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Honecker, Martin; Johannes; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1937/38, 2. Abhandlung): Nikolaus von Cues und die griechische Sprache — Heidelberg, 1938

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https://doi.org/10.11588/diglit.41994#0011
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Cusanus-Studien: II. Nikolaus von Cues und die griechische Sprache. 3
des Griechischen kundig gewesen sei. Das führt uns alsdann zn
Aussagen von Zeitgenossen des Cusaners sowie von älteren Schrift-
stellern, die ihm zeitlich noch verhältnismäßig nahegestanden
haben. Um das Bild, das sich aus diesen Zeugnissen ergibt, zu
prüfen, wollen wir uns darauf zu Nikolaus von Cues selbst wenden,
um zunächst einige von ihm stammende Äußerungen zu unter-
suchen, denen etwas über seine Vertrautheit mit dem Griechischen
entnommen werden könnte. Sodann aber -— und darin wird das
Schwergewicht unserer Arbeit liegen — müssen wir an Hand des
Gebrauches der griechischen Sprache in den Werken des Cusanus
selbst zu ermitteln suchen, in welchem Sinne die Frage unseres
Themas zu entscheiden ist. Eine Betrachtung des Weges, auf dem
Nikolaus von Cues mit Texten der griechischen Literatur in Be-
rührung gekommen ist, wird diese Erörterungen ergänzen. End-
lich soll sich mit einem Blick auf die Beziehungen des Cusaners
zu Platons Schriften, besonders auf seinen Besitz an Platon-Werken,
der Ring unserer Darstellung schließen. Das innere Verhältnis des
Nikolaus von Cues zum griechischen Schrifttum im ganzen und
zum griechischen Denken überhaupt wird — das sei ausdrücklich
gesagt — außerhalb des Gesichtskreises unserer Untersuchung
liegen.
II.
Ansatz der Untersuchung.
1.
Neuere Äußerungen zum Thema.
Die Frage, ob Nikolaus von Cues mit der griechischen Sprache
vertraut gewesen sei, wird in der neueren Cusanus-Literatur
durchgängig mehr oder weniger ausdrücklich bejaht. Am stärksten
setzt sich E. Cassirer dafür ein, daß der Cusaner des Griechischen
in vollendeter Weise mächtig gewesen sei5. Seine Behauptung
stützt sich offensichtlich auf einschlägige Stellen in dem führenden
Cusanus-Werk von Edm. Vansteenberghe6. Dieser ausgezeich-
5 Wir lesen bei Cassirer (2), daß Cusanus „schon seit seiner ersten
Studienzeit in Padua das Griechische beherrschte“ (S. 16), und ferner: „Hier
(in Padua) machte er sich die Kenntnis des Griechischen zu eigen, die ihn
später wie zum tieferen Studium Platons, so auch zum Studium des Archi-
medes und der Grundprobleme der griechischen Mathematik befähigt hat“
(S. 36).
6 Edmond Vansteenberghe, Le Cardinal Nicolas de Cues. Bibliothe-
que du XVe siede XXIV (1920).

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