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Nikolaus [Hrsg.]; Baur, Ludwig [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1940/41, 4. Abhandlung): Nicolaus Cusanus und Ps. Dionysius im Lichte der Zitate und Randbemerkunge des Cusanus — Heidelberg, 1941

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https://doi.org/10.11588/diglit.42023#0022
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Ludwig Baur Cusanus-Texte: III. Marginalien

Docta ignorantia I, 16 (S. 31, 19 sqq.) enthält ein allgemeines
Zitat, das sich beziehen kann auf DN VII, 1 (PG 3, 867a); VII, 3
(PG 3, 872a/b); MTh I, 3 (PG 3, 1001a); Epistola ad Gaium I
(PG 3, 1065a).
Docta ignorantia I, 18 (ebd. S. 37, 1) ist geschöpft aus DN I, 1
(PG 3, 588b) und I, 5 (PG 3, 593c).
Docta ignorantia I, 24 (S. 50, 4 sqq.) stammt aus der CH II, 3
(PG 3, 141a).
Docta ignorantia I, 26 (S. 54, 22) ist aus MTh V (PG 3,
1045a-—1048a/b) entnommen.
Docta ignorantia I, 26 (S. 56, 5. 8) stammt aus CH II, 3
(PG 3, 141a) und MTh III (PG 3, 1033 c/d).
Die bisher genannten Zitate liegen sämtlich vor der Zeit, in
der Nicolaus die TRAVERSARi-Übersetzung (vollendet im Jahre
1436) von Papst Nicolaus V erhalten hat, was im Jahre 1443
geschah (S. o.). Für diese früheren Jahre ist also eine doppelte
Möglichkeit ins Auge zu fassen: Entweder beruhen sie auf einer
anderen als der TRAVERSARi-Übersetzung und das ist selbstver-
ständlich der Fall für die vor 1436 zu datierenden Zitate der Pre-
digt: „Fides autem catholica“ v. J. 1431, der Concordantia catho-
lica, ob auch für die Zitate zwischen 1436 und 1443 das ist die
Frage. — Oder auch diese Zitate beruhen auf der Traversari-
Übersetzung, soweit sie der Zeit nach 1436 angehören. Dann müßte
man annehmen, daß Nicolaus Cusanus schon vor 1443 Zugang
zu der TraversARi-Übersetzung gefunden hätte, was bei seiner
engen Freundschaft zu diesem durchaus möglich ist. Die Verwandt-
schaft des Zitates in De docta ignorantia I, 16 könnte das letztere
nahelegen (s. o. S. 14f.). — Cusanus selbst zitiert die Traversari-
Übersetzung zum erstenmal ausdrücklich (und zwar sein Geschenk-
exemplar von 1443) in der Apologia doctae ignorantiae, also im
Jahre 1449 (10, 15), mit den Worten: ,,. . . magni Dionysii doctri-
nam qui decimo capitulo de divinis nominibus in novissima Ambro-
sii Camaldulensis translatione, quam a sanctissimo domino nostro
papa Nicolao recepimus sic ait etc.“
In seinen Briefen an Abt und Mönche in Tegernsee (1453—54)
kommt Nicolaus wiederholt auf diese Übersetzung, ihren Wert
hervorhebend, zu sprechen S. o. 15. — Ferner erwähnt er dieTRA-
VERSARi-Übersetzung und ihre Benützung in De non aliud (1462)
c. 14 (171, 37), wo er sagt: ,,Alii aliter eius (seil. Dionysii) verba
latine reddiderunt; ceterum ego ex fratris Ambrosii Camaldulen-
 
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