Neue Darstellungen griechischer Sagen: I. Kreta.
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unter der Bodenlinie zu füllen, von pflanzlichem Beiwerk flankiert1.
Der Säulenschaft ist dann gleichsam das Piedestal für das figür-
liche Bild darüber. Daß ihm tatsächlich diese Aufgabe zufallen
soll, lehrt etwa ein gravierter etruskischer Spiegel im British
Museum2 wo wir an gleicher Stelle des,,Abschnitts“, wie die tech-
nische Bezeichnung in der Numismatik lautet, einen Fußschemel
gezeichnet sehen; auf ihm hat man sich die geflügelte Göttin stehend
zu denken, die das Zentrum der Komposition bildet, obwohl ein
Abb. 6. Schulterbild einer Hydria in München.
direkter Zusammenhang zwischen Figur und Träger nicht ange-
deutet ist.
Ein besonders interessantes Beispiel für eine derartige Abkür-
zung, bisher unseres Erachtens nicht richtig erklärt, ist das Schul-
terbild einer sf. Hydria aus Vulci3 (Abb. 6). Da ist weiter nichts
dargestellt als die Mauerkrone einer belagerten Stadt, mit den
1 Siehe die kyrenäische Schale im Vatikan, Helbig, Führer 3 I 281
Nr. 534. Wiener Vorlegebl. Serie D Tat. 9, 7; Baumeister, Denkm. II 1411
Abb. 1567.
2 Η. B. Walters, Catal. of the Bronzes 75 Nr. 543 Tat. 17; Gerhard,
Klügmann, Körte, Etr. Spiegel V Tat. 12.
3 München Nr. 1700; Jahn 65, Mon. Inst. I Taf. 34; Benndorf,
Heroon v. Gjölbaschi-Trysa 153 Abb. 141. Die Detailaufnahme und die Er-
laubnis zu ihrer Veröffentlichung verdanke ich J. Sievering.
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unter der Bodenlinie zu füllen, von pflanzlichem Beiwerk flankiert1.
Der Säulenschaft ist dann gleichsam das Piedestal für das figür-
liche Bild darüber. Daß ihm tatsächlich diese Aufgabe zufallen
soll, lehrt etwa ein gravierter etruskischer Spiegel im British
Museum2 wo wir an gleicher Stelle des,,Abschnitts“, wie die tech-
nische Bezeichnung in der Numismatik lautet, einen Fußschemel
gezeichnet sehen; auf ihm hat man sich die geflügelte Göttin stehend
zu denken, die das Zentrum der Komposition bildet, obwohl ein
Abb. 6. Schulterbild einer Hydria in München.
direkter Zusammenhang zwischen Figur und Träger nicht ange-
deutet ist.
Ein besonders interessantes Beispiel für eine derartige Abkür-
zung, bisher unseres Erachtens nicht richtig erklärt, ist das Schul-
terbild einer sf. Hydria aus Vulci3 (Abb. 6). Da ist weiter nichts
dargestellt als die Mauerkrone einer belagerten Stadt, mit den
1 Siehe die kyrenäische Schale im Vatikan, Helbig, Führer 3 I 281
Nr. 534. Wiener Vorlegebl. Serie D Tat. 9, 7; Baumeister, Denkm. II 1411
Abb. 1567.
2 Η. B. Walters, Catal. of the Bronzes 75 Nr. 543 Tat. 17; Gerhard,
Klügmann, Körte, Etr. Spiegel V Tat. 12.
3 München Nr. 1700; Jahn 65, Mon. Inst. I Taf. 34; Benndorf,
Heroon v. Gjölbaschi-Trysa 153 Abb. 141. Die Detailaufnahme und die Er-
laubnis zu ihrer Veröffentlichung verdanke ich J. Sievering.