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Cereteli, Michael; Sardur; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1927/28, 5. Abhandlung): Die neuen haldischen Inschriften König Sardurs von Urarṭu (um 750 v. Chr.) ; ein Beitrag zur Entzifferung des Haldischen — Heidelberg, 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.38939#0035
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Die neuen haldisclien Inschriften König Sardurs von Urartu.

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z. B. Töpzauä-Bilinguis 24/22: is-te-di = e-ru-bu „er trat heran'1 bzw.
„sie traten heran“ (ana nap-tan „zum Opferschmause“).
MjTUBa-bi-lu-ni-e « MÄTl Ba-bi-lu-i-ni-i mit determ. Suffix
-(i)-ni + Genet.) = babiluisch (genetivisches Adjektiv von Babilu
vgl. Z. 5). Vgl. Sayce 40. 36: ku-te-a-di pa-ri MÄTLAsur-ni-ni
MÄTUe-ba-ni „ich ging nach dem assyrischen Lande“ (pari — assyr.
adi). Beachte pari und das [folgende Subst. mit -ni MÄTUAsur-ni-ni
ebani; vgl. auch Töpzauä-Bilinguis 15/16: us-ta-di SADx'Asur-ni-e-di -
a-di sa-di-e MÄTUAsurK1 . . . a-ta-la-ka (siehe oben bei ustadi).
Z. 5. MÄTXJ e-ba-ni-gi-di „nach dem Lande“: ustadi MÄTUBa-
biluni(e) ebanigidi „ich ging nach dem Lande von Babilu“. — ebani-
gi-di < ebani-i\e-di: g ist hier scheinbar für Überbrückung des
Hiatus eingeschoben und wurde wahrscheinlich h ausgesprochen.
Vgl. z. B. G 1—2: [us-ta-di] MÄTlKu-ul-lia-i-di und F 13—14: us-ta-
a-di MATUIs-te-lu-a-ni-gi-di. Vgl. sonst für das eingeschobene g
E 54: HUBÄSTJ tu-a-gi, dagegen Sayce 45. 20, 24: HURASUPl
tü-a-i-e, 55. 8: HUBÄSTJ tü-a-i-ni usw.; ZDMG. 58, S. 841 f.
(= Sayce 3) Z. 6: si-da-gu-ri, dagegen Sayce 77. 7: si-da-ü-ri (die
Bedeutung des Wortes sidaguri unbekannt. Wohl eine Verbalform).
Merkwürdigerweise wird aber g auch da eingeschoben, wo kein
Hiatus vorhanden sein kann: vgl. F 26: AMf':LUNlSUPL gis-surgini-
Jca-i-ni (siehe Anm. dazu).
matuBa-bi-lu-ü MÄJ ue-ba-a-ni Akkusat., hängt ab von
haubi „ich eroberte“, eigentl. „ich nahm“ (vgl. Guyard, Melange
d’Assyriologie, S. 124). Babilu-ü ebani kann einfach Babilu-Land be-
deuten, es ist aber nicht unmöglich, daß Babüu-ü aus Babilu-i
(durch progressive Assimilation) entstanden, Babilu-ü also als
Genetiv aufzufassen ist. Dann würde Babilu-ü ebani „das Land
von Babilu“ bedeuten.
Tcu-te-a-di: dieselbe Verbalform (wohl eine aktiv-intransitive)
wie ustadi, mit -di- Direktivzeichen. Das Wort mag etwa „an-
kommen“, „Vordringen“ o. ä. bedeuten.
pari ist keine Präposition, da im Haldischen Postpositionen statt
Präpositionen gebraucht werden. Die Bedeutung des Wortes ist
wohl „nach“, „bis zu“ l) = assyr. adi. Es ist wahrscheinlich Verbal-
nomen von der Wurzel par- „gehen“ (akt.-intransit.), „nehmen“ (akt.-
') Nach Stan. Guyard „dans“: kutendi pari „entrer dans, passer ä“. V^rl.
Melanges d’Assyriologie, S. 137.
 
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