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Thomas; Heller, Emmy [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1928/29, 4. Abhandlung): Die Ars dictandi des Thomas von Capua: kritisch erläuterte Edition — Heidelberg, 1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.39952#0057
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Die Ars dictandi des Thomas von Capua.

57

Exkurs.
Handschriftliches über Albert v. Morra
und Transmund.
In seiner Abhandlung ,,Etüde sur le rythme des bulles ponti-
ficales“,-Bibi. ec. ch. 42, S. 161 ff., hat Valois die Arbeiten Alberts
v. Morra und Transmunds vornehmlich unter dem Gesichtspunkt
der Kursuslehre exzerpiert und betrachtet. Eine genauere Kennt-
nis des übrigen Inhalts dieser Werke, vor allem der Summa Trans-
munds, war aber für unsere Zwecke notwendig, da aus einem
gelegentlichen Zitat Valois’1 sich direkte Beziehungen zwischen
unserer ars und der Transmunds zu ergeben schienen.
Hier das Resultat einer Durchsicht der Pariser Hss.: Bibi,
nat. lat. 2820, Mazarin 3816 (früher 585), Arsenal 1157, sowie der
Lübecker Hs. 1522 und der Münchener lat. 19453.
Cod. 2820 enthält f. 59 ff. hinter einander die „forma dictandi,
quam Rome notarios instituit magister Albertus qui et Gregorius
VIII“. und die ältere Fassung der ars dictandi, die unter dem
Namen des Magisters Transmund—vermutlich des römischen Notars
und Vizekanzlers um 1186 — geht. Die erstere behandelt die Kursus-
gesetze für Satzanfang, -mitte und -ende, die Valois S. 181 f. und
188f. vollständig abdruckt; nur ein paar Bemerkungen über spezi-
elle Gepflogenheiten der Anrede und vermeidbare Ausdruckshärten,
mit denen die Abhandlung schließt, fehlen. Die letztere ist eine
kurzgefaßte Stilunterweisung mit einer Brieflehre (übliche Fünf-
teilung der epistola) und den Kursusregeln, aber lediglich für das
Satzende, vgl. Valois S. 1903. Doch fehlt sowohl cod. 2820 wie in
der späteren Fassung der ars dictandi nach den mir vorliegenden
Hss. die Erwähnung des cursus tardus, die Valois S. 193 — und
ihm folgend Bresslau S. 368 —- doch wohl versehentlich Trans-
mund als erstem zuweisen4.
1 De arte scribendi S. 53, 2.
2 Vgl. Wattenbach in Anzeig. f. Kunde deutscher Vorzeit 20 (1873),.
Sp. 6 und 33 und Germania 17 (= N. F. 5), S. 181.
3 Der Ausdruck Bresslaus S. 366, daß es sieh in cod. 2820 um ein
„Fragment“ drehe, „das den Cursus behandelt“, ist irreführend.
4 Sie könnte höchstens in dem Anm. 1 auch zitierten cod. lat. 13 688 ent-
halten sein, jedenfalls ist der Hinweis auf die beiden andern codices in der An-
merkung falsch.
 
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