Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten. VI.
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diese Verdunkelung nicht eintreten lassen, vielmehr den über-
kommenen leichten Unterschied in der Färbung verwischt, so daß
der Vokal in allen Wörtern mit ar. r fürs Ossetische mit ä, a,
für andere Dialekte auch mit ä, ce, ö, 0 dargestellt wird (vgl. oben
S. 7, 16); man nehme dazu den Lautwert des ai. a, S. 50 No. 2.
Daß von diesen Dialekten, nennen wir sie die ar-Dialekte, einzelne
Wörter in andere, in irjur-Dialekte eingedrungen sein können
(wie auch umgekehrt), ist unbestreitbar. Für einen solchen Ein-
dringling ins Persische sehe ich zB. das np. palang 'Leopard’
oj ai. prdäkav- an, für das vielmehr *pul° zu erwarten wäre; s.
Hübschmann PSt. 145; Tiernamen wandern ja vielfach. — Das
ebd. angeführte np. barnä 'Jüngling’, das neben burnä im Ge-
brauch ist, enthält nicht ar. r, sondern f, s. oben S. 30. Man
berücksichtige, daß auch im MPers. die Bücher überwiegend
’PRN’Y apxrnäy, ohne V, geschrieben wird, so besonders im
MhD., also in der Rechtssprache1), s. zB. bei Bthl. zSR. 3. 55.
In gleicher Weise wie in np. palang erklärt sich auch mehr-
fach das Auftreten von mind. a in Wörtern, worin vielmehr u
für ar. r zu gewärtigen wäre; so insbesondere in den S. 49 auf-
geführten Tiernamen pa. vako, accho und mago; s. auch das aus
dem Ind. übernommene np. sa^äl gegenüber ai. srgälak. Allein
es kommt hier noch ein anderer sehr wesentlicher Faktor in Be-
tracht: die Vokalausgleichung mit etymologisch und begrifflich
verwandten Wörtern2); so jedenfalls für pa. vaddhi neben vuddhi
(s. S. 49), auch für pa. vaddho 'groß geworden’ neben vuddho.
Deren a sehe ich nicht für ein dialektisches an, sondern für über-
tragen aus den Präsentien vadclhati 'er wächst’ und vaddheti 'er
macht wachsen’. Gleicherweise haben pa. mato, mr. mayo 'ge-
storben’ — statt mu° = ai. mrtäh — sowie pa. Jcato, mr. hayo 'ge-
macht’ — statt Td° = ai. Jcrtäh — ihr a von den Präsentien
marati, marai, bez. Ttaroti, liarei bezogen; und so auch sonst.
S. noch S. 63 zu bal. zirta.
23. Neben ur für ar. r finden wir im Pers. und Parth.,
d. s. die für solche Untersuchungen in erster Linie in Betracht
b Für 'volljährig5 wäre strenggenommen *prnäius, für 'nicht volljährig5
*aprnäius vorauszusetzen; die aind. Betonung, °die~ man auch für die ar.
Periode annehmen darf, wäre *pürruiy° und *äp°. Der Zusammenhang mit
purr 'voll5 (S. 44) war schon durch den früh einsetzenden Wandel -p- > -w-
gelockert worden und ging nach Verlust des a- ganz verloren.
2) Vgl. unten S. 64 unter II.
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diese Verdunkelung nicht eintreten lassen, vielmehr den über-
kommenen leichten Unterschied in der Färbung verwischt, so daß
der Vokal in allen Wörtern mit ar. r fürs Ossetische mit ä, a,
für andere Dialekte auch mit ä, ce, ö, 0 dargestellt wird (vgl. oben
S. 7, 16); man nehme dazu den Lautwert des ai. a, S. 50 No. 2.
Daß von diesen Dialekten, nennen wir sie die ar-Dialekte, einzelne
Wörter in andere, in irjur-Dialekte eingedrungen sein können
(wie auch umgekehrt), ist unbestreitbar. Für einen solchen Ein-
dringling ins Persische sehe ich zB. das np. palang 'Leopard’
oj ai. prdäkav- an, für das vielmehr *pul° zu erwarten wäre; s.
Hübschmann PSt. 145; Tiernamen wandern ja vielfach. — Das
ebd. angeführte np. barnä 'Jüngling’, das neben burnä im Ge-
brauch ist, enthält nicht ar. r, sondern f, s. oben S. 30. Man
berücksichtige, daß auch im MPers. die Bücher überwiegend
’PRN’Y apxrnäy, ohne V, geschrieben wird, so besonders im
MhD., also in der Rechtssprache1), s. zB. bei Bthl. zSR. 3. 55.
In gleicher Weise wie in np. palang erklärt sich auch mehr-
fach das Auftreten von mind. a in Wörtern, worin vielmehr u
für ar. r zu gewärtigen wäre; so insbesondere in den S. 49 auf-
geführten Tiernamen pa. vako, accho und mago; s. auch das aus
dem Ind. übernommene np. sa^äl gegenüber ai. srgälak. Allein
es kommt hier noch ein anderer sehr wesentlicher Faktor in Be-
tracht: die Vokalausgleichung mit etymologisch und begrifflich
verwandten Wörtern2); so jedenfalls für pa. vaddhi neben vuddhi
(s. S. 49), auch für pa. vaddho 'groß geworden’ neben vuddho.
Deren a sehe ich nicht für ein dialektisches an, sondern für über-
tragen aus den Präsentien vadclhati 'er wächst’ und vaddheti 'er
macht wachsen’. Gleicherweise haben pa. mato, mr. mayo 'ge-
storben’ — statt mu° = ai. mrtäh — sowie pa. Jcato, mr. hayo 'ge-
macht’ — statt Td° = ai. Jcrtäh — ihr a von den Präsentien
marati, marai, bez. Ttaroti, liarei bezogen; und so auch sonst.
S. noch S. 63 zu bal. zirta.
23. Neben ur für ar. r finden wir im Pers. und Parth.,
d. s. die für solche Untersuchungen in erster Linie in Betracht
b Für 'volljährig5 wäre strenggenommen *prnäius, für 'nicht volljährig5
*aprnäius vorauszusetzen; die aind. Betonung, °die~ man auch für die ar.
Periode annehmen darf, wäre *pürruiy° und *äp°. Der Zusammenhang mit
purr 'voll5 (S. 44) war schon durch den früh einsetzenden Wandel -p- > -w-
gelockert worden und ging nach Verlust des a- ganz verloren.
2) Vgl. unten S. 64 unter II.
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