Einleitung.
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stimmenden Klerikers, sondern eine Sammlung musiktheoretischer
Schriften; an diese ist Ciceros de rhetorica und Hygins Astronomie
angefügt. Illustriert aber ist nicht, wie sonst üblich, das dritte Buch
Hygins, das die Stern-
konstellationen inner-
halb der Bilder enthält
— und damit eine An-
leitung zur Orientie-
rung am gestirnten
Himmel —, sondern
illustriert ist sonder-
barerweise das zweite
Buch de signorum cae-
lestium historiis, ein
Traktat, der nur von
Sternmythologie und
gar nicht von Astro-
nomie handelt. Hier
erwartet man viel-
leicht, die freie Phan-
tasie des mittelalter-
lichen Künstlers am
Werk zu finden, beson-
ders da hier eine leich-
tere Hand als bei der
Illustration des Cod.
387 tätig ist. Aber auch
dieser Zeichner hält
sich getreu an sein ihm
durch die Tradition
vermitteltes Vorbild.
Der Aquarius hat die
ideale Nacktheit des
vergotteten Menschen, seine Darstellung entspricht genau der auf
dem antiken Globus Farnese, nur daß die Gestalt auf dem Buch-
bild nicht vom Rücken, sondern von vorn gesehen erscheint, so
wie sie der im Zentrum des Globus gedachte Beschauer erblicken
würde (Abb. 2).
Worin aber liegt das Mittelalterliche der Bilder auch dieser
Handschrift? Das läßt vielleicht am deutlichsten die Bildung der
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i-rtoTw/'ürnq' mmfrH^/l ijj-ti v frn
yir„„,n mimJi jmitGrrM Ittr.i Tnn^rmf
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(rl’nnyn üpimrn
Abb. 3.
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Pallas aus Cod. Yind. 177 Bl. 14r.
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stimmenden Klerikers, sondern eine Sammlung musiktheoretischer
Schriften; an diese ist Ciceros de rhetorica und Hygins Astronomie
angefügt. Illustriert aber ist nicht, wie sonst üblich, das dritte Buch
Hygins, das die Stern-
konstellationen inner-
halb der Bilder enthält
— und damit eine An-
leitung zur Orientie-
rung am gestirnten
Himmel —, sondern
illustriert ist sonder-
barerweise das zweite
Buch de signorum cae-
lestium historiis, ein
Traktat, der nur von
Sternmythologie und
gar nicht von Astro-
nomie handelt. Hier
erwartet man viel-
leicht, die freie Phan-
tasie des mittelalter-
lichen Künstlers am
Werk zu finden, beson-
ders da hier eine leich-
tere Hand als bei der
Illustration des Cod.
387 tätig ist. Aber auch
dieser Zeichner hält
sich getreu an sein ihm
durch die Tradition
vermitteltes Vorbild.
Der Aquarius hat die
ideale Nacktheit des
vergotteten Menschen, seine Darstellung entspricht genau der auf
dem antiken Globus Farnese, nur daß die Gestalt auf dem Buch-
bild nicht vom Rücken, sondern von vorn gesehen erscheint, so
wie sie der im Zentrum des Globus gedachte Beschauer erblicken
würde (Abb. 2).
Worin aber liegt das Mittelalterliche der Bilder auch dieser
Handschrift? Das läßt vielleicht am deutlichsten die Bildung der
rep .jr.n.rm «ItrfTrf nTum CtjurrmAt'f.'"jf"
i-rtoTw/'ürnq' mmfrH^/l ijj-ti v frn
yir„„,n mimJi jmitGrrM Ittr.i Tnn^rmf
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(rl’nnyn üpimrn
Abb. 3.
f pwuM <-ur.it*-
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Pallas aus Cod. Yind. 177 Bl. 14r.