Gusanus-Studien: III. Kirche u. Reich i. Schrifttum des Nikolaus von Gues. 57
im Papste, in dem die ganze Kirche gleichsam umfaßt wird wie in
dem einen ersten Bekenner Christi. Und wie Petrus in einziger,
nur in einem möglicher allgemeiner Einung, zugleich jedoch nur
unbestimmt, undeutlich, die ganze Kirche bezeichnete, so kann
auch nur einer, der Papst, in dieser Art die ganze Kirche vorstellen.
Der Papst als Papst trägt in sich die bezeichnete und vorstellungs-
kräftige öffentliche Person der allgemeinen Kirche. Die Gesamt-
kirche stellt der Bischof von Rom nur höchst undeutlich dar, ge-
nauer und eigentlicher sein Patriarchat, die Westkirche, noch eigent-
licher seine (italienische) Kirchenprovinz, in genauerer Entspre-
chung seine Diözese, noch eigentlicher, genauer, seine Diözesan-
priesterschaft und am nächsten kommend, gleichsam als in einem.
Körper, seine tägliche beratende Versammlung der Ivarclinäle. Wie
es ähnlich für jede Vorsteherschaft in der Kirche gilt, umfaßt die
erste und führende Amtsstellung, die des Papstes, in der Kirche
diese Kirche, ohne die jene nicht ist, um derentwillen sie besteht;
die Kirche umfaßt den Amts-Ersten in ihr, ohne den sie nicht eine
geeinte ist und nicht ohne Spaltung in Einheit beharren kann. Diese
Einheit ist vom Wesen der Kirche; eine erste und führende Amts-
stellung besteht, um die Einheit zu bewahren. So aber ist keines
Bischofs führende Stellung zu verstehen, als ob ihm alle Glieder
der Kirche unterworfen wären. Wie die führende Stellung des
Petrus nicht ein Vorrang über die Kirche, sondern innerhalb ihrer
war, wie das Haupt dem Ganzen ein- und untergegliedert ist, so
ist der Papst stets der Erste in, nicht über der Kirche, ist er der
Erste aller Einzelnen in der Kirche. — Die Vorstandschaft in der
Kirche ist in ihrer besonderen Abbildweise, in der sie an der einen
einzig schlechthin absoluten, gänzlich freien und unbegrenzten Herr-
schaft Gottes teilnimmt, gleichsam absolut, weil in ihr die ganze
Kirche umschlossen wird. Jede nächst höhere Stufung umfaßt
darstellenderweise alle unteren in sich. Durch gemeinsame Zustim-
mung sind die Pfarrangehörigen im Pfarrer, die Pfarrer im Bischof,
die Bischöfe im Papste umfaßt, und durch den Papst, den Nach-
folger Petri, in Petrus, und durch Petrus, der Grundstein und
Grundlage der Kirche ist, in der -srpa selbst, in Christus. In der
Vermittlung über Petrus steht und handelt der Papst als solcher
in Stellvertretung Christi und ist darin König der Religionen, König
und Priester zugleich. Darum verehren ihn auch alle christlichen
Könige als gleichsam das stellvertretende Haupt der Religion und
in ihm jenen König selbst, dessen Stellvertretung er führt.
im Papste, in dem die ganze Kirche gleichsam umfaßt wird wie in
dem einen ersten Bekenner Christi. Und wie Petrus in einziger,
nur in einem möglicher allgemeiner Einung, zugleich jedoch nur
unbestimmt, undeutlich, die ganze Kirche bezeichnete, so kann
auch nur einer, der Papst, in dieser Art die ganze Kirche vorstellen.
Der Papst als Papst trägt in sich die bezeichnete und vorstellungs-
kräftige öffentliche Person der allgemeinen Kirche. Die Gesamt-
kirche stellt der Bischof von Rom nur höchst undeutlich dar, ge-
nauer und eigentlicher sein Patriarchat, die Westkirche, noch eigent-
licher seine (italienische) Kirchenprovinz, in genauerer Entspre-
chung seine Diözese, noch eigentlicher, genauer, seine Diözesan-
priesterschaft und am nächsten kommend, gleichsam als in einem.
Körper, seine tägliche beratende Versammlung der Ivarclinäle. Wie
es ähnlich für jede Vorsteherschaft in der Kirche gilt, umfaßt die
erste und führende Amtsstellung, die des Papstes, in der Kirche
diese Kirche, ohne die jene nicht ist, um derentwillen sie besteht;
die Kirche umfaßt den Amts-Ersten in ihr, ohne den sie nicht eine
geeinte ist und nicht ohne Spaltung in Einheit beharren kann. Diese
Einheit ist vom Wesen der Kirche; eine erste und führende Amts-
stellung besteht, um die Einheit zu bewahren. So aber ist keines
Bischofs führende Stellung zu verstehen, als ob ihm alle Glieder
der Kirche unterworfen wären. Wie die führende Stellung des
Petrus nicht ein Vorrang über die Kirche, sondern innerhalb ihrer
war, wie das Haupt dem Ganzen ein- und untergegliedert ist, so
ist der Papst stets der Erste in, nicht über der Kirche, ist er der
Erste aller Einzelnen in der Kirche. — Die Vorstandschaft in der
Kirche ist in ihrer besonderen Abbildweise, in der sie an der einen
einzig schlechthin absoluten, gänzlich freien und unbegrenzten Herr-
schaft Gottes teilnimmt, gleichsam absolut, weil in ihr die ganze
Kirche umschlossen wird. Jede nächst höhere Stufung umfaßt
darstellenderweise alle unteren in sich. Durch gemeinsame Zustim-
mung sind die Pfarrangehörigen im Pfarrer, die Pfarrer im Bischof,
die Bischöfe im Papste umfaßt, und durch den Papst, den Nach-
folger Petri, in Petrus, und durch Petrus, der Grundstein und
Grundlage der Kirche ist, in der -srpa selbst, in Christus. In der
Vermittlung über Petrus steht und handelt der Papst als solcher
in Stellvertretung Christi und ist darin König der Religionen, König
und Priester zugleich. Darum verehren ihn auch alle christlichen
Könige als gleichsam das stellvertretende Haupt der Religion und
in ihm jenen König selbst, dessen Stellvertretung er führt.