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Heimpel, Hermann [Hrsg.]; Heimpel, Hermann [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1929/30, 1. Abhandlung): Studien zur Kirchen- und Reichsreform des 15. Jahrhunderts, 1: Eine unbekannte Schrift Dietrichs v. Niem über die Berufung der Generalkonzilien (1413/1414) — Heidelberg, 1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.39954#0011
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Die Studien zur Kirchen- und Reichsreform des 15. Jahr-
hunderts, von denen ich die erste hier vorlege, habe ich, angeregt
durch die Arbeiten H. Finkes zur Geschichte des Konstanzer
Konzils und durch meine Mitarbeit an den beiden letzten Bänden
seiner Acta concilii Constanciensis, zunächst mit der Absicht auf-
genommen, ein neues Bild des bekannten und einflußreichen Publi-
zisten der Zeit um 1400, Dietrich von Niem, zu zeichnen, dazu
wiederum veranlaßt durch die Auffindung der Schrift Dietrichs
über die Berufung der Generalkonzilien, die ich auf den folgenden
Seiten bekanntmache. Dementsprechend wird die zweite Studie
versuchen, einen Überblick über das zu geben, was Dietrich von
Niem in den geistigen und in den politischen Bewegungen bedeutet,
die dem Konzil von Konstanz vorangegangen und auf ihm hervor-
getreten sind: Auf Grund einer möglichst endgültigen Antwort
auf die kritischen Fragen, die noch immer ein sicheres Urteil über
Dietrich erschweren, soll sein prinzipieller Standpunkt und seine
literarische Art neu vor Augen gestellt werden. Eine dritte Studie
wird die Versuche zur Reichsreform im früheren 15. Jahrhundert
zum Hauptgegenstand haben, doch so, daß mehr als die praktischen
Verhandlungen die Ideen zur Reichsreform hervortreten sollen.
Damit ist aber zugleich wieder die Beziehung zur kirchlichen
Bewegung gegeben, denn die Schriften, auf die sich diese Unter-
suchung stützen muß, sind gerade dadurch charakterisiert, daß sie
Kirche und Reich zusammen reformieren wollen: Da erhebt sich
die für die politischen Ideen der Zeit wesentliche Frage nach Grund,
Schwierigkeiten und Rechtfertigung dieser Verbindung. Das
älteste jener Zeugnisse ist ein seit langem bekannter, aber erst
jetzt durch Finkes vollständige Ausgabe ganz verständlicher
Traktat von 1417 (Acta Concilii Constanciensis 3, 624ff.); neben
der Concordantia catholica des Nikolaus von Cues wird eine Reihe
anderer, zum Teil noch ungedruckter Schriften aus der Zeit bis
zum Ende des Basler Konzils untersucht werden.
Die Handschrift Nr. 226 (früher 170) der Staats-, Kreis- und
Stadtbibliothek Augsburg enthält neben bekanntem Material vom.
Konstanzer Konzil1 auf den (modern nummerierten) Seiten 1—24
1 Vgl. H. Finke, Acta concilii Constanciensis 4, S. LXXX. DemDirektor
der Augsburger Bibliothek, Herrn Dr. Schmidbauer, danke ich für die
Freundlichkeit, mit der er mir die Handschrift geschickt und die Reproduktion
einer Seite erlaubt hat.

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