Emmy Heller:
glatten, isolierten Formulierung von He. übereinstimmt, vermag
ich nicht zu sagen, habe aber nach etlichen Proben den Eindruck,
jedenfalls findet sich in beiden Hss. das Briefbeispiel aus Absch. 27
„Noveritis dominum —evolasse“ in derselben besonderen Fassung,
die in den übrigen Hss. verderbt erscheint, und, was das wesent-
liche ist, mit der gleichen ältesten Namenvariante, so daß wir
hier doch wohl die Spuren einer frühen, z. T. auf Thomas selbst
zurückweisenden Überlieferungsform der Summa vor uns haben,
die dann freilich auch nicht ganz dem interpolierenden Einfluß
der Folgezeit entging: ein Brief von 1240 und einer von 1267
sind in Buch I und II vorhanden, und L 2. zeigt in IX und
X Einschübe von 1264—68; die systematisch redigierende und,
wie ich glauben möchte, auch textlich glättende Hand des Jor-
danus aber ist nirgends erkennbar. Und wenn nun auch seine
Redaktion in der Folge vornehmliche Verbreitung und Benützung
fand, und sie in erster Linie wohl für Editionszwecke in Frage
kommen wird, so ist doch die Existenz einer frühen, Thomas’
Zeit nahestehenden Version kritisch nicht außer acht zu lassen,
und es erschien mir daher, gerade in dem engeren Rahmen dieses
vorläufigen Druckes, doch von einigem Nutzen, einmal den Typus
He., allerdings vorwiegend im Variantenapparat, vollständig
heranzuziehen, damit man seine Auswirkungen weiterhin beachten
und als Maßstab bei der Feststellung des Hss.stemmas verwerten
kann.
Da von den übrigen Hss. keiner ein Vorrang zuzuweisen war,
auch nicht der in W 1. W 2. vielleicht vermutbaren ältesten Grund-
lage der Fassung des Jordanus, so erfolgte die Auswahl der Les-
arten im einzelnen nach dem Prinzip der großen Zahl, sowie dem
Maßstab sachlicher und sprachlicher Richtigkeit, für den meist
M 1. E. die besten Unterlagen boten; nur die Eigennamen in den
Beispielen wurden nach den jeweils ältesten Varianten eingesetzt.
Um den Apparat nicht allzu sehr anwachsen zu lassen, mußte
die Erwähnung rein orthographischer Abweichungen, wofern sie
nicht das Wortbild bis zu einer inhaltlichen Veränderung betrafen
oder eine fortwirkende charakteristische Verderbnis, wie z. T. bei
Fremdworten, ergaben, unterbleiben. Es erscheint im Text die
von den M. G. für die Ep. sei. befolgte Schreibart [ti nicht ci; x
nicht ss. oder s; e statt ae oder oe], der auch zum Teil die Über-
lieferung meiner Hss. entspricht; in den Anmerkungen ist bei Ein-
zelzitaten die Schreibung der betreffenden Hs. wiedergegeben.
glatten, isolierten Formulierung von He. übereinstimmt, vermag
ich nicht zu sagen, habe aber nach etlichen Proben den Eindruck,
jedenfalls findet sich in beiden Hss. das Briefbeispiel aus Absch. 27
„Noveritis dominum —evolasse“ in derselben besonderen Fassung,
die in den übrigen Hss. verderbt erscheint, und, was das wesent-
liche ist, mit der gleichen ältesten Namenvariante, so daß wir
hier doch wohl die Spuren einer frühen, z. T. auf Thomas selbst
zurückweisenden Überlieferungsform der Summa vor uns haben,
die dann freilich auch nicht ganz dem interpolierenden Einfluß
der Folgezeit entging: ein Brief von 1240 und einer von 1267
sind in Buch I und II vorhanden, und L 2. zeigt in IX und
X Einschübe von 1264—68; die systematisch redigierende und,
wie ich glauben möchte, auch textlich glättende Hand des Jor-
danus aber ist nirgends erkennbar. Und wenn nun auch seine
Redaktion in der Folge vornehmliche Verbreitung und Benützung
fand, und sie in erster Linie wohl für Editionszwecke in Frage
kommen wird, so ist doch die Existenz einer frühen, Thomas’
Zeit nahestehenden Version kritisch nicht außer acht zu lassen,
und es erschien mir daher, gerade in dem engeren Rahmen dieses
vorläufigen Druckes, doch von einigem Nutzen, einmal den Typus
He., allerdings vorwiegend im Variantenapparat, vollständig
heranzuziehen, damit man seine Auswirkungen weiterhin beachten
und als Maßstab bei der Feststellung des Hss.stemmas verwerten
kann.
Da von den übrigen Hss. keiner ein Vorrang zuzuweisen war,
auch nicht der in W 1. W 2. vielleicht vermutbaren ältesten Grund-
lage der Fassung des Jordanus, so erfolgte die Auswahl der Les-
arten im einzelnen nach dem Prinzip der großen Zahl, sowie dem
Maßstab sachlicher und sprachlicher Richtigkeit, für den meist
M 1. E. die besten Unterlagen boten; nur die Eigennamen in den
Beispielen wurden nach den jeweils ältesten Varianten eingesetzt.
Um den Apparat nicht allzu sehr anwachsen zu lassen, mußte
die Erwähnung rein orthographischer Abweichungen, wofern sie
nicht das Wortbild bis zu einer inhaltlichen Veränderung betrafen
oder eine fortwirkende charakteristische Verderbnis, wie z. T. bei
Fremdworten, ergaben, unterbleiben. Es erscheint im Text die
von den M. G. für die Ep. sei. befolgte Schreibart [ti nicht ci; x
nicht ss. oder s; e statt ae oder oe], der auch zum Teil die Über-
lieferung meiner Hss. entspricht; in den Anmerkungen ist bei Ein-
zelzitaten die Schreibung der betreffenden Hs. wiedergegeben.