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Täubler, Eugen; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1931/32, 2. Abhandlung): Terremare und Rom — Heidelberg, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.40160#0003
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I. Terremare. 1. Analysen: Castellazzo di Fontanellato 6—18. Rovere
di Caorso 19—23. Montata dell’Orto 23—26. Colombare di Bersano 26—28.
2. Zeit, Herkunft, Entwicklung 29—36.
II. Rom. 1. Die Abwanderung; das methodische Prinzip 37—43.
2. Der Mundus und sein Templum 43—63. 3. Saepta und Pons 63—66.
4. Pontifex 67—79. — Schlußbemerkungen 79 — 82.

I. Terremare.
Im Jahre 1854 veröffentlichten von Zürich aus Mommsen
den ersten Band seiner Römischen Geschichte und Ferdinand
Keller die. ersten Mitteilungen über Pfahlbauten im Zürichsee
und im Bielersee1. Schon drei Jahre vorher waren auf italischem
Boden die ersten Spuren von Pfahlbauten bei Peschiera am Garda-
see gefunden worden. Mommsen hatte sie unbeachtet lassen können,
zumal der Pfahlbau erst durch die reicheren Funde im Zürichsee
in seiner Eigenart deutlicher heraustrat. Aber auch nachdem dies ge-
schehen war und die Funde sich nicht nur in und an den nord-, ost-
und westalpinen, sondern auch in und an den südalpinen Seen
immer mehr häuften, hat Mommsen seinen Blick diesen Funden
verschlossen. Es sind nur mündliche Äußerungen von ihm bekannt,
mit denen er die Bedeutung der prähistorischen Funde auf itali-
schem Boden anerkannte2, ohne daß er aber selbst versucht hätte,
sie für die römische Geschichte zu nutzen. Dazu fühlte er sich
nicht einmal veranlaßt, als zu den unregelmäßigen Pfahlbauten
an und in den Seen (palafitte) und auf Mooren (torbiere) die auf
trockenem Boden errichteten Anlagen am Po, trapezförmig und
mit einem System sich rechtwinklig schneidender Straßen, hinzu-
kamen und den Zusammenhang mit dem römischen Lager und
der nach etruskischem Brauch gegründeten Urbs wenigstens als
drängende Frage naherückten3. Ebenso auffällig wie die Form
1 Vgl. Reallexikon der Vorgeschichte, hrsg. von M. Ebep.t (weiterhin
zitiert R. L. V.) u. d. W. „Meilen“ und „Pfahlbau“.
2 Mitteilung v. Duhns im Nachruf auf Pigorini im Vorgeschichtlichen
Jahrbuch, hrsg. von M. Ebert, I S. 134. Auch der Satz, daß sich in Italien
keine Spuren der Steinzeit finden (Röm. Gesch. I S. 9), blieb durch die bald
folgenden Entdeckungen Chiericis unberührt.
3 Die Regelmäßigkeit der Anlagen erkannte zuerst Gaetano Chierici
Le antichitä preromane della provincia di Reggio nell’ Emilia, 1871, S. 9.
Die erste zusammenfassende Bearbeitung, aber noch ohne Kenntnis eines

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