Metadaten

Domaszewski, Alfred; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1925/26, 1. Abhandlung): Die Phalangen Alexanders und Caesars Legionen — Heidelberg, 1926

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.38874#0048
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
40

Alfred v. Domaszewski:

Auf diese Weise ergibt sich die dem Ptolemäus entsprechende
Gesamtzahl von 5100 Reitern. Dagegen setzt die Summe des
Diodor von 4500 Mann die Lesart 1500 für die Hetären und Thes-
saler voraus.
Für das Fußvolk ist die Zahl von 12000 Macedonen richtig als
Gesamtzahl der Phalangiten1. Ganz ausgefallen sind die 2000 Hyp-
aspisten2. Falsch ist auch die Ziffer für die Bogenschützen und
Agrianer statt der richtigen von 2000 Mann.
Der Interpolator hat die macedonische Phalanx auf nur 1600
Mann angesetzt3, um die 2000 Idypaspisten in die Zahl der 12000
macedonischen Fußgänger einzurechnen. Die noch fehlenden 400
Mann hat er durch macedonische Toxoten ergänzt. Deshalb er-
halten diese Toxoten nur die Stärke einer halben Chiliarchie,
was dann wieder die gleiche Verringerung für die Agrianer nach
sich zog.
Der Ansatz für die Söldner von 5000 Mann wird richtig sein,
da bei Milet 4000 genannt werden, Arrian 1, 18, 5. Ebenso unter-
liegt die Zahl der Bundesgenossen von 7000 Mann keinen Bedenken.
Vielmehr wird Alexander die Griechen mit Absicht in dieser Stärke
herangezogen haben, weil die Zahl der Söldner und der Bundes-
genossen zusammen von 12000 Mann genau dem schweren mace-
donischen Fußvolk entsprechen, wie sich auch die Zahl der Reiter
beider Arten genau entsprachen. Der panhellenische Feldzug4
begann eben auf der Grundlage gleicher Kräfteanstrengung. Des-
halb erscheint auch das Übergewicht der Bürgersoldaten gegenüber
den Söldnern ein Zugeständnis im Sinne dieses nationalen Krieges.
Hinter den ganz falsch bezeichneten, Odrysen, Triballern und
Illyriern verbergen sich thrakisches Fußvolk, Arrian 2, 5, 1; 9, 3.
3, 12, 4, kretische Bogenschützen, Arrian 2, 9, 3 und Schleuderer
Arrian 1, 2, 4, Truppenkörper, die regelmäßig mit den griechischen
Bundesgenossen zusammen verwendet werden. Ihre Zahl ist auf
4000 herabzusetzen, weil 3000 auf die fehlenden Hypaspisten, To-
xoten und Agrianer entfallen. Demnach sind auch die leichten
Truppen beider Heeresteile von gleicher Stärke gewesen.
Das Agema der Pharsalier zeigt, daß Parmenio Oberbefehls-
haber aller griechischen Truppen war. Diodor entstellt es zu einem
Befehl über alle Fußtruppen. Es ist also in der Organisation be-
gründet, daß Parmenio mit allen diesen Truppen zur Besetzung
1 Vgl. S. 28. 2 Vgl. S. 37. 3 Vgl. S. 28. 4 Vgl. S. 19.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften