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Immisch, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1924/25, 2. Abhandlung): Bemerkungen zur Schrift vom Erhabnen — Heidelberg, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.38944#0034
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34

Otto Immisch:

άρα δή κτλ. — Man beachte hierbei, daß auch im vorausliegen-
den λόγος des Philosophen (§ 3) die berühmte Stelle, die sich in den
Ausdrücken ένεσπαργανωμένοι und κεκονδυλισμένον mit Philon de
ebr. 387 M. berührt, gerade nach Ausweis des Zusammenhangs bei
Philon offensichtlich aus einem philosophischen τόπος herstammt,
der Aufsehen erregt hatte und mit scharf geprägten Formulierungen
an verschiednen Stellen weiterwirkte (Ainesidem nach v. Arnim in
Kiessling-Wilamowitz’ Philoh Unters. XI 1888, 56ff.; doch mag
auch Antiochos den τόπος gelegentlich berücksichtigt haben). Er
handelte von der stillen Macht, die an unsrer Einformung oder
οίκείωσις mitarbeitet, in Gestalt aller von Kindheit an uns beein-
flussenden Herkömmlichkeiten des Werturteils mit ihrer entscheiden-
den, ja despotischen Zwangsgewalt über unser ganzes, ihnen schließ-
lich sklavisch untertäniges Wesen. — Doch es kommen hier die
literarischen Beziehungen in Betracht, die Norden aufzuhellen
beab sicht et (s. oben zu 9, 9), dem ich nicht vorgreifen will.
44,12. Zu den jetzigen Schlußworten noch eine Vermutung:
um mehr kann es sich bei der Unvollständigkeit des Satzes von
vornherein nicht handeln, ήν δέ ταΰτα τά πάθη, περί ών έν ίδίω
προηγουμένως ύπεσχόμεθα γράψειν υπομνήματα < τήν > 6ζ λοσχερεστά }τ'/]ν
τε του άλλου λόγου καί αυτού του ύψους μοίραν έπεχόντων, ώς ήμΐν < δοκεΐ,
τήν συντελούσαν, ένθα χρή, το ένθεον μέγεθος). Das letzte natürlich
ganz frei, aber dem Sinn von 8, 2—4 entsprechend, wobei übrigens
statt ένθα χρή ebensogut wäre: ένθα δή κύριον, nach 34, 4 p. 67, 2.
Was όλοσχερεστάτην angeht, so ist es von mir ähnlich gesetzt wie
Marxens <oL>o<v> τήν <κρατίστην>. Doch wird, vom Hiat nach
ύπομνήματι abzusehen (Interpunktionspause?), besser ein hellenisti-
scher Ausdrucksweise entsprechendes und vomVerfasser selbst kurz
vorher (43, 4 p. 89, 5) gebrauchtes Wort1 für den Begriff „wesentlich“
oder „wichtig“ dem übrig gebliebnen Bucbstabenbestand eingepaßt.
Wenn hierbei τε statt hinter dem Artikel του schon hinter όλοσχερεσ-
τάτην zu stehen kommt, so weist diese verschobene Wortstellung
den Weg für die exemplifikatorische Ergänzung am Ende, insofern
da ein gleichartiges zweites mit Artikel versehenes Attribut zu
μοίραν kommen mußte, wie etwa das von mir probeweise eingesetzte
τήν συντελούσαν.
1 όλοσχερώς έ-ελΟ-εΐν ist „in großen Zügen schildern“, summatim, das
wesentliche hervorhebend, was 10, 7 hieß τάς έξοχάς άριστίνδην έκκαθή ράντες
έπισυνέθ-ηκαν, wie schon der alte Idesiod sagt λόγον έκκορυφοΰν und Yergil von
einem Erzählen weiß, das per fastigia rerum geht.
 
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