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https://doi.org/10.11588/diglit.42019#0007
Die Hohenpriesterliste bei Josephus und die evangelische Chronologie. 7
gonos (3 Jahre 3 Monate). Nach dem Sturz der Hasmonäer setzt
Herodes, mit Ausnahme von Aristobulos III., keine Angehörigen
des Hasmonäergeschlechtes mehr zu Hohenpriestern ein, sondern
überträgt das Amt ,,unberühmten Männern von nur priesterlicher
Herkunft“ (τισίν άσήμοις καί μόνον έξ ίερέο^ν ούσί.ν XX 247); das-
selbe tut dann auch sein Sohn Archelaos, und nach diesem die
Römer und die jüngeren Herodeer.
Dieser Überblick über die Hohenpriester deckt sich inhaltlich
genau mit der vorhergehenden Darstellung seit Herodes — auch
im Urteil über Herodes XX 248 -— und zählt für die Zeit seit
Herodes genau 28 Hohepriester (XX 250). Dagegen steht er in
durchgängigem Widerstreit zu der früheren Darstellung des Jose-
phus in der Archäologie bis zum Tode des Hasmonäers Jonathan
(XIII 212). Zu vergleichen sind die Angaben über dieVerfassungs-
formen XX 229. 234. 251 gegen XVI 83—85. XI 111, die Chrono-
logie XX 230. 232. 234 gegen VIII 61 f. X 152 f. XIII 301, die
Anzahl der Hohenpriester XX 228 gegen V 362 VI 107. 122. 242
VII 110 VIII 12 X 152f.; ferner über die Absetzung des Onias-
Menelaos XX 235, die als Frevel gilt, während sie XII 384f. ge-
rechte Strafe ist; über den Anspruch des jungen Onias auf die
Hohenpriesterwürde in Heliopolis XX 236, wovon XIII 63. 73
schweigt; des weiteren lautet in XX 237 f. die Reihenfolge der
Hohenpriester: Jakim3 Jahre, Vakanz 7 Jahre, Jonathan 7 Jahre,
dagegen lautet sie in XII 413. 434 XIII 212: Alkimos-Jakim
4 Jahre, Judas (als Hoherpriester!) 3 Jahre, Jonathan 4 Jahre.
In XX 238 setzen οί των Άσαμωναίων παίδοον1 εγγονοι den Jonathan
zum Hohenpriester ein(!), in XIII 5 tut es das Volk. Rei den
späteren Hasmonäern finden sich nur unbedeutende Differenzen
(XIV 97 XV 180)2.
Der Überblick über die Hohenpriester in XX 224—251 ist also,
wie diese grellen Widersprüche zeigen, nicht von Josephus selbst
auf Grund seiner früheren Darstellung zusammengestellt worden,
sondern einer Quelle entnommen, und zwar derselben Quelle, die
schon die Geschichte des Herodes dargestellt hatte. Die Hohen-
priesterliste in den Büchern XV bis XX gehört demnach samt dem
Überblick in XX 224—251 dem Anonymus an.
Ihr Verfasser besaß sie vielleicht in Form einer Liste, die aus
1 Hebraismus (vgl. m. Middoth I 6: bene hasmoni) nur bei dem Ano-
nymus XX 190. 238. 249.
2 Die 40 Jahre Hyrkans II. sind gewiß Textverderbnis.
gonos (3 Jahre 3 Monate). Nach dem Sturz der Hasmonäer setzt
Herodes, mit Ausnahme von Aristobulos III., keine Angehörigen
des Hasmonäergeschlechtes mehr zu Hohenpriestern ein, sondern
überträgt das Amt ,,unberühmten Männern von nur priesterlicher
Herkunft“ (τισίν άσήμοις καί μόνον έξ ίερέο^ν ούσί.ν XX 247); das-
selbe tut dann auch sein Sohn Archelaos, und nach diesem die
Römer und die jüngeren Herodeer.
Dieser Überblick über die Hohenpriester deckt sich inhaltlich
genau mit der vorhergehenden Darstellung seit Herodes — auch
im Urteil über Herodes XX 248 -— und zählt für die Zeit seit
Herodes genau 28 Hohepriester (XX 250). Dagegen steht er in
durchgängigem Widerstreit zu der früheren Darstellung des Jose-
phus in der Archäologie bis zum Tode des Hasmonäers Jonathan
(XIII 212). Zu vergleichen sind die Angaben über dieVerfassungs-
formen XX 229. 234. 251 gegen XVI 83—85. XI 111, die Chrono-
logie XX 230. 232. 234 gegen VIII 61 f. X 152 f. XIII 301, die
Anzahl der Hohenpriester XX 228 gegen V 362 VI 107. 122. 242
VII 110 VIII 12 X 152f.; ferner über die Absetzung des Onias-
Menelaos XX 235, die als Frevel gilt, während sie XII 384f. ge-
rechte Strafe ist; über den Anspruch des jungen Onias auf die
Hohenpriesterwürde in Heliopolis XX 236, wovon XIII 63. 73
schweigt; des weiteren lautet in XX 237 f. die Reihenfolge der
Hohenpriester: Jakim3 Jahre, Vakanz 7 Jahre, Jonathan 7 Jahre,
dagegen lautet sie in XII 413. 434 XIII 212: Alkimos-Jakim
4 Jahre, Judas (als Hoherpriester!) 3 Jahre, Jonathan 4 Jahre.
In XX 238 setzen οί των Άσαμωναίων παίδοον1 εγγονοι den Jonathan
zum Hohenpriester ein(!), in XIII 5 tut es das Volk. Rei den
späteren Hasmonäern finden sich nur unbedeutende Differenzen
(XIV 97 XV 180)2.
Der Überblick über die Hohenpriester in XX 224—251 ist also,
wie diese grellen Widersprüche zeigen, nicht von Josephus selbst
auf Grund seiner früheren Darstellung zusammengestellt worden,
sondern einer Quelle entnommen, und zwar derselben Quelle, die
schon die Geschichte des Herodes dargestellt hatte. Die Hohen-
priesterliste in den Büchern XV bis XX gehört demnach samt dem
Überblick in XX 224—251 dem Anonymus an.
Ihr Verfasser besaß sie vielleicht in Form einer Liste, die aus
1 Hebraismus (vgl. m. Middoth I 6: bene hasmoni) nur bei dem Ano-
nymus XX 190. 238. 249.
2 Die 40 Jahre Hyrkans II. sind gewiß Textverderbnis.