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Nikolaus [Hrsg.]; Baur, Ludwig [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1940/41, 4. Abhandlung): Nicolaus Cusanus und Ps. Dionysius im Lichte der Zitate und Randbemerkunge des Cusanus — Heidelberg, 1941

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https://doi.org/10.11588/diglit.42023#0021
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1. Nicolaus Cusanus und Ps. Dionysius im Lichte der Zitate

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seiner Rückkehr von Konstantinopel gehaltenen Predigten XIII
„Verbum caro factum est“ vom 25. Dezember 1438 Koblenz ( J.Koch,
CusANus-Texte I Predigten. Heidelberg 1937 S. B. Heid. AK.
1936/37. 2 S. 9) und die Predigt XIV „Nomen eius lesus“ vom
1. Januar 1439 Koblenz, zeigen bereits diese erweiterte Kenntnis der
Areopagitischen Schriften. Die Zitate der ersteren Predigt sind
DN und Epist. 10 entnommen. — Die Zitate der zweiten Predigt
entstammen der GH. Es ist hier gesagt: „Dionysius angelicae hier-
archiae c. 16 inter omnia corporalia ignem dicit Dei maginem pro-
pinquius repraesentare.“ Es handelt sich um die Stelle CH XV, 2
(PG 3, 329 b). Der Inhalt dieses Kapitels wird dann in 24 Punkten
wiedergegeben, in denen jeweils eine Eigenschaft des Feuers als
Hinweis auf die entsprechende Eigenschaft Gottes behandelt wird.
Die übrigen Zitate dieser Predigt sind aus DN und MTh geschöpft.
Ein Zitat enthält die von Hoffmann-Klibansky (Sitzungs-
ber. d. Heidelb. Akad. d. Wiss. Philosoph.-hist. Kl. Jahrg. 1928/9,
3. Abh. Heidelberg 1929) herausgegebene Weihnachtspredigt „Dies
sanctificatus“ (η. XVI), die der Cusaner am 25. Dezember 1439
in Augsburg zu halten beabsichtigte und wohl auch wirklich
gehalten hat. Es lautet: „Multa possent hic dici quomodo omnia
creata nos ducunt ad notitiamTrinitatis: per esse, posse et operari
secundum Dionysium. Gemeint ist die Stelle GH XI, 2 (PG 3,
284d): ,,άλλ’ επειδή εις τρία διήρηνται τω κατ’ αύτούς ύπερκοσμίορ
λόγω πάντες Εειοι νόες, εις ούσίαν, καί δύναμιν καί ενέργειαν“.
Mit der am 12. Februar 1440 abgeschlossenen Schrift Docta
ignorantia (I, 16. 17. 18. 24. 26. u. a. m.) ist der Kreis der benützten
DiONYSius-Schriften vollständig geworden. Die Zitate der
Docta ignorantia sind der GH, DN und der MTh entnommen,
sowie dem I. Briefe an Gaius. Es sind die folgenden: Docta
ignorantia [1440] I, 17 (S. 35, 9) GH II, 3 (PG 3, 140 sq.) und DN
I, 1 und 5. Wie Klibansky nachgewiesen hat, ist jedoch dieses
Zitat nicht direkt aus Dionysius geschöpft, sondern aus Ps. Beda,
Commentar. in librum Boethii De Trinitate (PL 95, 398 b, der sei-
nerseits eine Schrift Basilius super hierarchiam zitiert (PG 95,
998 b). Hier lautet die Stelle: „Deus non est vita. Dum Deum,
inquit, intelligo intellectus potius accedit ad nihilum quam
ad aliquid.“ PL 95, 398 b) DN V, 8 (PG3, 821 d). — Docta igno-
rantia I, 16 ebd. S. 31, 5. Diese Stelle ist geschöpft aus der MTh
I, 3 (PG 3, 1000 b und DN V, 8 (PG 3, 824 a/b) und der Epistola ad
Gaium I (PG 3, 1065a/b).
 
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