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Kolbe, Walther; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1942/43, 1. Abhandlung): Die ätolischen Soterien und die attische Archontenforschung — Heidelberg, 1943

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https://doi.org/10.11588/diglit.42031#0063
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Die ätolischen Soterien und die attische Archontenforschung 55

kies, Nikias Otryneus sind uns bereits als Kandidaten dieser Zeit
vorgestellt. Weiter sind Diognetos, Peithidemos und Pliilokrates
mit Sicherheit, für dies Jahrzehnt bezeugt, sowie Antipatros/Arrhe-
neides, die zusammen nur einen Platz beanspruchen. Damit sind
acht Plätze besetzt, nur einer ist frei. Sehen wir zu, wer auf dieses
Jahr Anspruch machen kann!
Wir beginnen unsere Prüfung wieder mit den Kandidaten, die
lediglich wegen der Phyle oder auf Grund dehnbarer prosopogra-
phischer Angaben in Vorschlag gebracht worden sind.

Koehler
v.Schöffer
Ferg.
Ko.
1908
Ferg.
1931
Dins.
Ki.
1932
Mer.
1934
Mer.
1939
Hagnias .
±250
252/1
± 250
+ 260
—230
unaat.1
267/6?
?
252/1
216/5

Einzig Dinsmoor hat das Jahr 267/6 in Vorschlag gebracht,
obwohl die Inschriften IG. II2 794 und 1706 der Mitte des Jahr-
hunderts zugewiesen werden. Der Schreiber Potamon ist zwar be-
kannt, aber sein Demos fehlt, und nur auf Grund unsicherer Über-
legungen weist er wie Meritt ihn der zehnten Phyle zu, wobei er
selbst [ΑίΕαλίδης], Meritt [Αίξωνεύς] ergänzt. Man sieht das
Fragezeichen, mit dem Dinsmoor sein Datum versah, ist wohlbe-
gründet. Es ist vielleicht das bezeichnendste Beispiel für die Will-
kür einer Datierung lediglich nach dem Zyklus, das die Archonten-
forschung kennt. Ein neuer Fund (Hesperia, 2, 1933 437) hat Dow
veranlaßt, Hagnias ins letzte Viertel des Jahrhunderts wandern zu
lassen, vgl. Meritt Hesperia 7, 177.

Ferg.
Johnson
Bel.
Dins.
Ferg.
1932
Ki.
19322
Mer.
1934
Mer.
1938
Philippides .
?
265/4

265/4
265/4
±270
265/4?
265/4?

Philippides ist aus der Weihinschrift IG. II2 2859 bekannt. Nur
Ludwig Ross hat sie gesehen und sie dem Schriftcharakter nach
dem dritten Jahrhundert zugewiesen. Seinen Namen setzte John-
son in der Inschrift II2 689 ein, wo lediglich ΙΔΗΣ auf dem
Stein erhalten ist. Seine Landsleute haben sich diese Ergänzung
zu eigen gemacht. Allein sie ist trotzdem ohne Gewähr, da ebenso
1 „Zwischen 256/5 und 244/3“.
2 Gnomon a.a.O. „Ph. könnte um 270 Archon gewesen sein“.
 
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