Metadaten

Domaszewski, Alfred; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1925/26, 1. Abhandlung): Die Phalangen Alexanders und Caesars Legionen — Heidelberg, 1926

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.38874#0081
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Die Phalangen Alexanders und Caesars Legionen.

73

bei Curtius ihren Platz mit den Sogdiani getauscht. Nach Analogie
der Cadusii wird man annehmen dürfen, daß dies unter dem Ein-
fluß der Quelle Diodors geschehen ist, die die Sogdiani ebenfalls
im Mitteltreffen genannt hat.
Die Angabe des Curtius über die Völker, die unter dem Ober-
befehle des Orsines standen, gestattet einen Fehler des Arrian in
der Satrapenliste, 3, 8, 5, zu berichtigen. Es ist sicher, daß Orsines
nicht bloß die Völker vom Roten Meere führte. Denn Ariobarzanes
ist Satrap der Perser gewesen, Arrian 3, 18, 2, die nicht am Roten
Meere wohnen. Hier saßen vielmehr die Caramanier und Gedrosier,
die Orontobates befehligt haben wird. Demnach ist die Nennung
der Perser, welche auch die Liste des Aristobul bezeugt, bei Arrian
ausgefallen. Auch die Mardi1, deren Erwähnung in der Satrapen-
liste gleichfalls fehlt, können nach ihren Wohnsitzen sehr wohl
unter dem Befehl des Orsines gestanden haben.
Mit den Worten 4, 12, 9 hos aliae gentes ne sociis quidem satis
notae sequebantur sind die in der Liste des Aristobul am rechten
Flügel an das Mitteltreffen anschließenden Stämme gemeint, Arrian
3, 11, 4 Saxai, stu 8s Tonst-poi xal 'Ypxomot., stu Se ’AXßavol xal
Eaxecuvou, die bei Curtius ganz fehlen. Sie sind verdrängt durch
den folgenden Satz. Post quas L quadrigas Phradates magno Caspi-
orum agmine antecedebat, der selbst zugleich eine Verdopplung ist von
10 claudebatur hoc agmen aliis falcatis curribus, quis peregrinum mili-
tem — die griechischen Söldner — adiunxerat. Denn es handelt
sich in beiden Sätzen um dieselben 50 Wagen, die vor dem Mittel-
treffen des Darius standen, Arrian Anab. 3, 11, 5 xoctoc to ptioov 8i,
Iva ßauOvEup Aapslop, o'L te auyysvslq ol ßaoDioip ETEToQaxo. 6 ol 8s
skscpavxsp EaxYjaav xaxa xt]V Aapslou Dajv xvjv ßa<nXiXY)V xal apjxaxa sc
TusvTYjxovTa. 7 Ol Ss "EXX'/]V£p ol gmEocpopo!. xapa AapAov te auxov
£xaT£poi'B'£v xal xoüp aga auxc5 IHpaap. Demnach ist der störende
erste Satz über die 50 Quadrigae des Phradates unter dem Ein-
fluß von Diodors Quelle eingeschoben. Jene fünf von Curtius
unterdrückten Völker sind alle Anwohner des Caspischen Meeres
und verbergen sich unter dem Gesamtnamen Caspii. Der Name
des Phradates wieder hat den echten Namen Phrataphernes der
Satrapenliste, Arrian 3, 8, 4 verdrängt, der als Satrap der Hyrcanier
und Parthyäer auch Arrian 3, 23, 4 genannt wird. Phradates ist
vielmehr in der echten Überlieferung, Arrian 3, 23, 7 als Autophra-
dates2, Satrap der Tapuren.

1 Forbiger, Geogr. II, 576. 2 Justi Namenbuch, S. 52, 3.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften