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Täubler, Eugen; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1931/32, 2. Abhandlung): Terremare und Rom — Heidelberg, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.40160#0059
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Terremare und Rom.

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daß der Name dann von der Stadt auf den Mundus wegen seines
viereckigen Puteais übertragen worden sei1. Die Schwierigkeit,
daß die zweifellos von Plätzen zu verstehenden vier Zeugnisse auf
den Mundus zu beziehen waren, blieb bestehen. Die Terremaren
machen nun möglich und notwendig, den Satz des Festus in Über-
einstimmung mit den vier Zeugnissen von einem quadratischen
Platz und einer Grube in seiner Mitte zu verstehen. Wir können
nun sagen, daß es nicht nur möglich ist, sich den Mundus von einem
Templum umgeben zu denken, sondern daß dies eine notwendige
Voraussetzung ist. Über die in der Osthälfte ausgesparten Templa
der Terremaren braucht hier nichts mehr bemerkt zu werden,
aber wir können noch zwei sinnfällige Beispiele ihres Fortwirkens
in etruskischen Städten heranzuziehen. Auf dem Hügel Pozzarello
bei Bolsena sind innerhalb eines von Mauern eingefriedeten Recht-
ecks von 37,50x43,60 m drei Gruben aufgedeckt worden, die
seitlichen viereckig, die mittlere rund, 2,40 m breit und 14,50 m
tief, oben von einem niedrigen Puteal eingefaßt, im untersten
Teil in 10, 77 m Tiefe zu einer gewölbten Rundkammer ausge-
weitet2. Das ist die Illustration zu Catos Beschreibung des Mundus,
gegenüber den Terremaren eine fortgebildete Form, einem Kult
dienend, zu dem der Feiernde in die Grube hinabstieg, wie in den
palatinischen Mundus, dessen Ceres-Demeter-Kult an die Stelle
des einfacheren Kults einer Erdgottheit getreten sein muß3. Eine
weniger entwickelte Form der Fortbildung ist in Marzabotto er-
halten, ein quadratischer Bau, nur 4,10x4,10 m groß, im Innern
mit einer runden, ßxj2 m tiefen aber sehr schmalen Grube (0,44 m
Durchmesser), die mit einem unregelmäßig viereckigen Stein
bedeckt war4. Reste von Opfertieren bezeugen die Verwendung.
1 Dazu v. Duhn im Vorgeschichte Jahrbuch III S. 297f. Lei-imann-
Hartleben Realencycl. Städtebau Sp. 2027.
2 Ettore Gabrici Monumenti antichi d. Lincei XVI 1906 S. 169ff.,
bes. S. 183ff. und Fig. 10. Vgl. G. Koerte im Archaeol. Anzeiger XXII 1907
S. 123f. und Thulin a. a. O. S. 18f., der das Beispiel aber nur für den Mundus,
nicht für die Verbindung von Mundus und Templum nutzte.
3 Festus p. 142 M.: Cereris qui mundus appellatur . . . qui ter in anno
solet patere. Zur Übernahme aus Groß-Griechenland Cicero, pro Balbo 55
und de leg. II 21. Festus ep. 97 M. Dion. Hai. VI 17, 2 ff. 94, 3. Plinius,
nat. hist. XXXV 154. Dazu die capuanische Inschrift C. I. L. X 3926 -
Dessau Inscript, sei. 3348: sacerdos Cereris mundalis. Wissowa S. 2971.
F. Altheim Terra mater S. 113. 116.
4 Brizio im Monumenti ant. d. Lincei I 1890 S. 249—426 mit 10 Tafeln.
Thulin S. 22f. A. Grenier Bologna villanovienne et etrusque, 1912, S. lOlff.
 
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