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Nikolaus [Hrsg.]; Baur, Ludwig [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1940/41, 4. Abhandlung): Nicolaus Cusanus und Ps. Dionysius im Lichte der Zitate und Randbemerkunge des Cusanus — Heidelberg, 1941

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https://doi.org/10.11588/diglit.42023#0012
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Ludwig Baur Gusanus-Texte: III. Marginalien

mentar des Robert Grosseteste, Bischofs von Lincoln (XIII
Jhdt.) zu den beiden Hierarchien, zu De divinis nominibus und der
Mystica theologia, von der die Übersetzung und der Kommentar
gedruckt vorliegt in der Straßburger Ausgabe der Werke des
Dionysius vom Jahre 1503, die Übersetzung außerdem in Diony-
siaca I (1937) S. CVI, 5 ff., die anscheinend unter Benützung der
Übersetzungen des Scotus Eriugena und des Ioannes Sara-
cenus entstanden ist. Nicolaus hat sie öfter verwertet.
Am 18. März 1436 vollendete der dem Cusaner befreundete
Kamaldulensergeneral Amrrosius Traversari (gestorben 1439)
seine Dionysiusübersetzung, die 1498 zu Paris und öfter gedruckt
ist; De divinis nominibus und De mystica theologia auch in Diony-
siaca I (1937). Zu diesen Übersetzungen kommt noch hinzu die
weit verbreitete und viel benützte ,,Extractio quattuor librorum
S. Dionysii“ des Thomas Gallus, Abtes zu St. Andreas inVercelli,
daher Vercellensis genannt (Dionysiaca I (1937), S, 673·—717).
An lateinischen Übersetzungen besaß Nicolaus Gusanus
in seiner Bibliothek eine solche, deren Verfasser nach J. Marx,
Verzeichnis der Handschriftensammlung des Hospitals zu Cues,
Trier 1905 S. 39 f. nicht bekannt ist, jedoch der Zeit der Renais-
sance anzugehören scheint. Die Übersetzung soll der Übersetzung
des Ioannes Scotus Eriugena nahestehen, ohne mit dieser iden-
tisch zu sein. Es ist dies cod. cusanus 44. Die Frage bedarf noch
einer genaueren Untersuchung.
Sicher aber kannte Nicolaus die Übersetzung des Scotus
aus dem Kommentar des Hugo von St. Victor, der heute cod.
cusanus 45 ist, und zwar zu De mystica theologia und zu De
caelesti hierarchia.
Daß er die Übersetzung des Ioannes Saracenus besaß und
kannte und zwar aus den Kommentaren des Albertus, cod.
cusanus 96, wurde bereits erwähnt.
Außerdem waren in seinem Besitz, in cod. cusanus 45 fol.
59v-—68r, die Übersetzung der Hierarchia angelica von Robert
Grosseteste, sowie fol. 68v—79r die Übersetzung desselben von
De mystica theologia. Daß er diese auch benützte, zeigt das Zitat
in der Apologia doctae ignorantiae (1449) 21,1 und eine Reihe von
Zitaten. Jedoch sagt Nicolaus von seinem Exemplar dieser Über-
setzung des Grosseteste in einem Briefe an Abt Caspar Ayn-
dorffer und die Mönche von Tegernsee vom 14. September 1453
(Vansteenberghe ep. 5, S. 116): „Petitis Vercellensem, Linco-
 
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