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Nikolaus [Hrsg.]; Baur, Ludwig [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1940/41, 4. Abhandlung): Nicolaus Cusanus und Ps. Dionysius im Lichte der Zitate und Randbemerkunge des Cusanus — Heidelberg, 1941

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https://doi.org/10.11588/diglit.42023#0011
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1. Nicolaus Cusanus und Ps. Dionysius im Lichte der Zitate

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die frühere Literatur finden sich hier bis zum Jahre 1926. Neuer-
dings kommt hinzu: Dionysiaca I (Desclee und Brouwer 1937)
S. XVI—LXIV. Diese Übersetzungen waren die folgenden:
Die Übersetzung des Abtes Hilduin von St. Denis (nach
827), um deren Erforschung sich besonders G. Thery 0. Pr. ver-
dient machte, Revue d’hist. ecclesiastique XXI, 1925, 30—50.197—
214. Er hat auch den vollständigen Text dieser Übersetzung MS
Bibi. nat. cod. lat. 15645, einst der Bibliothek von Notre Dame zu
Paris gehörig, herausgegeben ,,Etudes Dionysiennes II“ in Etudes
de philosophie medievale XIX, Paris 1937. Siehe M. Grabmann,
a.a.O. S. 449—452, M. de Wulf, Histoire de la philos. medievale I6
(1934, 74f), M. Büchner, Die Areopagitica des Abtes Hilduin 1939.
Bekannt war ferner die Übersetzung des Iohannes Scotus
Eriugena vom Jahre 858 (PL 122 von H. J. Floss herausgegeben),
die sowohl auf die Frühscholastik als auch auf die Hochscholastik
bedeutenden Einfluss ausübte. (S. M. Grabmann a.a.O. S. 453—
454). Diese Übersetzung kannte Nicolaus aus den Kommentaren
des Hugo von St. Victor. Auch Meister Eckart hat sie benützt.
Nicolaus erwähnt sie ausdrücklich in einem Briefe an Bernhard
von Waging (9. September 1454 Vansteenberghe ep. 26, S. 150—
151), wo er schreibt: ,,Puto ex Ioanne Scotigena, qui primo trans-
tulit Dionysium tempore Caroli Magni1 in libro ,,Peri fiseos“ esse
abstracta; memor sum me illa ibi ad litteram legisse.“
Weiter ist zu nennen die Übersetzung des Ioannes Sarace-
nus, die um die Mitte des XIII Jahrhunderts entstanden ist und
eine selbständige Leistung darstellt (M. Grabmann, a. a.O. 454 ff.).
Albert der Grosse hat diese Übersetzung seinen Dionysius-
kommentaren zu Grunde gelegt und mit diesen lag sie auch Nico-
laus vor. Auch Thomas hat sie für seinen Kommentar zu De divi-
nis nominibus verwertet. Meister Eckart kannte und benützte sie.
Dionysius der Karthäuser hat diese von ihm hochgeschätzte
Übersetzung seinem Kommentar zu den areopagitischen Schriften
eingefügt. M. Grabmann a.a.O. S. 460 hat den Nachweis erbracht,
daß auch der Kommentar des Petrus Hispanus, der in einer
Münchener Handschrift (Glm 7983) des XIII/XIV Jhdts. erhalten
ist, auf dem Übersetzungstext des Ioannes Saracenus beruht.
Endlich ist noch zu erwähnen die Übersetzung und der Kom-
1 Dies ist ein Irrtum des Nicolaus Cusanus. Es handelt sich um Karl
D. Kahlen (875—877), auf dessen Wunsch Eriugena die Schriften des
Ps. Areopagiten übersetzte.
 
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