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Alfred v. Domaszewski:
Chef zur Aushebung in Makedonien weilt1. Die Quelle von Curtius
und Diodor nannte ebenfalls an dieser Stelle die Abteilung des
Amyntas; das ,,princeps agminis“ des Curtius will den abwesenden
Amyntas als Chef seiner Abteilung bezeichnen2. Der Name des
stellvertretenden Führers ist verderbt, aber nach Diodor ebenfalls
,,Philippus Balacri“ zu lesen, den Diodor als Chef der Abteilung
nennt, ohne die Stellvertretung zu erwähnen3 4. Auf die dem Amyn-
tas unterstellte Truppe beziehen sich die Worte ,,m societatem nuper
adscitosUi. Der Name der betreffenden Völkerschaft ist in Curtius’
Text ausgefallen. Auf ihn bezog sich das huius agminis princeps.
An sechster Stelle endlich nennen alle drei Berichte Krateros als
Führer5. Unmittelbar ergeben sich also aus diesem Bericht über
den Aufmarsch, deren quellemäßiger Zusammenhang in allen drei
Fassungen unverkennbar ist6, die Rekrutierungsbezirke Elimea,
Orestis-Lyncestis undTymphaia. Die bei Curtius erhaltene Charak-
terisierung der Tymphäischen Mannschaft als peregrini milites trifft
die Sache vollkommen. Der Gau wird unter die alten obermace-
donischen Landschaften nicht einbegriffen7, vielmehr unter den
selbständigen Epeirotischen Landschaften aufgeführt8 und, nach-
dem er später dem erstarkenden Macedonenstaat angegliedert
worden zu sein scheint, vom emporkommenden Epeirotenreich als
erster zurückgefordert9. Die andere gleichartige Bemerkung des
1 Cf. Arrian. An. 3, 16, 10. Diodor 17, 49, 1; 65, 1. Curtius 4, 6, 30.
5, 1, 40.
2 Zum Wortgebrauch vgl.: Curt. 4, 10, 4. 6, 6, 7. 7, 2, 33. 9, 3, 1; 7,
3. 6. 10, 7, 17; cf. Mützel, a. a. O., S. 334.
3 Die Überlieferung des Arrian, demzufolge Amyntas durch seinen
Bruder Simmias vertreten wird, ist zweifellos richtig, cf. Arrian An. 3, 27, 1,
Curt. 6, 1, lOff. Das dem Amyntas gegebene Patronymicon ist irrig. Sein
Vater ist Andromenes, nicht Philippos cf. Arrian Anab. 1, 8, 2; 14, 2. 3, 16,
10; 27, 1. Curt. 5, 1, 40. Der Ursprung des irrtümlichen Philippos, das sowohl
bei Arrian als bei Diodor und Curtius, wenn auch im verschiedenen Zusammen-
hang überliefert ist, läßt sich nicht erkennen.
4 codd „adscitos“, nicht adscitus — wie häufig ediert wird.
5 Curtius nennt den Krateros irrigerweise als Reiterführer, wovon aber
die quellenmäßige Übereinstimmung unberührt bleibt.
6 Das zeigt neben der irrtümlichen Nennung von Philippus in allen drei
Berichten (vgl. Anm. 3) die Verwendung von xaü? als Abteilung der Phalanx
bei Diodor, der bei Arrian üblichen, in der Vulgata sonst nicht vorkommenden
Ausdrucksweise.
7 Cf. Thukyd. 2, 99, 2ff.; Strabo 9, 5, 11.
8 Strabo 7, 7, 8.
9 Plut. Pvrrh. 6.
Alfred v. Domaszewski:
Chef zur Aushebung in Makedonien weilt1. Die Quelle von Curtius
und Diodor nannte ebenfalls an dieser Stelle die Abteilung des
Amyntas; das ,,princeps agminis“ des Curtius will den abwesenden
Amyntas als Chef seiner Abteilung bezeichnen2. Der Name des
stellvertretenden Führers ist verderbt, aber nach Diodor ebenfalls
,,Philippus Balacri“ zu lesen, den Diodor als Chef der Abteilung
nennt, ohne die Stellvertretung zu erwähnen3 4. Auf die dem Amyn-
tas unterstellte Truppe beziehen sich die Worte ,,m societatem nuper
adscitosUi. Der Name der betreffenden Völkerschaft ist in Curtius’
Text ausgefallen. Auf ihn bezog sich das huius agminis princeps.
An sechster Stelle endlich nennen alle drei Berichte Krateros als
Führer5. Unmittelbar ergeben sich also aus diesem Bericht über
den Aufmarsch, deren quellemäßiger Zusammenhang in allen drei
Fassungen unverkennbar ist6, die Rekrutierungsbezirke Elimea,
Orestis-Lyncestis undTymphaia. Die bei Curtius erhaltene Charak-
terisierung der Tymphäischen Mannschaft als peregrini milites trifft
die Sache vollkommen. Der Gau wird unter die alten obermace-
donischen Landschaften nicht einbegriffen7, vielmehr unter den
selbständigen Epeirotischen Landschaften aufgeführt8 und, nach-
dem er später dem erstarkenden Macedonenstaat angegliedert
worden zu sein scheint, vom emporkommenden Epeirotenreich als
erster zurückgefordert9. Die andere gleichartige Bemerkung des
1 Cf. Arrian. An. 3, 16, 10. Diodor 17, 49, 1; 65, 1. Curtius 4, 6, 30.
5, 1, 40.
2 Zum Wortgebrauch vgl.: Curt. 4, 10, 4. 6, 6, 7. 7, 2, 33. 9, 3, 1; 7,
3. 6. 10, 7, 17; cf. Mützel, a. a. O., S. 334.
3 Die Überlieferung des Arrian, demzufolge Amyntas durch seinen
Bruder Simmias vertreten wird, ist zweifellos richtig, cf. Arrian An. 3, 27, 1,
Curt. 6, 1, lOff. Das dem Amyntas gegebene Patronymicon ist irrig. Sein
Vater ist Andromenes, nicht Philippos cf. Arrian Anab. 1, 8, 2; 14, 2. 3, 16,
10; 27, 1. Curt. 5, 1, 40. Der Ursprung des irrtümlichen Philippos, das sowohl
bei Arrian als bei Diodor und Curtius, wenn auch im verschiedenen Zusammen-
hang überliefert ist, läßt sich nicht erkennen.
4 codd „adscitos“, nicht adscitus — wie häufig ediert wird.
5 Curtius nennt den Krateros irrigerweise als Reiterführer, wovon aber
die quellenmäßige Übereinstimmung unberührt bleibt.
6 Das zeigt neben der irrtümlichen Nennung von Philippus in allen drei
Berichten (vgl. Anm. 3) die Verwendung von xaü? als Abteilung der Phalanx
bei Diodor, der bei Arrian üblichen, in der Vulgata sonst nicht vorkommenden
Ausdrucksweise.
7 Cf. Thukyd. 2, 99, 2ff.; Strabo 9, 5, 11.
8 Strabo 7, 7, 8.
9 Plut. Pvrrh. 6.