60
Ottokar Menzel
*fol. Giij1'
Engelinus.a
Keysersperg.
10
15
Der Be he in er
glaube.
20
25
*fol. Giijv
Item das fürnemen Joannis Semecq wider dementem 4. vnd die
newliche geschriebene Pa*radoxa Joannis Wesaliq, welche nicht all-
zumal so Ketzerisch sein, wie sie von dem vnnützen vihe der Mün-
chen gehalten worden, wie solchs auch die hochgelarten Doctores,
Engelinus von Braunschweig vnd der berümbte Doctor Keysers-
perg, öffentlich gezeuget haben. Vnd warlich, wenn man mit den
Behemen so freundlich hette fort gefaren, wie die fürnemsten des
Concilii zu Basel hatten angefangen, es were warlich so vielen
ergernissen vnd manigfeltigem blutvergiessen der Deudschen zuvor
körnen worden. Es wil aber der Bapst bey seiner Tyranney vnd
irrigem wandel bleiben, vnd solt gant-z DeudschLand im blut
schwimmen. Einen solchen Vater haben wir an im, ein solcher
hirt ist er, der seinen Wolffen seine Schaff, seinen feinden seine
kinder zu verschlingen fürwirfft on alle barmhertzigkeit.
Vnd weil ich inn der Behmen gedencken körnen bin, kan ich
nicht verschweigen, wie gar vntrewlich, ja verreterlich vnser Cu-
sanus sich wider dieselbigen auffgelegt hat, seinem CardinalAmpt
vnd Bepstlicher pflicht genug zu thun.
Der Behmer Glaube wider den Bapst war dieser, das aller
Bischoffe gewalt aus bewilligung vnd erwelung der Gemeine zur
besserung der Christen vrsprünglich entstanden wer. Wenn sie nu
irer gewalt der Gemeine zuwider misbrauchen vnd so auff irem
vnbillichem fürnemen beharren, das sie itzt nicht Hirten sein
können. Dis ist aber der Komischen gewalt misbrauch, das der
Bapst wil vber das Concilium sein, ein Herr der weit sein, allein
die Schlüs*sel des Himels haben. Vnd sihe, das solchs vnrecht
ist, lies inen das Concilium zu Basel zu. Cusa hat es auch nicht
5. Engelinus : Eugelinus D. a) Engelinus: Eugelinus D.
der folgenden Titel trägt: Historia Friderici imperatoris magni, huius nominis
primi, ducis Suevorum et parentelae suae; vgl. Wattenbach //6, S. 450,
Potthast /“, S. 178. 1. Paraleipomena, S. 354; zur Sache vgl. J. F.
von Schulte, Die Gesch. d. Quellen u. Literatur des can. Rechts, Bd. /, Stutt-
gart 1875, S. 172ff.; vgl. auch O. Menzel in Sachsen und Anhalt, Bd. 12
(1936) S. 118f. 2. Paraleipomena, S. 442f. Gemeint sind die Para-
doxa, quae feruntur a quibusdam Thomistis ex illius concionantis ore fuis.se
excerpta, die in die Paraleipomena eingerückt sind. Vber das Verhältnis der
Reformationskreise zu JOHANN VON WESEL vgl. neben G. Ullmann, Refor-
matoren vor der Reformation, Hamburg 1841—1842 (2. Aufl. Gotha 1866) statt
anderer O. Clemen in Herzog-Hauck, Realenzyklopädie, Bd. 213 (1908),
S. 127—131; dort auch Näheres über die Echtheit der Paradoxa.
2—5. Paraleipomena, S. 444.
Ottokar Menzel
*fol. Giij1'
Engelinus.a
Keysersperg.
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Der Be he in er
glaube.
20
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*fol. Giijv
Item das fürnemen Joannis Semecq wider dementem 4. vnd die
newliche geschriebene Pa*radoxa Joannis Wesaliq, welche nicht all-
zumal so Ketzerisch sein, wie sie von dem vnnützen vihe der Mün-
chen gehalten worden, wie solchs auch die hochgelarten Doctores,
Engelinus von Braunschweig vnd der berümbte Doctor Keysers-
perg, öffentlich gezeuget haben. Vnd warlich, wenn man mit den
Behemen so freundlich hette fort gefaren, wie die fürnemsten des
Concilii zu Basel hatten angefangen, es were warlich so vielen
ergernissen vnd manigfeltigem blutvergiessen der Deudschen zuvor
körnen worden. Es wil aber der Bapst bey seiner Tyranney vnd
irrigem wandel bleiben, vnd solt gant-z DeudschLand im blut
schwimmen. Einen solchen Vater haben wir an im, ein solcher
hirt ist er, der seinen Wolffen seine Schaff, seinen feinden seine
kinder zu verschlingen fürwirfft on alle barmhertzigkeit.
Vnd weil ich inn der Behmen gedencken körnen bin, kan ich
nicht verschweigen, wie gar vntrewlich, ja verreterlich vnser Cu-
sanus sich wider dieselbigen auffgelegt hat, seinem CardinalAmpt
vnd Bepstlicher pflicht genug zu thun.
Der Behmer Glaube wider den Bapst war dieser, das aller
Bischoffe gewalt aus bewilligung vnd erwelung der Gemeine zur
besserung der Christen vrsprünglich entstanden wer. Wenn sie nu
irer gewalt der Gemeine zuwider misbrauchen vnd so auff irem
vnbillichem fürnemen beharren, das sie itzt nicht Hirten sein
können. Dis ist aber der Komischen gewalt misbrauch, das der
Bapst wil vber das Concilium sein, ein Herr der weit sein, allein
die Schlüs*sel des Himels haben. Vnd sihe, das solchs vnrecht
ist, lies inen das Concilium zu Basel zu. Cusa hat es auch nicht
5. Engelinus : Eugelinus D. a) Engelinus: Eugelinus D.
der folgenden Titel trägt: Historia Friderici imperatoris magni, huius nominis
primi, ducis Suevorum et parentelae suae; vgl. Wattenbach //6, S. 450,
Potthast /“, S. 178. 1. Paraleipomena, S. 354; zur Sache vgl. J. F.
von Schulte, Die Gesch. d. Quellen u. Literatur des can. Rechts, Bd. /, Stutt-
gart 1875, S. 172ff.; vgl. auch O. Menzel in Sachsen und Anhalt, Bd. 12
(1936) S. 118f. 2. Paraleipomena, S. 442f. Gemeint sind die Para-
doxa, quae feruntur a quibusdam Thomistis ex illius concionantis ore fuis.se
excerpta, die in die Paraleipomena eingerückt sind. Vber das Verhältnis der
Reformationskreise zu JOHANN VON WESEL vgl. neben G. Ullmann, Refor-
matoren vor der Reformation, Hamburg 1841—1842 (2. Aufl. Gotha 1866) statt
anderer O. Clemen in Herzog-Hauck, Realenzyklopädie, Bd. 213 (1908),
S. 127—131; dort auch Näheres über die Echtheit der Paradoxa.
2—5. Paraleipomena, S. 444.