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Ranke, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1924/25, 5. Abhandlung): Alter und Herkunft der ägyptischen "Löwenjagd-Palette" — Heidelberg, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.38947#0003
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In den orientalischen Sammlungen des Louvre in Paris und
des Britischen Museums in London lagen Jahrzehnte lang drei
Bruchstücke unbekannter Herkunft aus grünlichem schieferigem
Stein, zwei in London, eins in Paris, mit altertümlichen figürlichen
Darstellungen in flachem Relief. Die Gestalten der auf der Jagd
- teils gegen Löwen, teils gegen anderes Wüstenwild — begrif-
fenen bärtigen, mit einem Lendenschurz bekleideten und stark
bewaffneten Männer, die hier dargestellt waren, glaubte man den
Anfängen der vorderasiatischen Kunst zuschreiben zu sollen, ohne
daß man eigentliche Parallelstücke zu ihnen hätte aufweisen
können1.
Aus solcher abgesonderter Ruhe wurden diese Bruchstücke
herausgerissen, als Wallis Budge alle drei als Teile eines einzigen
Ganzen erklärte2, und als dann Georg Steindorff nachzuweisen
versuchte, daß ihre Darstellungen nicht der ältesten \mrderasiati-
schen, sondern der ältesten ägyptischen Kunst angehörten3.
Eine Zusammensetzung der drei Stücke hatte nämlich ergeben,
daß sie aneinander paßten und vereinigt eine — bis auf ein kleines
fehlendes Stück vollständige —• längliche Schieferplatte bildeten,
wie sie in ähnlichen Formen, wenn auch ohne Reliefverzierung,
aus den Hockergräbern der ältesten Ägypter damals gerade an-
fingen bekannt zu werden4.
1 Vgl. L. Heuzey, Tribu asiatique en expedition, Revue archeologique
Janvier-Juin 1890 (III. serie, XV), S. 145—152 und 334—338, mit einer aus-
gezeichneten Abbildung des Pariser Bruchstücks auf Tafel 4/5. Liber die
Herkunft des Stückes sagt Heuzey nur, es sei angeblich in Ägypten gefunden
worden „in der Gegend des berühmten Heiligtums von Abydos“. Vgl. auch
Masperos Angabe (ebenda S. 335), daß er es im Antikenhandel in Ägypten
gesehen habe. Er nennt „Sakkara oder Abydos“ als angebliche Herkunft
des Stückes. Es sei ihm „mit mehreren Kleinfunden aus dem aramäischen
und persischen Friedhof von Sakkara“ zusammen angeboten worden.
2 Vgl. Classical Review, 1890, S. 323.
3 Aegyptiaca. Festschrift für Georg Ebers (1897), S. 122ff. Siehe
dagegen Schäfer, Von ägyptischer Kunst2, S. 280, Anm. 7.
4 Auf diesen Schieferplatten wurden die zum Herstellen der Augen-
schminke bestimmten Mineralien mit Hilfe von kleinen Kieselsteinen verrieben,
um dann—-mit einer fettigen Masse angerührt — aufgetragen zu werden, daher

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