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Nikolaus [Hrsg.]; Koch, Josef [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1938/39, 4. Abhandlung): Die Auslegung des Vaterunsers in vier Predigten — Heidelberg, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.41999#0023
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XVII. Domine, in lumine vultus tui (n. 34).

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Versuchung-Führen. Denn diese läßt Gott nur zu, da er kein Ver-
sucher, sondern ein Belohner ist. Christus lehrt uns also, daß Gott
uns von allem Übel erlösen kann, daß wir das fest von ihm erhoffen
und ihn mit kühner Liebe darum bitten sollen. Und daraus erhellt,
daß Gott die höchste Seligkeit und das Endziel unserer Wünsche
ist, der uns von allem Übel nicht anders erlösen kann, als daß er
sich uns als das oberste Gut schenkt. Denn einzig das oberste Gut
ist von aller Vergänglichkeit und aller Verhaftung mit dem Übel
frei, es gibt ja kein Mittelding zwischen Gut und Übel. Wenn wir
darum um Befreiung von dem Übel bitten, so bitten wir um nichts
anderes als um das oberste Gut, in dem allein wir Ruhe finden.
Durch solche und noch tiefere Lehren werden wir erleuchtet,
wenn wir im Licht der Lehre Christi wandeln. Das genügt zum
ersten Punkt.
 
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