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Walther Kolbe:
sein soll, zum Jahresgefährten des Archonten Pe[ithidemos] zu ma-
chen. Aber er ist sich selbst der Unsicherheit dieser ganzen Über-
legung bewußt und läßt deshalb abschließend die Frage offen, ob
Lysikles oder Archikles gleichzeitig mit Pe[ithidemos] ist. Selbst
das gibt er zu, daß wir im besonderen nicht sicher sein können, ob
τάδεώμπαρε — — wirklich die Überschrift des zweiten Abschnitts ist.
Damit ist mir die Aufgabe sehr erleichtert; ich kann nur erklären,
daß mir die Ergänzung völlig willkürlich und unhaltbar erscheint.
Die Zufälligkeit, daß die Buchstaben etwas weiter gestellt sind, kann
kein Beweis sein, daß π an die Spitze des Steines gehört. Kirchner
verdient volle Zustimmung, wenn er es unterhalb des Blockes c—k
ansetzte und παρέ[δωκε] vermutete. Ist es doch nicht ausgeschlos-
sen, daß hier von der Erfüllung des inZ. 155 f. gegebenen Auftrags
παραδότωσα[ν — — ] καί καταβαλίτωσαν ές το μητρώον die Bede
ist. Weiter bin ich der Meinung, daß von einer dreiteiligen
Anordnung des Inventars nicht die Rede sein kann, weil sie in sich
unlogisch sein würde. Da aus Z. 203ff. hervorgeht, daß hier die
Aufzählung nach Priest er jahren beginnt, ist gegeben, daß die bis-
herige Anordnung nicht-chronologisch war. Die beiden ersten Grup-
pen Fergusons bilden daher den Inhalt dieses ersten Teils, der bis
zu Z. 203 reicht. Die Anordnung war also zweiteilig; sie ergab sich
ohne weiteres aus dem Auftrag, die vorhandenen Gegenstände einer
Überprüfung zu unterziehen und eine Liste von den seit einem be-
stimmten Jahr neu hinzugekommenen Weihgeschenken zu machen1.
Wenn schließlich Ferguson die vom Demos gemachte Weihung von
vier ήδυπότια durch den Schatzmeister Antibios in Lykeas’ Jahr
(Z. 220) nicht als Weihungen dieses Jahres anerkennen will, sondern
für die Schenkung einer früheren Zeit erklärt, so kann ich ihm ange-
sichts der eindeutigen Aussage des Textes nicht folgen. Ebenso
scheint mir der Versuch, die in fr. π erwähnten Schenkungen des
Demos als Gaben für den Gebrauch des Priesters zu erklären2, ohne
jede Berechtigung zu sein. Wenn wir das alles überschauen, so liegt
zu Tage, daß es nicht angeht, um des Bruchstückes π willen die Glei-
chung 267/6 = Phyle 9 (des Priesters) anzuzweifeln.
1 Ferguson mag darin Recht haben, daß er fr. v o in der Lücke zwischen
a b und c—k einsetzen wollte. Denn im Inhalt unterscheidet sich v o nicht von
dem Anfang des Blockes c—k.
2 ,,They are probably in priestly use.“
Walther Kolbe:
sein soll, zum Jahresgefährten des Archonten Pe[ithidemos] zu ma-
chen. Aber er ist sich selbst der Unsicherheit dieser ganzen Über-
legung bewußt und läßt deshalb abschließend die Frage offen, ob
Lysikles oder Archikles gleichzeitig mit Pe[ithidemos] ist. Selbst
das gibt er zu, daß wir im besonderen nicht sicher sein können, ob
τάδεώμπαρε — — wirklich die Überschrift des zweiten Abschnitts ist.
Damit ist mir die Aufgabe sehr erleichtert; ich kann nur erklären,
daß mir die Ergänzung völlig willkürlich und unhaltbar erscheint.
Die Zufälligkeit, daß die Buchstaben etwas weiter gestellt sind, kann
kein Beweis sein, daß π an die Spitze des Steines gehört. Kirchner
verdient volle Zustimmung, wenn er es unterhalb des Blockes c—k
ansetzte und παρέ[δωκε] vermutete. Ist es doch nicht ausgeschlos-
sen, daß hier von der Erfüllung des inZ. 155 f. gegebenen Auftrags
παραδότωσα[ν — — ] καί καταβαλίτωσαν ές το μητρώον die Bede
ist. Weiter bin ich der Meinung, daß von einer dreiteiligen
Anordnung des Inventars nicht die Rede sein kann, weil sie in sich
unlogisch sein würde. Da aus Z. 203ff. hervorgeht, daß hier die
Aufzählung nach Priest er jahren beginnt, ist gegeben, daß die bis-
herige Anordnung nicht-chronologisch war. Die beiden ersten Grup-
pen Fergusons bilden daher den Inhalt dieses ersten Teils, der bis
zu Z. 203 reicht. Die Anordnung war also zweiteilig; sie ergab sich
ohne weiteres aus dem Auftrag, die vorhandenen Gegenstände einer
Überprüfung zu unterziehen und eine Liste von den seit einem be-
stimmten Jahr neu hinzugekommenen Weihgeschenken zu machen1.
Wenn schließlich Ferguson die vom Demos gemachte Weihung von
vier ήδυπότια durch den Schatzmeister Antibios in Lykeas’ Jahr
(Z. 220) nicht als Weihungen dieses Jahres anerkennen will, sondern
für die Schenkung einer früheren Zeit erklärt, so kann ich ihm ange-
sichts der eindeutigen Aussage des Textes nicht folgen. Ebenso
scheint mir der Versuch, die in fr. π erwähnten Schenkungen des
Demos als Gaben für den Gebrauch des Priesters zu erklären2, ohne
jede Berechtigung zu sein. Wenn wir das alles überschauen, so liegt
zu Tage, daß es nicht angeht, um des Bruchstückes π willen die Glei-
chung 267/6 = Phyle 9 (des Priesters) anzuzweifeln.
1 Ferguson mag darin Recht haben, daß er fr. v o in der Lücke zwischen
a b und c—k einsetzen wollte. Denn im Inhalt unterscheidet sich v o nicht von
dem Anfang des Blockes c—k.
2 ,,They are probably in priestly use.“