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Brinkmann, Carl; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1936/37, 4. Abhandlung): Erzeugung und Verbrauch landwirtschaftlicher Produkte in Baden: mit 16 Tabellen — Heidelberg, 1937

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https://doi.org/10.11588/diglit.41991#0056
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56

Carl Brinkmann:

fläche beläuft sich auf rund 20000 qm. Die in den letzten 5 Jahren
eingelagerten Mengen waren in hl:

1932
1933
1934
1935
1936
24400
17800
57400
86400
84800

1936 wurden von den Winzergenossenschaften bei einer Gesamt-
ernte von rund 530000 hl 84 800 hl, also rund 16 v. H. eingelagert.
■— Von den durch die Winzergenossenschaften verkauften Mengen
entfielen 71 v. H. auf Faßwein, 26 v. H. auf Wein in Literflasclien
und 3 v. H. auf Flaschenweine zu dreiviertel Liter je Flasche.
26 v. H. der Abnehmer der Genossenschaften waren Weinhändler,
55 v. H. Gastwirte und Hotels, 19 v. H. private Kundschaft. Un-
gefähr 15 v. H. der Erzeugung der badischen Winzergenossen-
schaften wurden direkt nach außerbadischen Plätzen, vornehmlich
nach Württemberg und Bayern verkauft.
Die badischen Weinbaugebiete. In seinen Hauptgebieten
Markgräflerland, Kaiserstuhl, Breisgaugegend, Ortenauund Bühler-
gegend ist der Weinbau die Grundlage des Wirtschaftslebens der
Bevölkerung. Alle übrigen Erwerbsquellen in der Industrie, hand-
werklicher Betätigung, Ackerbau und Viehzucht spielen für den
Winzer und seine Familie nur eine geringe Rolle; ihre Einnahmen
dienen als Ergänzung zum Kauf der notwendigen Lebens- und
Futtermittel.
Der Anteil der Rebfläche an der gesamten badischen Boden-
fläche beträgt 1,05 v. H. (Reich 0,19 v. H.). In den Hauptgebieten
des Weinbaus erhöht sich dieser Anteil auf zwischen 2,68 v. H.
und 4,9 v. H. Es ist dabei zu beachten, daß der Weinbau eine der
intensivsten Arten der Bodenbebauung ist. Im Jahre 1928 bei-
spielsweise brachten 12209 ha Rebland einen Geldertrag von rund
37 Milk RM., während 56142 ha mit Getreide bebautes Ackerland
nur 26 Milk RM. und 589000 ha Wald nur rund 19 Milk RM. ein-
brachten. Das heißt, daß der Rohertrag für 1 ha Rebfläche 3030,5
Reichsmark beträgt gegenüber einem Rohertrag für 1 ha Getreide-
fläche von 463,1 RM. und von 32,3 RM. für 1 ha Wald1.
D a s M ar kgr äf 1 e r 1 an cl hat unter den 4 wichtigsten badischen
Weinbaugebieten mit rund 2500 ha die größte Rebfläche. Bei einer
bedeutenden Anzahl von Orten des Markgräflerlandes überschreitet
1 Die Angaben sind einer bildlichen Darstellung im Weinbaumuseum
des badischen Weinbauinstituts in Freiburg entnommen.
 
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