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Elisabeth Bohnen städt:
vermag, das alles Irdische ins Himmlische wandelt. Im Strahl
dieses Lichtes sind wir bedacht, in uns immer mehr zu verwirk-
lichen, was wir in Christus verwirklicht sehen und glauben: daß
wir Gott und seinen Willen anerkennen, der uns innerlicher ist als
jedes Innerste, den Nächsten ehrfürchtig lieben, uns selbst recht
erkennen, in allem beherrscht sind von jenem Frieden, der allein
Wohnung Gottes ist. In so gestaltetem Glauben will der Wille
des Menschen nichts anderes als Gott. Dann bewirkt das alles über-
ragende und umgreifende Vollmaß der gläubigen Menschheit in
Jesus Christus — in ihrem Hinaufgenommensein in die Gottheit
dem Leibe in seinem Verhältnis zur Seele vergleichbar und als welt-
umfassende Weltüberhöhung unsere Durchbruchskraft und Richte
— daß er in jedem Menschen, der sich im Glauben ihm anschließt,
eben dieser Mensch ist in gänzlichem Einswerden und dennoch un-
beschadet des persönlichen Selbstandes jedes einzelnen. Dies wäre
christlicher Glaube: daß Christus unser Glaube und der
Glaube in uns Christus sei. Die sich in dieser Einigung voll-
ziehende Heiligung und Vollendung ist sowohl Christi wie unseres
Glaubens, nicht als zweier Getrennter, sondern in einer Art Seins-
und Tunszusammenfall. Es vollzieht sich so täglich wachsend wie
täglich neu die geistige Geburt Christi im Menschengeiste, in der
sich unser Sein immer mehr Christi Geist einbaut, der in der einen
und gleichen Menschheit mit uns steht. Und immer mehr eins
werden wir mit ihm in stetig wachsendem Gehorsam gegen Gott
bis zum Tode. Dann werden wir wiedergeboren in dem nach Chri-
stus gestalteten Geiste, denn dann haben wir mit dem Tode unsere
wahre, von Gott uns in Gnade geschenkte und von uns angenom-
mene, erfüllte Kindschaft Gottes erreicht. Dann sind wir hinein-
gewachsen in das ewige Leben, das uns erschlossen wurde durch
die Hineinragung göttlichen Lebens in unsere menschliche Natur
im Sohne Gottes und der Menschen. — Wie sehr es für jeden
Menschen unumgehbare Forderung ist, Christus verbunden zu sein
als dem Lebensgrunde, in dem er ruht, ebensosehr bleibt diese For-
derung doch seiner Freiheit überantwortet. Nur in freiestem Eigen-
entscheid ohne jeden Zwang, in seinem eigentlichen freien Willen,
tritt der Mensch zum christlichen, dem freiesten Gesetze heran.
Doch genügt er dieser Forderung nur in hartem Streit, seinem
härtesten Kampf. Denn schwerer als gegen Fleisch und Blut, gegen
unverständigen Trieb in seiner Auflehnung gegen bessere Einsicht,
ist der Kampf, in dem der stolze Verstand in seinem Begehren
Elisabeth Bohnen städt:
vermag, das alles Irdische ins Himmlische wandelt. Im Strahl
dieses Lichtes sind wir bedacht, in uns immer mehr zu verwirk-
lichen, was wir in Christus verwirklicht sehen und glauben: daß
wir Gott und seinen Willen anerkennen, der uns innerlicher ist als
jedes Innerste, den Nächsten ehrfürchtig lieben, uns selbst recht
erkennen, in allem beherrscht sind von jenem Frieden, der allein
Wohnung Gottes ist. In so gestaltetem Glauben will der Wille
des Menschen nichts anderes als Gott. Dann bewirkt das alles über-
ragende und umgreifende Vollmaß der gläubigen Menschheit in
Jesus Christus — in ihrem Hinaufgenommensein in die Gottheit
dem Leibe in seinem Verhältnis zur Seele vergleichbar und als welt-
umfassende Weltüberhöhung unsere Durchbruchskraft und Richte
— daß er in jedem Menschen, der sich im Glauben ihm anschließt,
eben dieser Mensch ist in gänzlichem Einswerden und dennoch un-
beschadet des persönlichen Selbstandes jedes einzelnen. Dies wäre
christlicher Glaube: daß Christus unser Glaube und der
Glaube in uns Christus sei. Die sich in dieser Einigung voll-
ziehende Heiligung und Vollendung ist sowohl Christi wie unseres
Glaubens, nicht als zweier Getrennter, sondern in einer Art Seins-
und Tunszusammenfall. Es vollzieht sich so täglich wachsend wie
täglich neu die geistige Geburt Christi im Menschengeiste, in der
sich unser Sein immer mehr Christi Geist einbaut, der in der einen
und gleichen Menschheit mit uns steht. Und immer mehr eins
werden wir mit ihm in stetig wachsendem Gehorsam gegen Gott
bis zum Tode. Dann werden wir wiedergeboren in dem nach Chri-
stus gestalteten Geiste, denn dann haben wir mit dem Tode unsere
wahre, von Gott uns in Gnade geschenkte und von uns angenom-
mene, erfüllte Kindschaft Gottes erreicht. Dann sind wir hinein-
gewachsen in das ewige Leben, das uns erschlossen wurde durch
die Hineinragung göttlichen Lebens in unsere menschliche Natur
im Sohne Gottes und der Menschen. — Wie sehr es für jeden
Menschen unumgehbare Forderung ist, Christus verbunden zu sein
als dem Lebensgrunde, in dem er ruht, ebensosehr bleibt diese For-
derung doch seiner Freiheit überantwortet. Nur in freiestem Eigen-
entscheid ohne jeden Zwang, in seinem eigentlichen freien Willen,
tritt der Mensch zum christlichen, dem freiesten Gesetze heran.
Doch genügt er dieser Forderung nur in hartem Streit, seinem
härtesten Kampf. Denn schwerer als gegen Fleisch und Blut, gegen
unverständigen Trieb in seiner Auflehnung gegen bessere Einsicht,
ist der Kampf, in dem der stolze Verstand in seinem Begehren