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Bartholomae, Christian [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1924/25, 6. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten, 6 — Heidelberg, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.38948#0050
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Christian Bartholomae.

leicht von einander geschieden waren, vielfach ausgesprochene
Färbung erhalten: sie sind zu i und u geworden.
22. Bezüglich des w-Lauts scheinen mir die Verhältnisse im
allgemeinen klar zu liegen. ^-Färbung hat sich sicherlich überall
da eingestellt, wo dem ar. Phänomen ein labialer Laut: p ph b
bh m u vorausging. In solcher Stellung hat das r noch in
arischer Zeit schon eine leichte Verdunkelung erfahren.
Auf die Frage, ob diese Verdunkelung auch bei folgender
Labialis eingetreten sei (s. Walde Stand&Aufg. 197 ff.), werde ich
später (§ 33 ff.) eingehen. Endlich, die Frage, ob in gleicher Weise
wie die labialen auch die labiovelaren Verschlußlaute auf folgendes
gewirkt haben, s. Walde ebd., kann ich unerörtert lassen. Die
Erklärung des freilich geringfügigen iranischen Materials, s. § 28,
Nu. 28 — 32, 44f., macht jedenfalls die Annahme nicht notwendig.
In der Stellung hinter einem Labiallaut wurde auf ind.
Sprachgebiet bereits in vorvedischer Zeit das ar. f allgemein,
d. h. auf dem gesamten Sprachgebiet in ur, das ar. f allgemein
in ur umgesetzt; Belege bei Wackernagel AiGr. 1. 28f.; später-
hin, aber nur in den Volksdialekten, das ar. r vielfach in r(u);
Belege bei Johansson aaO. 1. 26 Z. 12—201), Pischel aaO. § 51.
Auf iran. Sprachgebiet hat sich ar. r zu Beginn der mittelirani-
schen Periode in ur umgestaltet, allein auch hier nicht allge-
mein. — Wegen des u(r) hinter t in pa. pitusu, mpB. atur,
usw., s. unten § 33 ff.
Die ind. Ausgestaltung eines ar. f, f hinter Labialen zu ür,
ur erstreckt sich auf alle ind. Dialekte und ist, soweit ich sehen
kann, ausnahmslos. Dagegen findet sich im MInd. neben (r)u
aus ar. r in postlabialer Stellung auch öfters (r)i und (r)a.2 3) Die
Vertretung durch (r)a ist zum Teil, möchte ich annehmen, auf
dialektische Entwicklung zurückzuführen. Ich verweise dafür auf
das Iranische. Hier ist ebenfalls in den meisten Dialekten . das
ar. r hinter labialen Konsonanten mit u ausgestaltet worden. Aber
einzelne Dialekte, von den größeren das Ossetische, von den
kleineren das Samnänl, Awromäni, Mäzandaränl0), uam. haben
!) Wegen der ebd. Z. 21 ff. aufgeführten Wörter mit u, mpl. pitusu, usw.,
s. unten § 33 ff.
2) So nach der Schrift. Man lasse aber nicht außer acht, daß das ai. a
nicht das lat. a ist, sondern 'einen geschlossenen dumpfen Vokal ö o e be-
zeichnet; s. Wackernagel AiGr. 1. 3. Vgl. dazu unten S. 51 Z. 5.
3) Doch s. Geiger GIrPh. fb. 349.
 
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