Der „Jahvist“
11
lieh auf der Voraussetzung, daß es sich in der Geschichte Davids
um eine zeitgenössische Darstellung handele. Indes bedarf diese
Annahme, so gewiß gerade die Nachrichten über die letzten Jahr-
zehnte der davidischen Regierung auf sehr guter Tradition fußen,
doch der Einschränkung; ein einfacher Augenzeugenbericht liegt
in 2. Sam 13—20, 1. Reg 1—2 keinesfalls vor* 1, und die Frage der
Datierung ist von da aus nicht ohne weiteres zu beantworten.
Gegen eine sukzessive Entstehung des jahvistischen Werkes im
Kreis einer „Schule“, wie Budde dies annimmt, spricht schon, die
nahe stilistische Verwandtschaft, die alle Teile des Werkes mitein-
ander verbindet und ohne die ihre Charakterisierung als „jahvi-
stisch“ garnicht möglich wäre; der sowieso etwas fragwürdige
Regriff der „Schule“ genügt hier schwerlich zur Erklärung. Vor
allem aber ist zu merken auf die alle Teile des Werkes verbinden-
den Beziehungen nach rückwärts und nach vorwärts, die man nicht
durch die Behauptung von „Interpolationen“, „Nachträgen“ oder
„Nachahmungen“ bagatellisieren kann.
Der literarische Zusammenhang der Salomogeschichte mit der
Davidgeschichte ergibt sich aus der Rückbeziehung von 1. Reg 12ie
auf 2. Sam 20i;2 auch steht die Erzählung von Hadads Flucht
1. Reg lliöff. in Beziehung zur edomitischen Königsliste Gen 3631-39.
Der Altarbau auf der Tenne Araunas 2. Sam 2425 bereitet auf Sa-
lomos Tempelbau vor; ebenso kehrt das Zelt der Lade 2. Sam 6n
in 1. Reg 228 wieder, und der Satz 2. Sam 6i7bwiederholt sich ähn-
lich in 1. Reg 925. Die Bemerkung über die Wirrnis der königslosen
Zeit Jud 176 (18i 19i) 2125 blickt voraus auf das Königtum als
Schöpfer der Ordnung. Simson ist für den Verfasser der Anfänger
jener Befreiung von der Philisterherrschaft Jud 13s (vgl. schon
Jud 6h), die Saul vollendet 1. Sam 9i6 lOi. Auch sonst werden
Simson und Saul in Parallele zueinander gestellt: beide sind an-
fangs vom Geiste Jahves erfüllt Jud 13is 146 1. Sam 106 10 Ü6
und dann von ihm verlassen Jud. I620 1. Sam 16-14 28i6, beide in
Sorge davor, in die Hände der Unbeschnittenen zu fallen Jud 15i8
Nachleben, 1930, S. 113, 115 f. im Handbuch der Literaturwissenschaft, hrsg.
von O. Walzel), welcher einerseits der Smendsehen Aufteilung des Jahvisten
in J1 und J2 folgt, andererseits die Urgeschichte (J3) als jüngste Ergänzung
des Werkes betrachtet.
1 Das erkennt auch O. Eissfeldt, Einleitung in das Alte Testament,
1934, S. 151 f.
2 Bloße Dnitation hier anzunehmen, ist völlig unbegründet; dazu trägt
1. Reg 12 allzusehr das Gepräge besten jahvistischen Stils.
11
lieh auf der Voraussetzung, daß es sich in der Geschichte Davids
um eine zeitgenössische Darstellung handele. Indes bedarf diese
Annahme, so gewiß gerade die Nachrichten über die letzten Jahr-
zehnte der davidischen Regierung auf sehr guter Tradition fußen,
doch der Einschränkung; ein einfacher Augenzeugenbericht liegt
in 2. Sam 13—20, 1. Reg 1—2 keinesfalls vor* 1, und die Frage der
Datierung ist von da aus nicht ohne weiteres zu beantworten.
Gegen eine sukzessive Entstehung des jahvistischen Werkes im
Kreis einer „Schule“, wie Budde dies annimmt, spricht schon, die
nahe stilistische Verwandtschaft, die alle Teile des Werkes mitein-
ander verbindet und ohne die ihre Charakterisierung als „jahvi-
stisch“ garnicht möglich wäre; der sowieso etwas fragwürdige
Regriff der „Schule“ genügt hier schwerlich zur Erklärung. Vor
allem aber ist zu merken auf die alle Teile des Werkes verbinden-
den Beziehungen nach rückwärts und nach vorwärts, die man nicht
durch die Behauptung von „Interpolationen“, „Nachträgen“ oder
„Nachahmungen“ bagatellisieren kann.
Der literarische Zusammenhang der Salomogeschichte mit der
Davidgeschichte ergibt sich aus der Rückbeziehung von 1. Reg 12ie
auf 2. Sam 20i;2 auch steht die Erzählung von Hadads Flucht
1. Reg lliöff. in Beziehung zur edomitischen Königsliste Gen 3631-39.
Der Altarbau auf der Tenne Araunas 2. Sam 2425 bereitet auf Sa-
lomos Tempelbau vor; ebenso kehrt das Zelt der Lade 2. Sam 6n
in 1. Reg 228 wieder, und der Satz 2. Sam 6i7bwiederholt sich ähn-
lich in 1. Reg 925. Die Bemerkung über die Wirrnis der königslosen
Zeit Jud 176 (18i 19i) 2125 blickt voraus auf das Königtum als
Schöpfer der Ordnung. Simson ist für den Verfasser der Anfänger
jener Befreiung von der Philisterherrschaft Jud 13s (vgl. schon
Jud 6h), die Saul vollendet 1. Sam 9i6 lOi. Auch sonst werden
Simson und Saul in Parallele zueinander gestellt: beide sind an-
fangs vom Geiste Jahves erfüllt Jud 13is 146 1. Sam 106 10 Ü6
und dann von ihm verlassen Jud. I620 1. Sam 16-14 28i6, beide in
Sorge davor, in die Hände der Unbeschnittenen zu fallen Jud 15i8
Nachleben, 1930, S. 113, 115 f. im Handbuch der Literaturwissenschaft, hrsg.
von O. Walzel), welcher einerseits der Smendsehen Aufteilung des Jahvisten
in J1 und J2 folgt, andererseits die Urgeschichte (J3) als jüngste Ergänzung
des Werkes betrachtet.
1 Das erkennt auch O. Eissfeldt, Einleitung in das Alte Testament,
1934, S. 151 f.
2 Bloße Dnitation hier anzunehmen, ist völlig unbegründet; dazu trägt
1. Reg 12 allzusehr das Gepräge besten jahvistischen Stils.