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Täubler, Eugen; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1931/32, 2. Abhandlung): Terremare und Rom — Heidelberg, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.40160#0026
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Eugen Täubler:

erreichte; auch hier ein innerer Quergraben, 25mlangund 5 m breit.
Er verengt sich nach unten zu 2,50 m, und in 1,25 m Tiefe kommen
wieder die grubenartigen Vertiefungen zum Vorschein, fünf wie
in Fontanellato (5 x2,50 m). Die ganze Tiefe beträgt von der Ver-
engerung des Grabens an 2,20 m, die der Gruben 1 m, davon
0,30 m noch in der aufgeschütteten, 0,70 m in der gewachsenen
Erde1. Die große Abweichung von Fontanellato und Rovere ist,
daß das Templum nicht von einem Graben umgehen war2. In
Fontanellato und Rovere korrespondierten Graben und Aufschüt-
tung: diese bestand aus der Erde, die der Graben freigab. In
Montata muß sie, wie die des Außengrabens, vom Fuß des Hügels
herbeigeschafft worden sein. In Fontanellato und Rovere sind uns
Graben und Drücke als wesentliche Restandteile der Anlage
erschienen. Da der Graben keine spezifische sakrale Redeutung
hafte, sondern nur der Absonderung diente, konnte wohl an seine
Stelle eine Einzäunung oder Abschnürung treten. Erinnern wir
uns schon jetzt, daß in Rom der Abstimmungsraum ein mit Stricken
umzäuntes Rechteck war und daß über den trockenen Roden eine
Drücke zum Eingang führte, so wird es uns nicht als unmöglich,
eher als wahrscheinlich Vorkommen müssen, daß auch in Montata
Absperrung und Drücke vorhanden waren.
In den Maßen zeigt sich auch hier eine durchgehende Propor-
tion: der Außengraben ist 15 m breit, der Wall wie der Cardo
5 m3, der Mundusgraben ist 25 m lang, die Mundusgruben sind
5 m lang und 2,50 m breit, ebenso breit ist die Palisade. In festem
Verhältnis steht dazu die Länge der Grundlinie (El E5) mit 100 m.

Die Terramara von Colombare di Rersano in der Ge-
meinde Resenzona, nella bassa pianura della provincia di Piacenza,
ungefähr 300 m entfernt vom linken Ufer des Flüßchens Ongina,
ist nur aus einer Reschreibung bekannt, die Pigorini auf Grund
von L. Scottis Grabungen und Angaben veröffentlicht hat4.
Aufgedeckt wurden Graben und Wall (20 und 10 m breit), Pfähle
im Inneren und der ausgesparte Raum in der Osthälfte (40x20 m),
wiederum dieser rechtwinklig, die ganze Anlage trapezförmig.
1 Durchschnitte gab Scotti a. a. O. S. 122.
2 A. a. O. S. 121. 123.
3 In den anderen drei Beispielen ist der Wall halb so breit wie der Graben.
4 Rendiconti d. R. Accad. d. Lincei, cl. sc. mor. stör. ser. 3a II 1893
S. 995—999.
 
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