrynichos
praep. soph. p. 39, 8 kennen wir die (auch im Berliner Photios p. 69,5
Reitz. aufgetauchten) Glossen άκταίνειν und άκταινώσαι, und die
Erklärung der zweiten bietet ebendas, was wir hier brauchen: ση-
μαίνει τό ύψωσαι καί έπάραι καί μετεο^ρίσαι. So begegnete das
Wort im Jonischen, bei Anakreon, Fr. 137 Be.4, vielleicht schon bei