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Täubler, Eugen; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1931/32, 2. Abhandlung): Terremare und Rom — Heidelberg, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.40160#0005
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Terremare und Rom.

bis über den Panaro, mittwegs zwischen Modena und Bologna1.
Weitaus die größte Zahl liegt südlich des Hochwegs, unmittelbar
an diesem oder aufwärts an den Abhängen des Gebirges, „wo die
sonnigen Hänge des Apennin und seine Abdachungen bis in die
Ebene hinab ungleich größere Sicherheit bieten“2; an der Nord-
seite der Straße liegen die Siedlungen näher der Straße als dem
Po. „Sowohl die Urbewohner wie die Pfahlbauern mieden Lagen,
die den Überschwemmungen im Flußgebiet ausgesetzt waren“.
Noch enger begrenzt und erheblich geringfügiger sind die Funde
nördlich des Po: es finden sich nur vereinzelte Spuren von Terre-
maren um das Südende des Gardasees in dem Dreieck Brescia,
Verona, Mantua und von hier auf Viadana am Po und spärlicher
auch auf Cremona zu. Westlich des Oglio, im Ablaufgebiet des
Lago maggiore und Lago di Como, sind Pfahlsiedlungen am oder
im Wasser und in größerem Umfange Überreste von jüngeren
„italischen“ Brandnekropolen, aber keine Reste einer trapezför-
migen Siedlung auf trockenem Boden gefunden worden. Über die
Notwendigkeit, diese beiden Gruppen auseinanderzuhalten und über
die Herkunft der Terremarikolen soll später gesprochen werden.
Wir gewinnen für die rückwärtigen Beziehungen beider Gruppen
ebenso wie für die nach vorn auf Rom weisenden der Terremaren
eine Grundlage erst in der Analyse des Grundrisses der trapezförmi-
gen Anlagen. Helbig konnte sie noch nicht geben, weil ihm von
den vier großen Beispielen, die uns heute dafür zur Verfügung
stehen, noch keines bekannt war, von den teilweise erhaltenen An-
lagen nur die von Castione dei Marchesi, und auch diese nur nach
vorläufigen Mitteilungen und ohne daß hier der Grundriß erkenn-
bar war3. Erst 1881 begann die genauere Erkenntnis des trapez-
förmigen Umrisses und der rechtwinkligen Straßenanlage in den
Terremaren von Bellanda und Cogozzo, beide im Gebiet von
1 Ygl. v. Duhn Gräberkunde I S. 123. 171ff., R. L. V. Terramare
8. 262 § 5 Ende. Siedlungskarten von Pigorini in der Anlage von Helbigs
Werk und Karte 2 in Peets Werk, mit 8. 342f.; für die jüngeren Funde die
Nachweise bei v. Duhn Gräberk., ferner in den Indices der Not. d. scavi und
des Bull. pal., in den Berichten des Archäolog. Instituts und in v. Duhns
Berichten im Vorgesch. Jahrbuch. Vgl. auch Modestov a. a. O. S. 165—167
und Munro Palaeol. man S. 341.
2 v. Duhn R. L. V. Terremare S. 261.
3 Erst 1883 erschien Pigorinis Bericht in den Atti d. R. Accad. d.
Lincei, ser. 3a, Memorie, cl. sc. mor. stör. VIII S. 265—318, 5 Tf. Vgl. v. Duhn
R. L. V. Castione.
 
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