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Bartholomae, Christian [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1924/25, 6. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten, 6 — Heidelberg, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.38948#0075
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Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten. VI.

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kommenden Verbindung rr in der Vorform *bhrätrr zu ur ist der
dunklen Färbung zuzuschreiben, die in der Stellung vor Labialen
ihren Ausgang genommen hat. Man halte dazu meine Fassung
des pa. pitunnam 'der Eltern’, Ausgleichsersch. 25, Z. 15 ff.
Ich bleibe also insofern auf meiner früheren Ansicht stehen,
als ich nach wie vor den Gen.Sing.Ausgang der r-Deklination
als SandhiForm des Satzinlauts betrachte. In den Satzauslaut
überführt mußte -ur zu -uh werden; im übrigen s. Whitney Gr.2
§ 178 f., Wackernagel AiGr. 1, 334 ff.
Wie aber ist -uh (-ur) in den 3. Flur. Perf. Akt. zu er-
klären? Ist es aus -r oder -rs (s. gAw. ciköitdrds) hervor-
gegangen? Der Satz: car. -r im absoluten Auslaut wird ai.
-uh (-urf ließe sich, da sthätüh schwerlich dafür geltend ge-
macht werden kann, doch nur dann für gesichert ansehen,
wenn die Herkunft von ai. vidüh aus ar. *uidr unzweifelhaft
feststünde. Da nun aber ai. pitüh sicherlich auf ar. *pitrs
beruht, so liegt anscheinend auch für vidüh die Zurück-
führung auf *uidrs näher. Aber hinter d verlangte man ja
-ih. Dunkle Färbung kann r doch nur hinter labialen Kon-
sonanten bekommen haben, also in Formen wie susupüh,
jagrbhüh, jagmüh, babhuvüh. Darf man annehmen, daß diese,
trotz ihrer Minderzahl, maßgebend geworden sind?
Die arischen r-Suffixe der 3. Plur. bergen noch manches
Rätsel. Angenommen, ai. äsüh 'fuere’ setze in der Tat, wie
Meillet will, ein ar. *äsr fort, wie ist dann sein Verhältnis
zu jAw. ävharg zu beurteilen, das sicher nicht auf ar. *äsr,
sondern auf *asar beruht? Man beachte dazu das jAw.
cäxrare, 3. Plur. Med., dessen Ausgang dem in ai. cakrire
nicht gleichsteht, wie Meillet aaO. 27 will, — denn dessen
i ist idg. d wie im jAw. vaozirdm —, vielmehr im Anschluß
an die Aktivform auf- ar[d gebildet ist.
Gegenüber dem Satz Meillets aaO. 26: '. . . surtout on n’a
aucune raison d’admettre que le traitement devant sonore ait ete
generalise dans ce cas particulier, alors qu’il ne Test jarnais par
ailleurs sei auf Wackernagel AiGr. 1. 308 f., 337 f. verwiesen, vor
allem aber auf das in der Volkssprache nahezu allgemeine -o für ar.
-as, das doch gewiß im Satzinlaut entstanden ist. Wenn wir im Veda
nebeneinander die Nom. Sing, tädrk neben °dr§am, dik neben di-
sam, und spät neben späsam, vit neben visam vorfinden, so be-

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