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Ranke, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1936/37, 3. Abhandlung): Grundsätzliches zum Verständnis der ägyptischen Personennamen in Satzform — Heidelberg, 1937

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https://doi.org/10.11588/diglit.41990#0027
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Grundsätzliches zum Verständnis der ägyptischen Personennamen. 27

werden mit ,,Ptah sorgt für mich“, ,,sein Herr lobt ihn“, „(der Gott)
wh schützt ihn“ wie mit „möge Ptah für mich sorgen!“, „möge sein
Herr ihn lohen!“, „möge (der Gott) wh ihn schützen!“ Ich persön-
lich möchte der zweiten Möglichkeit den Vorzug geben, umsomehr,
als es zu dem zuletzt genannten Namen eine paralelle Bildung gibt,
die sicher als Aussage gefaßt werden muß,nämlich hr(. w)-hr-hwj.t.f
„Horus schützt ihn“.
Ich empfehle also, sdm.f-Formen in ägyptischen Satznamen
durch den Optativ wiederzugeben, wo eine solche Wiedergabe nicht
aus bestimmten Gründen unwahrscheinlich ist.
In allen bisher angeführten Namen und Namengruppen läßt
sich der in ihnen enthaltene Satz als ein Ausspruch der Mutter hei
der Geburt des Kindes verstehen. Viele von ihnen könnten ebenso-
gut auf einen Ausspruch der Hebamme1 oder auch des Vaters2 zu-
rückgehen, aber ein Zwang dazu scheint fast nirgends3 vorzuliegen.
Es findet sich aber eine kleine Anzahl von Namen, in denen
offenbar mehrere die Redenden sind — wie pth-tsw.n „Ptah ist
unser Herr“ (142, 2), bwpw-hr(.w)-h\ .n „Horus hat uns nicht ver-
lassen“ (418, 18), 'nh-mrjj-r-'-nb.n „es lebe unser Herr mrjj-rM“
(64, 28), sn.t.n-pw „es ist unsere Schwester!“ (312, 4), 'rih.n-r-\w
„mögen wir alle leben!“ (67, 12), snb.n-r-\w „mögen wir alle gesund
sein!“ (314,14), mi.n.n-wih-lb-r „wir haben (König) Apries gesehen“
(143, 24)4. Sie erklären sich wohl am besten so, daß die Eltern beide
als Redende gedacht sind, oder daß die Mutter in ihrem Ausspruch
den Gatten mit einschließt5.
In einigen Namen des NR und der Spätzeit endlich taucht ein
Pronomen der 3. Person Pluralis6 auf, das noch einer besonderen
Erklärung bedarf. Ich meine Bildungen wie
1 So z. B. snb-sw{sj)-m- ./ „er (sie) ist gesund in meiner Hand!“ (313,
21. 20).
2 Sovielleicht iw./.n.mw .t.f. „er gehört seiner Mutter“ (14, 35), und das
entsprechende iw.s-n-mw.t.s (15, 7) neben dem häufigen iw.f-n.j „er gehört
mir!“ (15, 4).
3 Eine Ausnahme wäre khk-mw.t.f (348, 7), wenn wir ihn „möge seine
Mutter alt werden!“ übersetzen dürfen.
4 Vielleicht gehört hierher auch der für Männer und Frauen belegte
Name 254, 23, der dann hsj.n-pth zu lesen und „laßt uns den Ptah loben!“
zu übersetzen wäre.
5 Vgl. dazu nh(w) .n.n „den wir erbeten haben“ (208, 21).
6 Ein Pronomen der 3. Person Pluralis findet sich anscheinend auch schon
in dem Namen des MR snb.w-r-\w (314, 4), den wir neben den eben zitierten
Namen snb.n-r-’,w und "nh.n-r-\w doch wohl nur mit „mögen sie alle gesund
 
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