Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten. VI.
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nicht aber, daß er ir gesprochen wurde; s. Meillet aaO. 49.
Wo es notwendig erscheint, den fraglichen im Anlaut mit A,
im Inlaut nicht bezeichneten Laut in besonderer Weise dar-
zustellen, empfehle ich» zu wählen; also vrta° — elam. irta0;
dädvrsis = el. datarsis und datursis; bvrdiyah = el. birtiya;
vvrTcänah = el. mirJcaniya. Wie sich die Vertreter der Theorie
car. r = uriran. ur mit dem elam. ir abfinden, ist mir nicht
bekannt; und wenn etwa zur Erklärung von birtiya die Epen-
these herangezogen werden soll, so wird man fragen müssen,
warum sie denn nicht auch bei datursis erkennbar ist.
b) In der AwestaVulgata erscheint an den Stellen, wo
fürs Arische r anzusetzen ist, normalerweise gr (glir). Daß
damit ur gemeint sei, kann man eben auch nur aufgrund
gewisser Erwägungen behaupten, aber beweisen läßt es sich
nicht. Das Zeichen g (s) findet sich auch vor andern Konso-
nanten; dort aber wird es von den Vertretern jener Theorie
nicht für u, sondern für 0 genommen; so gAw. ngmanlici —
nomohax, rapgntö — raxponto, kämgm — Imnom, s. NGGW. 1913.
365, 369; außer in dem seltenen Fall, daß es einen idg.
Nasalsonanten (n, m) vertritt; s. gvidvä — uvidvö, gngiti —
unitl, s. ebd. 1911. 23, 1909. 6. Allein die These idg. n, m -
awest. (und uriran.) u hat ja die Göttinger Schule nunmehr
auf meinen Vorhalt in WZKM. 25. 252 No., MiranM. 1. 23 No.,
daß das — sicher erst auf iranischem Boden entstandene
— vrddhierte jAw. mcizdayasnis, mpB. mäzdesn unmöglich
auf einem *muzday° aufgebaut sein könne, endgiltig aufge-
geben; s. ebd. 5. 10 No.
Die airan. Dialekte vermögen den Beweis für die oben
angeführten Sätze nicht zu liefern. Also befragen wir die
jüngeren.
[Exkurs: Aw. a-Vokale.] Nach Aufgabe der These: ar. n, m -
uriran. u1), sowie der von der Erhaltung der idg. Vokaltrias g Ö ä im
Awesta (s. IFAnz. 18. 82 f.) — sie ist in aller Stille begraben worden,
leider ohne daß „die Fülle von Belegen für die Richtigkeit der ...
Ansicht“ mitgeteilt wurde; man hätte sicher manches daraus lernen
können — hat sich für die Göttinger Schule das Verhältnis der aind.
a-Vokale zu den airan. und awest. außerordentlich vereinfacht. Nach
Lommel ZU. 1. 185 ff. sind für die Sprache des 'arsakidischen Awesta’
(aaO. 192) ohne Rücksicht auf die Schreibung in der Vulgata nur
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x) hvisutom ZU. 1. 198 Z. 28 ist ein Rückfall.
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nicht aber, daß er ir gesprochen wurde; s. Meillet aaO. 49.
Wo es notwendig erscheint, den fraglichen im Anlaut mit A,
im Inlaut nicht bezeichneten Laut in besonderer Weise dar-
zustellen, empfehle ich» zu wählen; also vrta° — elam. irta0;
dädvrsis = el. datarsis und datursis; bvrdiyah = el. birtiya;
vvrTcänah = el. mirJcaniya. Wie sich die Vertreter der Theorie
car. r = uriran. ur mit dem elam. ir abfinden, ist mir nicht
bekannt; und wenn etwa zur Erklärung von birtiya die Epen-
these herangezogen werden soll, so wird man fragen müssen,
warum sie denn nicht auch bei datursis erkennbar ist.
b) In der AwestaVulgata erscheint an den Stellen, wo
fürs Arische r anzusetzen ist, normalerweise gr (glir). Daß
damit ur gemeint sei, kann man eben auch nur aufgrund
gewisser Erwägungen behaupten, aber beweisen läßt es sich
nicht. Das Zeichen g (s) findet sich auch vor andern Konso-
nanten; dort aber wird es von den Vertretern jener Theorie
nicht für u, sondern für 0 genommen; so gAw. ngmanlici —
nomohax, rapgntö — raxponto, kämgm — Imnom, s. NGGW. 1913.
365, 369; außer in dem seltenen Fall, daß es einen idg.
Nasalsonanten (n, m) vertritt; s. gvidvä — uvidvö, gngiti —
unitl, s. ebd. 1911. 23, 1909. 6. Allein die These idg. n, m -
awest. (und uriran.) u hat ja die Göttinger Schule nunmehr
auf meinen Vorhalt in WZKM. 25. 252 No., MiranM. 1. 23 No.,
daß das — sicher erst auf iranischem Boden entstandene
— vrddhierte jAw. mcizdayasnis, mpB. mäzdesn unmöglich
auf einem *muzday° aufgebaut sein könne, endgiltig aufge-
geben; s. ebd. 5. 10 No.
Die airan. Dialekte vermögen den Beweis für die oben
angeführten Sätze nicht zu liefern. Also befragen wir die
jüngeren.
[Exkurs: Aw. a-Vokale.] Nach Aufgabe der These: ar. n, m -
uriran. u1), sowie der von der Erhaltung der idg. Vokaltrias g Ö ä im
Awesta (s. IFAnz. 18. 82 f.) — sie ist in aller Stille begraben worden,
leider ohne daß „die Fülle von Belegen für die Richtigkeit der ...
Ansicht“ mitgeteilt wurde; man hätte sicher manches daraus lernen
können — hat sich für die Göttinger Schule das Verhältnis der aind.
a-Vokale zu den airan. und awest. außerordentlich vereinfacht. Nach
Lommel ZU. 1. 185 ff. sind für die Sprache des 'arsakidischen Awesta’
(aaO. 192) ohne Rücksicht auf die Schreibung in der Vulgata nur
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x) hvisutom ZU. 1. 198 Z. 28 ist ein Rückfall.
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