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Panzer, Friedrich; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1930/31, 6. Abhandlung): Scheffels Romanentwurf "Irene von Spilimberg" — Heidelberg, 1931

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https://doi.org/10.11588/diglit.40157#0003
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In den Veröffentlichungen des Scheffelbundes1 habe ich kürz-
lich die sechs Eingangskapitel eines von Scheffel geplanten Ro-
manes „Irene von Spilimberg“ abgedruckt, deren zusammen-
hängende Niederschrift sich im Nachlasse des Dichters gefunden
hat. Eine Einleitung, die ich dem Abdrucke voraussandte, konnte
nur einige Andeutungen geben über den Plan, das Maß der Aus-
führung, die Quellen des Romans und seine Einordnung in Schef-
fels Lebenswerk; so mögen die folgenden Blätter die ausführ-
lichere Betrachtung nachholen, die das Ganze verdient. Ich möchte
dabei nicht versäumen, Frau Leonie von Scheffel auch öffent-
lich aufrichtig zu danken für die gewährte Erlaubnis zu freier
Benutzung des Nachlasses. Auch dem Sekretär des Scheffelbundes,
Herrn Dr. Sigrist, schulde ich Dank für die bequeme Bereitstellung
der Handschriften.
Was im Nachlasse an Arbeiten für den Roman sich findet,
ist dies:
I. Die vorgeschrittenste Stufe zeigt die Niederschrift der in
der Gabe des Scheffelbundes abgedruckten Eingangskapitel des
Romans, deren sechstes und letztes schon nicht mehr vollendet ist.
Die Handschrift --—- wie alles im Nachlasse vom Dichter selbst
geschrieben — trägt die Überschrift: „Herrn Siegfried von Roden-
steins Venetianisches Gedenkbuch. 1557. 1559.“ Die Blätter geben
keine Reinschrift. Nicht nur hat der Dichter im Niederschreiben
noch vielfach geändert, gestrichen, hinzugefügt. Die Handschrift
ist von ihm auch nachträglich und wiederholt durchgegangen
worden, und es stehen am Rande öfter Varianten, ohne daß die
betreffende Textstelle ausgestrichen, oder umgekehrt Streichungen
im Text, ohne daß der notwendige Ersatz bemerkt wäre. Vielfach
auch, besonders beim 4. bis 6. Kapitel, finden sich Quellenverweise,
Verse, Sprüche, Redensarten und Weisungen für späteren Um- und
Ausbau eingetragen, die keine Berücksichtigung im Texte gefunden
1 Sechste Gabe des Deutschen Scheffelbundes an seine Mitglieder. Irene
von Spilimberg. Unvollendeter Roman von Josef Viktor von Scheffel.
Für den Scheffelbund aus dem Nachlaß des Dichters herausgegeben und ein-
geleitet von Friedrich Panzer. Karlsruhe 1930.
 
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