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Nikolaus [Hrsg.]; Hoffmann, Ernst [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1928/29, 3. Abhandlung): Cusanus-Texte: I. Predigten, 1: Dies sanctificatus vom Jahre 1439 — Heidelberg, 1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.39951#0011
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Cusanus-Texte. i. „Dies Sanctificatus“.

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Heiligen — der Braut entgegengehen. Kommet also, ihr, die ihr
in Christo zu diesem Gange gerüstet seid, die ihr in dieser Absicht
hier versammelt seid: laßt uns ihn anbeten, auf daß er so in un-
serem demütigen Sinn empfangen werde und dem Tau des Trostes
gleich, im Wort der Predigt, die über ihn und durch ihn aus mir
gehalten wird, in uns sich senke < wie > in die den Knaben gebärende
Mutter. Ihrem Lichte wollen wir mit Zuversicht nahen, daß sie
durch ihre Bitte den Sohn uns versöhnlich stimme, indem wir mit
frommem Herzen beten: ,,Ave Maria . .
„Der Tag, der geweihte.“
Drei Geburten des Gottessohnes sind es, deren Fest wir heute
feiern: die ewige Geburt, die in der Tiefe des Geistes verborgen
ruht, die durch die Mitternachtsmesse bezeichnet und in unserem
Text durch die Worte „der Tag, der geweihte“ berührt wird.
- Die Geburt, durch die das Wort Fleisch geworden ist, die
durch die Messe in der Morgenfrühe bezeichnet und in unserem
Text durch die Worte „ist uns leuchtend aufgegangen“ be-
rührt wird. — Die dritte Geburt ist die, durch welche wir, wenn
wir fromm ihm nahen, in der Fülle seines Lichtes in ihm als Söhne
Gottes geboren werden; diese Geburt wird durch die Hohe Messe
zu unserem Heile gezeigt und in unserem Text mit den Worten be-
rührt: „Kommet, lasset uns anbeten.“
Diese drei Arten will ich in aller Kürze erörtern. Und zwar
soll zum ersten für die Kundigeren über die ewige Zeugung des
Sohnes gesprochen werden, damit der Sinn des Evangeliums Jo-
hannis in diesem Teil ein wenig geklärt werde. Zum zweiten
soll für die ganze Gemeinde von der zeitlichen Geburt die Rede
sein, damit auch derjenige Abschnitt des Evangeliums, der von
dieser spricht, verstanden werde. Der dritte Teil soll den Beschau-
lichen gelten, damit jener letzte Abschnitt des Evangeliums ver-
standen werde: „Er gab Macht.“
Zum ersten Teile ist zu wissen nötig, daß Gott weder mit
dem Verstand erfaßt wird noch mit der Vorstellungskraft noch
[cod. Vatic. lat. 1244, fol. 9Y col. 1): Ideo ad sapientes primo aliqua dicam. . .;
2° loco ad popular es. ..; 3°.. .et hec pars erit pro contemplativis. Cf. etiam
sermon. „Tertia die resurrexit“ [a. 1448) init, inedit. [cod. Vatic. lat. 1244,
fol. 29v c. 1): „Secundum consuetudinem meam faciam primam partem pro
doctis . secundam pro simplicibus . terciam pro devotis.“
23. loann. 1, 12.
 
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