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Carl Brinkmann:
Die deutsche Obsternte war 1933 mittel, 1934 gut und 1935
schlecht (vgl. Stat. d. D. R., Bd. 489 S. 175). Für Baden war
aber die Obsternte 1935 besser als die von 1933. Unterbrochen
wird die Tendenz in Baden von Zwetschgen- und Pflaumenernte:
die beste Ernte hat das Jahr 1935. Bei Walnüssen lag die Ernte
im Jahre 1933 besonders niedrig.
Absatzverhältnisse.
Erst seit 1933 wird es allmählich möglich, Gemüse- und Obst-
bau genauer zu erfassen. Den regelmäßigen Erhebungen seit dem
Jahre 1933, die gegenüber früheren Jahren wesentlich verbessert
durchgeführt werden, wird künftig auch eine genaue Erfaßbarkeit
der von den Gemüse- und Obstbaugebieten verkauften und ver-
sandten Mengen entsprechen. Heute kann Gemüse und Obst nur
gegen den sogenannten Schlußschein verkauft werden. In Baden
laufen die Schlußscheine beim „Garten- und Weinbauwirtschafts-
verband in Baden“ zusammen; von dort wird sich künftig ein
genauer Überblick über die Absatzverhältnisse des badischen
Gemüse- und Obstbaues erarbeiten lassen. Im letzten Erntejahr
war die Schlußscheinpflicht zwar schon in Kraft; trotzdem war es
aus verschiedenen Gründen noch nicht möglich, durch eine Schluß-
schein-Auswertung zu brauchbaren Ergebnissen über die Markt-
bewegungen von Obst und Gemüse zu kommen. Einer Verwertung
der eingelaufenen Schlußscheine steht auch die Tatsache entgegen,
daß die Ernte im Jahre 1936 durchaus nicht normale Verhältnisse
widerspiegelt. —
Selbstverständlich kann die amtliche Güterverkehrsstatistik
für den Güterverkehr zu Bahn und Schiff im Jahre 1935 (Stat. d.
D. R. Bd. 486 u. 491) gerade für Gemüse und Obst kein klares
Bild über die versandten Mengen geben, da hier der Versand mit
Kraftwagen vor allem eine ganz bedeutende Rolle spielen muß.
Für kürzere Strecken insbesondere dürfte heute der Kraftwagen
fast ausschließlich in Frage kommen1. Trotzdem seien hier die im
1 Zwar gehört nach der „Statistik der Laderaumverteilungsstellen für
den Kraftwagen-Güterfernverkehr G. m. b. H.“ f. d. J. 1934 (ab 1. IV.) und
1935 Baden noch zu den Gebieten minimaler Verkehrsdichte wie Unterfranken,
Oberpfalz und Mecklenburg-Pommern, aber diese Statistik umfaßt ja nur die
berufsmäßige Frachtfuhr, nicht den „Werkverkehr“ der Erzeuger. In der
Zentralmarkthalle Frankfurt-Main erfolgte schon 1933 die Inlandanfuhr zu
80 v. H. mit Kraftwagen: C. Lüer, Die Straße 2, 9, 337.
Carl Brinkmann:
Die deutsche Obsternte war 1933 mittel, 1934 gut und 1935
schlecht (vgl. Stat. d. D. R., Bd. 489 S. 175). Für Baden war
aber die Obsternte 1935 besser als die von 1933. Unterbrochen
wird die Tendenz in Baden von Zwetschgen- und Pflaumenernte:
die beste Ernte hat das Jahr 1935. Bei Walnüssen lag die Ernte
im Jahre 1933 besonders niedrig.
Absatzverhältnisse.
Erst seit 1933 wird es allmählich möglich, Gemüse- und Obst-
bau genauer zu erfassen. Den regelmäßigen Erhebungen seit dem
Jahre 1933, die gegenüber früheren Jahren wesentlich verbessert
durchgeführt werden, wird künftig auch eine genaue Erfaßbarkeit
der von den Gemüse- und Obstbaugebieten verkauften und ver-
sandten Mengen entsprechen. Heute kann Gemüse und Obst nur
gegen den sogenannten Schlußschein verkauft werden. In Baden
laufen die Schlußscheine beim „Garten- und Weinbauwirtschafts-
verband in Baden“ zusammen; von dort wird sich künftig ein
genauer Überblick über die Absatzverhältnisse des badischen
Gemüse- und Obstbaues erarbeiten lassen. Im letzten Erntejahr
war die Schlußscheinpflicht zwar schon in Kraft; trotzdem war es
aus verschiedenen Gründen noch nicht möglich, durch eine Schluß-
schein-Auswertung zu brauchbaren Ergebnissen über die Markt-
bewegungen von Obst und Gemüse zu kommen. Einer Verwertung
der eingelaufenen Schlußscheine steht auch die Tatsache entgegen,
daß die Ernte im Jahre 1936 durchaus nicht normale Verhältnisse
widerspiegelt. —
Selbstverständlich kann die amtliche Güterverkehrsstatistik
für den Güterverkehr zu Bahn und Schiff im Jahre 1935 (Stat. d.
D. R. Bd. 486 u. 491) gerade für Gemüse und Obst kein klares
Bild über die versandten Mengen geben, da hier der Versand mit
Kraftwagen vor allem eine ganz bedeutende Rolle spielen muß.
Für kürzere Strecken insbesondere dürfte heute der Kraftwagen
fast ausschließlich in Frage kommen1. Trotzdem seien hier die im
1 Zwar gehört nach der „Statistik der Laderaumverteilungsstellen für
den Kraftwagen-Güterfernverkehr G. m. b. H.“ f. d. J. 1934 (ab 1. IV.) und
1935 Baden noch zu den Gebieten minimaler Verkehrsdichte wie Unterfranken,
Oberpfalz und Mecklenburg-Pommern, aber diese Statistik umfaßt ja nur die
berufsmäßige Frachtfuhr, nicht den „Werkverkehr“ der Erzeuger. In der
Zentralmarkthalle Frankfurt-Main erfolgte schon 1933 die Inlandanfuhr zu
80 v. H. mit Kraftwagen: C. Lüer, Die Straße 2, 9, 337.