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Stegemann, Viktor [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1933/34, 1. Abhandlung): Die koptischen Zaubertexte der Sammlung Papyrus Erzherzog Rainer in Wien — Heidelberg, 1934

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https://doi.org/10.11588/diglit.40166#0081
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Die koptischen Zaubertexte der Sammlung Papyrus Erzh. Rainer.

7 Q
( O
Anschauung über diese Beziehung Christi zu Abgar aus der syrischen Version;
er verbessert v. Dobschütz’ Untersuchungen, der Einfluß gerade dieser Version
auf die bekannten Abgartexte in koptischer Sprache für das X./XI. Jahrhundert
festgestellt hatte, insofern, als hier der Einfluß der Sage im Heilungszauber sehr
viel früher faßbar wird, da dieser Text ins VI./VII. Jahrhundert gehört; die
Legende entstand in Syrien im IV./V. Jahrhundert. Daß die Gebete selbst eben-
falls viel früher in Ägypten bekannt waren (sicher im V. Jahrh.), wurde o.
S. 47 bemerkt. — Die 7wXi; ist Jerusalem (s. Krit. App.).
KopcoyiM = Cursor (ein anderes lateinisches Wort ist neuerdings in einem
koptischen Zaubertext mehrfach aufgetaucht: ampulla Or 6796 [62] v1121), ist
der TayuSpo'(j.o; des Eusebius2; x.aXXtypacpo;, Hofmaler, war Chanan ebenfalls; in
dieser Eigenschaft soll er Christus gemalt und das Bild seinem König gebracht
haben. Interessant ist, daß auch der vorliegende Text streng an dem Gedanken
der Heilswirkung des Briefes festhält, den der Beschwörer sich durch Zitierung
der Dämonen und Patriarchen verschaffen will. Das Ganze endet mit einem Anruf
Christi, wie Christi schon eingangs Erwähnung getan wurde. Aber der Sinn ist
verschieden: Am Anfang werden nur die Dämonen zitiert, die mit den andern den
Brief herbeischaffen sollen; das Gebet endet mit der vorgestellten Beschreibung
dieses Briefes, durch den Christus hilft, und schließt dann mit einem Anruf an
Christus selbst. *
II.
necgxHx nsiaiac neiei t6hbit6C nsxpMX neuxpic 25
? ? 1
Toyc neNTAMeyxe xe ic ne npxN abxgci gtgktnah

Orthographie und Schrift sind noch schlechter als in I. 25] Zu lesen
ist neie[[iT]]6qBiT6C (-it- Verderbnis) = Qsaßfoji; (1. Kö. 17,1; 21, 17; Mal. 4,6).
— neuxp. s. oben I zu Z. 13. 26] Großenteils unverständlich. Wenn die
Übersetzung richtig ist, hat der Schreiber hinter eyxe ein mmoh vergessen. —
abxcci zu xoce ? Das Folgende vielleicht zu kcdtg, da eine Anrede (6T6K)
kaum Sinn hat.

1 Weitere lateinische Worte Zoega 37, 9 AeyTOAApioc (tutelaris), Z. 113, 25
npoxeKTCDp, Z. 658, 5 kacapon (castra), Z. 23,2 v. u. tomgctikoc (domesticus),
Amelineau, Vie de St. Paul etc., Ann. Guimet XXV II 134 bpabion (praemium),
Ryl. 273, 14 6K.CAK.Tcop (exactor), Ryl. 238, 1 imbcnton (inventum), Ryl. 239, 10
kathn6 (catena), Ryl. 238, 11 oyiiAON (velum) usw. — Bei Kopcoyn ist n
am Ende auffällig; Vertauschung von cd und oy ist in griechischen Lehnworten
im Koptischen nicht selten, vgl. Or 5987 [57] 50 <]>oycTHp (cpwat7]p). Zur Er-
setzung von oy durch o vgl. P 8327 [24] 16 AiTopKiA (Xeitoupyia). Den Tausch
der Silbenvokale gegeneinander konnte ich sonst nicht beobachten. — nKoypcorj
noch Or 6796 (4) 28, vgl. Act. Pilati (Turin. Ak. 35, 172—174) KoypccDp.
2 Vgl. den Text der griech. Fassung vom J. 1032 : iniaxoXrj ypoyslaa utco
’Aßyapou xonapyou xat Trep-cpOstaa jrpo<; ’bjaouv Xptatöv ot’ ’Avavlou ‘/oupatupo? £?5 'iEpoao'Xup.a
(Dobschütz a. a. 0. S. 463 f.).
 
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