Die ätolischen Soterien und die attische Archontenforschung 43
ob die beiden nicht richtiger in die 60er Jahre zu versetzen sind,
und bejaht ganz offensichtlich für seine Person diese Frage. Deshalb
durfte er sie nicht als Kandidaten für die 70 er Jahre anführen und
so künstlich eine Raumnot schaffen. Wenn wir uns auf sein Mate-
rial beschränken wollten, wäre schon jetzt ein positives Ergebnis zu
buchen. Indessen wir müssen sorgfältiger zu Werke gehen.
Zu allererst ist notwendig, die Grenze unserer Periode genau
abzustecken. Wenn die untere durch Pytharatos 271/0 feststeht, ist
die obere umstritten. Er selbst gibt als Zeit des Philippos 293/1,
womit er einer Entscheidung ausweicht, nämlich der Entscheidung,
ob er 293/2 oder 292/1 zu setzen ist. Aber Meritt hat Hesperia
1938, 97ff. den DiNSMOOR’schen Diktator Olympiodoros mit einem
zweiten Archontat von neuem für 293/2 in Ansatz gebracht und
dadurch Philippos auf 292/1 herabgedrückt. Diesem Philippos muß
sich zunächst unsere Aufmerksamkeit zuwenden. Und mit ihm
zusammen müssen wir Telokles und Urias behandeln, weil Telokles,
dem Urias benachbart ist, durch die neue Agora-Inschrift Hes-
peria 1934, n. 41 zu ihm in ein festes zeitliches Verhältnis gebracht
wird.
Ki.
1900
Ferg.
1898
Ferg.
1907
Kolbe
1908
Ferg.
1910
Bel.
Dins.
Ferg.
1932
Ferg.
1934
Körte1
Philippos
293/2
293/2
292/1
293/2
293/2
292/1
292/1
292/1
293/1
293/2
Urias . . .
285/4
285/4
—
273/2
—-
283/2
283/2
283/2
—
—
Telokles .
286/5
oder
284/3
—
277/6
oder
276/5
—
27.7/6
273/2?
273/2
—
—
Mer.
Mer.
1934
1938
292/1
292/1
284/3
289/8
283/2
283/2
Die Hypothese einer Diktatur Olympiodors wurde von Dins-
moor in den Archons 16 ff. begründet, indem er im Olympiodor-
dekret II2 389 Όλυμπιοδώρου άρχοντος δεύτε[ρον έτος] zu lesen vor-
schlug. Die Beanstandung dieser Ergänzung muß ich aufrecht-
erhalten, weil von άρχοντος kein Akkusativobjekt abhängig sein
darf (NGGW. 1933, 506ff.). Die scheinbare Hilfe, die Thuk. II 2:
1 RE. s. v. Mf.nandros.
ob die beiden nicht richtiger in die 60er Jahre zu versetzen sind,
und bejaht ganz offensichtlich für seine Person diese Frage. Deshalb
durfte er sie nicht als Kandidaten für die 70 er Jahre anführen und
so künstlich eine Raumnot schaffen. Wenn wir uns auf sein Mate-
rial beschränken wollten, wäre schon jetzt ein positives Ergebnis zu
buchen. Indessen wir müssen sorgfältiger zu Werke gehen.
Zu allererst ist notwendig, die Grenze unserer Periode genau
abzustecken. Wenn die untere durch Pytharatos 271/0 feststeht, ist
die obere umstritten. Er selbst gibt als Zeit des Philippos 293/1,
womit er einer Entscheidung ausweicht, nämlich der Entscheidung,
ob er 293/2 oder 292/1 zu setzen ist. Aber Meritt hat Hesperia
1938, 97ff. den DiNSMOOR’schen Diktator Olympiodoros mit einem
zweiten Archontat von neuem für 293/2 in Ansatz gebracht und
dadurch Philippos auf 292/1 herabgedrückt. Diesem Philippos muß
sich zunächst unsere Aufmerksamkeit zuwenden. Und mit ihm
zusammen müssen wir Telokles und Urias behandeln, weil Telokles,
dem Urias benachbart ist, durch die neue Agora-Inschrift Hes-
peria 1934, n. 41 zu ihm in ein festes zeitliches Verhältnis gebracht
wird.
Ki.
1900
Ferg.
1898
Ferg.
1907
Kolbe
1908
Ferg.
1910
Bel.
Dins.
Ferg.
1932
Ferg.
1934
Körte1
Philippos
293/2
293/2
292/1
293/2
293/2
292/1
292/1
292/1
293/1
293/2
Urias . . .
285/4
285/4
—
273/2
—-
283/2
283/2
283/2
—
—
Telokles .
286/5
oder
284/3
—
277/6
oder
276/5
—
27.7/6
273/2?
273/2
—
—
Mer.
Mer.
1934
1938
292/1
292/1
284/3
289/8
283/2
283/2
Die Hypothese einer Diktatur Olympiodors wurde von Dins-
moor in den Archons 16 ff. begründet, indem er im Olympiodor-
dekret II2 389 Όλυμπιοδώρου άρχοντος δεύτε[ρον έτος] zu lesen vor-
schlug. Die Beanstandung dieser Ergänzung muß ich aufrecht-
erhalten, weil von άρχοντος kein Akkusativobjekt abhängig sein
darf (NGGW. 1933, 506ff.). Die scheinbare Hilfe, die Thuk. II 2:
1 RE. s. v. Mf.nandros.