Die ätolischen Soterien und die attische Archontenforschung
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Schluß an den Orakelspruch bringen, z. B. 525: [ψάφισμα] άπέδο:>κ[αν
έν ώ έμφα]νίζουσ[ι], δ[τι γνόν]τες χρήσαι έαυτοΐς τον θεόν — — έψαφισ-
μένοι είσίν συντελείην --θυσίαν καί πανάγυριν oder 457: κομιξάντων
ψάφισμα, έν ώ κατεκεχώριστο δ τε χρησμός — — καί ότι ο δάμος τ[ώ]ν
Μα[γνήτω]ν έψάφισται — — θυσίαν καί πανάγυριν und ößg1: [έπειδή
-ψ]ήφισμα ά[πέδωκαν, έν ώ έμφανίζουσιν, δτι.] χρήσαντος του Απόλ-
λωνές — —] 6 δήμ[ο]ς έ[ψήφισται συντελεΐν] — — θυσίαν καί πα[ν]ή
γυριν καί έ[κε]χειρίαν καί άγώνα στεφανίτην κτλ. Wie in der historia
sacra (I. v. Mag 16) Epiphanie und Orakelerteilung eng verbunden
sind, so hier Orakel und Beschluß der Festgründung. Daraus ergibt
sich, daß der Beschluß zeitlich von der Epiphanie nicht zu trennen
ist, mithin ins J. 221/0 gehört. Wir lernen daraus, daß die Magneten
ihren Gesandten die grundlegende Urkunde mitgegeben haben, ein
Vorgehen, das nicht überrascht, wenn man sich vor Augen hält, daß
die Werbekommissare gelegentlich eine ganze Sammlung von Akten
mit sich führen, um sie bei der mündlichen Verhandlung verwer-
ten zu können. In den angeführten Fällen bewährt sich wieder
die Klarheit und Genauigkeit der griechischen Kanzleisprache: über-
all wo auf den ersten Gründungsbeschluß zurückgegriffen wird, wird
mit keinemWort dasVorhandensein eines früheren Festes angedeutet.
So auch in den Beschlüssen von Knidos 567, Korkyra 444, Kos 57x,
Paros 507. Wenn dagegen wie in dem Schreiben der Könige Antio-
choS III. und Ptolemaios IV. auf die Einladung zur Beschickung des
bestehenden Festes Bezug genommen wird, geschieht dies regel-
mäßig in Wendungen, wie τον άγώνα, δν τίθησι ή πόλις. Wenn wir das
alles überschauen werden wir inne, wie richtig U. v. Wilamowitz
die Sachlage beurteilt hat, als er in den GGA. 1900, 575 schrieb:
,,Damals, 221, ist die Artemis von Magnesia erschienen in irgend einer
Epiphanie, und ihre Stadt erreichte die Autorisation des delphischen
Gottes dazu, den Kult zu einem ökumenischen zu machen und Spiele
von pythischem Bang einzuführen.“ Wir haben nur noch hinzuzu-
fügen, daß die Leukophryena von 221 an als ein Vierjahresfest
gefeiert wurden. Das beweisen die oben angeführten Texte; bei-
spielshalber setze ich die darauf bezüglichen Worte des Korkyra-
dekretes hierher: ά πόλις — — θυσίαν τε ποιεΐν έψάφισται κατά τάν
του Απόλλωνος μαντείαν — — καί πανάγυριν διά πενταετηρίδος καί
άγώνα — — στεφανίταν.2 Abschließend haben wir festzustellen,.
1 Von mir ergänzt.
2 Vgl. auch die Inschrift des Akarnanenbundes I.v. Mag 31: χρήσαντος
του θεού — —■ διό καί τον δαμον έψαφίσ-Θαι — — διά πέντε ετών -Θυσίας κτλ.
ποιειν.
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Schluß an den Orakelspruch bringen, z. B. 525: [ψάφισμα] άπέδο:>κ[αν
έν ώ έμφα]νίζουσ[ι], δ[τι γνόν]τες χρήσαι έαυτοΐς τον θεόν — — έψαφισ-
μένοι είσίν συντελείην --θυσίαν καί πανάγυριν oder 457: κομιξάντων
ψάφισμα, έν ώ κατεκεχώριστο δ τε χρησμός — — καί ότι ο δάμος τ[ώ]ν
Μα[γνήτω]ν έψάφισται — — θυσίαν καί πανάγυριν und ößg1: [έπειδή
-ψ]ήφισμα ά[πέδωκαν, έν ώ έμφανίζουσιν, δτι.] χρήσαντος του Απόλ-
λωνές — —] 6 δήμ[ο]ς έ[ψήφισται συντελεΐν] — — θυσίαν καί πα[ν]ή
γυριν καί έ[κε]χειρίαν καί άγώνα στεφανίτην κτλ. Wie in der historia
sacra (I. v. Mag 16) Epiphanie und Orakelerteilung eng verbunden
sind, so hier Orakel und Beschluß der Festgründung. Daraus ergibt
sich, daß der Beschluß zeitlich von der Epiphanie nicht zu trennen
ist, mithin ins J. 221/0 gehört. Wir lernen daraus, daß die Magneten
ihren Gesandten die grundlegende Urkunde mitgegeben haben, ein
Vorgehen, das nicht überrascht, wenn man sich vor Augen hält, daß
die Werbekommissare gelegentlich eine ganze Sammlung von Akten
mit sich führen, um sie bei der mündlichen Verhandlung verwer-
ten zu können. In den angeführten Fällen bewährt sich wieder
die Klarheit und Genauigkeit der griechischen Kanzleisprache: über-
all wo auf den ersten Gründungsbeschluß zurückgegriffen wird, wird
mit keinemWort dasVorhandensein eines früheren Festes angedeutet.
So auch in den Beschlüssen von Knidos 567, Korkyra 444, Kos 57x,
Paros 507. Wenn dagegen wie in dem Schreiben der Könige Antio-
choS III. und Ptolemaios IV. auf die Einladung zur Beschickung des
bestehenden Festes Bezug genommen wird, geschieht dies regel-
mäßig in Wendungen, wie τον άγώνα, δν τίθησι ή πόλις. Wenn wir das
alles überschauen werden wir inne, wie richtig U. v. Wilamowitz
die Sachlage beurteilt hat, als er in den GGA. 1900, 575 schrieb:
,,Damals, 221, ist die Artemis von Magnesia erschienen in irgend einer
Epiphanie, und ihre Stadt erreichte die Autorisation des delphischen
Gottes dazu, den Kult zu einem ökumenischen zu machen und Spiele
von pythischem Bang einzuführen.“ Wir haben nur noch hinzuzu-
fügen, daß die Leukophryena von 221 an als ein Vierjahresfest
gefeiert wurden. Das beweisen die oben angeführten Texte; bei-
spielshalber setze ich die darauf bezüglichen Worte des Korkyra-
dekretes hierher: ά πόλις — — θυσίαν τε ποιεΐν έψάφισται κατά τάν
του Απόλλωνος μαντείαν — — καί πανάγυριν διά πενταετηρίδος καί
άγώνα — — στεφανίταν.2 Abschließend haben wir festzustellen,.
1 Von mir ergänzt.
2 Vgl. auch die Inschrift des Akarnanenbundes I.v. Mag 31: χρήσαντος
του θεού — —■ διό καί τον δαμον έψαφίσ-Θαι — — διά πέντε ετών -Θυσίας κτλ.
ποιειν.