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Christian Bartholomae.
genannten Kasus in der Gestaltung des Stammauslauts vielfach
mit den Kompositen Zusammengehen; s. Bthl. GIrPh. 1 a. 134.
[In einem Wort ging dem r jener Kasus, usw., ein Labial voraus,
d. i. ar. *daiuar- 'Mannesbruder\ s. ai. devrbhih, devrkcmali, so daß
5 das r schon dadurch verdunkelt war. Das Wort steht jedoch in
seinem Gebrauch gegenüber den andern Verwandtschaftswörtern
so stark zurück, daß man ihm einen Einfluß auf deren Gestaltung
kaum beimessen darf.]
Aber allgemein kann die Entwickelung eines dunkleren r
io vor Labialen nicht gewesen sein. Dem stehen ai. Tcrimik und np.
kirm, sowie mpT. kirbag (S. 58, Nu. 19) entgegen; s. dazu oben
S. 67. Wenn die ar. Sprache, wie man ja aus dem Alnd. schließen
darf, die musikalische Betonung hatte, so liegt es nahe zu ver-
muten, daß —, während ein dem r vorausstehender Labial dies
15 stets verdunkelte, — ein dem r nachstehender Labial dessen
Verdunkelung nur dann zu bewirken vermochte, wenn es nicht
den Hauptton trug.
Die r-Stämme (1) hatten den Wortakzent teils auf der Wurzel-,
teils auf der Suffixsilbe, und dem entsprachen auch die Betonungs-
20 Verhältnisse in den r-Kasus. Die beiden Abteilungen mögen etwa
gleichstark gewesen sein; s. dazu Whitney Gr.2 § 1182. Die Ab-
leitungen (2) hatten den Hauptton vor oder hinter dem r, s. ebd.
§ 1228 c, 1235, wo nur eine Ausnahme, und zwar für mant- ver-
zeichnet wird: pitumant- (AV. 18) gegenüber sonstigem pitrmänt-.
25 Die Formen mit hellem und mit dunklem r werden sich im
ganzen ungefähr die Wage gehalten haben. Das kommt auch in
dem mehrfach zu beobachtenden Schwanken zwischen i und u
anstelle des alten r im MInd. zum Ausdruck, obwohl sich ja in-
zwischen die Lage des Haupttons gründlich verschoben hatte,
30 s. Wackernagel AiGr. 1. 296 f. Man vergleiche oben S. 70 die
aus den Hso&alnschriften und aus den PräkritDialekten angeführ-
ten Kasus; ferner aus dem Pali: pitito, matito, pitiko neben matuko-,
pitipakkho, mätipakkho neben pituliadatgam, mätuhadayam, pitupita-
mahä, usw. Und diesen Wörtern stelle ich endlich auch mpB.
35 ätist und ätnst zurseite, s. oben S. 57, 59.
35. Von den oben S. 70 aufgeführten r-Kasus der r-Dekli-
nation sind es zwei, die schon im Alnd. einen w-Laut aufzeigen:
der Gen. Sing., ai. pitüh (pitür), und der Akk. Sing, ntr., ai. sthä-
tüh (sthätür). Ich verweise dazu auf den Aufsatz Meillets La
Christian Bartholomae.
genannten Kasus in der Gestaltung des Stammauslauts vielfach
mit den Kompositen Zusammengehen; s. Bthl. GIrPh. 1 a. 134.
[In einem Wort ging dem r jener Kasus, usw., ein Labial voraus,
d. i. ar. *daiuar- 'Mannesbruder\ s. ai. devrbhih, devrkcmali, so daß
5 das r schon dadurch verdunkelt war. Das Wort steht jedoch in
seinem Gebrauch gegenüber den andern Verwandtschaftswörtern
so stark zurück, daß man ihm einen Einfluß auf deren Gestaltung
kaum beimessen darf.]
Aber allgemein kann die Entwickelung eines dunkleren r
io vor Labialen nicht gewesen sein. Dem stehen ai. Tcrimik und np.
kirm, sowie mpT. kirbag (S. 58, Nu. 19) entgegen; s. dazu oben
S. 67. Wenn die ar. Sprache, wie man ja aus dem Alnd. schließen
darf, die musikalische Betonung hatte, so liegt es nahe zu ver-
muten, daß —, während ein dem r vorausstehender Labial dies
15 stets verdunkelte, — ein dem r nachstehender Labial dessen
Verdunkelung nur dann zu bewirken vermochte, wenn es nicht
den Hauptton trug.
Die r-Stämme (1) hatten den Wortakzent teils auf der Wurzel-,
teils auf der Suffixsilbe, und dem entsprachen auch die Betonungs-
20 Verhältnisse in den r-Kasus. Die beiden Abteilungen mögen etwa
gleichstark gewesen sein; s. dazu Whitney Gr.2 § 1182. Die Ab-
leitungen (2) hatten den Hauptton vor oder hinter dem r, s. ebd.
§ 1228 c, 1235, wo nur eine Ausnahme, und zwar für mant- ver-
zeichnet wird: pitumant- (AV. 18) gegenüber sonstigem pitrmänt-.
25 Die Formen mit hellem und mit dunklem r werden sich im
ganzen ungefähr die Wage gehalten haben. Das kommt auch in
dem mehrfach zu beobachtenden Schwanken zwischen i und u
anstelle des alten r im MInd. zum Ausdruck, obwohl sich ja in-
zwischen die Lage des Haupttons gründlich verschoben hatte,
30 s. Wackernagel AiGr. 1. 296 f. Man vergleiche oben S. 70 die
aus den Hso&alnschriften und aus den PräkritDialekten angeführ-
ten Kasus; ferner aus dem Pali: pitito, matito, pitiko neben matuko-,
pitipakkho, mätipakkho neben pituliadatgam, mätuhadayam, pitupita-
mahä, usw. Und diesen Wörtern stelle ich endlich auch mpB.
35 ätist und ätnst zurseite, s. oben S. 57, 59.
35. Von den oben S. 70 aufgeführten r-Kasus der r-Dekli-
nation sind es zwei, die schon im Alnd. einen w-Laut aufzeigen:
der Gen. Sing., ai. pitüh (pitür), und der Akk. Sing, ntr., ai. sthä-
tüh (sthätür). Ich verweise dazu auf den Aufsatz Meillets La