Metadaten

Nikolaus [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1942/43, 2. Abhandlung): Briefwechsel des Nikolaus von Cues — Heidelberg, 1944

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.42032#0052
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
52 J. Koch, Cusanus-Texte: IY. Briefwechsel. Erste Sammlung
Koblenz, 1448 Oktober 29.
Dem Hochgeborn forften vnde herren hem Johan Hirtzogen
zu Clieue ind Grauen van der Marek, myme genedigen lieuen herren.
Hochgeborn forfte, genediger heuer herre.
Ich enbieden uweren gnaden mynen fchuldigen willigen dynft.
5 Gnediger lieber herre, Ich lian uweren gnaden vur an gefchrieben1,
wat zuverficht uwere gnade zu vnßerm heiligen vader dem pawes
haben möge, vnd wie ich uwers vader felige2 vnd vweren gnaden
dyner byn. folchs han ich zu Dufeldorff3 auch vwere genaden frunde
müntlich vnd mynen rait gefacht. Ich han dar na eynen wecli uff-
io gedan die fachen zu ftellen an vnfern heiligen vader den pawes,
der eyn oberft ift, dat er eynige dedinge an hebe, vnd da in vngeent
abe laißen müße, wanne eyne parthie irren willen dar zu nyt geben
wulde, vnd fynt die fachen uff alle fijten gewijgen, fo wie fye gan
mögen, vnd billich uff zu nemen fyne, vnd han nu uwer genaden
is brieff4 entphangen, da ynne uwere gnade folche myttel des frije-
dens antreffende nyt off nymmet, funder begerenüft, dat ich zu
der felben uwer gnaden geen Vrfoe körnen wulde etc. Da wiffe
uwer genade, dat ich willich were alles dat zu dun, dat ich ver-
mocht,; dan na dem uweren gnaden folcher czedelen vnd ftallunge
20 an vnfern heiligen vader den pabft nyt fügt zu dun ader zu folgen,
vnd ich folche ftallunge nyt veränderen mach, fo falle uwere genade
mych vur entfchuldigt han. Doch wille ich eynen herren vnd cano-
nich van Aich, myne fecretarie5, dem auch vnfer heilige vader der
pabft nuwelich, als er bij yme geweeft ift, beuolen.hait, mych zu
25 ermanen, in dißer fachen zu arbeiden, fo ich kurthzlich magh zu

1 Wohl in erster Linie Hinweis auf die Denkschrift vom 12. Oktober;
vgl. Hansen I, Nr. 377, S. 366—368.
2 Adolf II. (1394—1448).
3 Auf der Tagfahrt vom 10. Oktober; vgl. den vorigen Brief, S. 51, 7.
4 Dieser Brief scheint verloren zu sein. Hansen bemerkt hierzu (S. 369
Anm. 1): „Johann schrieb d. d. Büderich Oktober 26 (Samstag nach Severin)
an die Stadt Köln, er habe Cusa mitgeteilt, „dat ons tot der cedulen ons van
Duysseldorp bracht, ind tot den dage, die morgen aver acht dage tot Urdingen
to wesen verraempt was, nyet to volgen noch to schicken ansteyt“ (Or. Kölner
Stadtarchiv, Akten betr. Köln und das Territorium a. a.). Die Stadt teilte
dieses Schreiben Cusa mit, der am 29. Oktober Köln bat, dem Erzbischof von
dieser Absage Kleves Kenntnis zu geben (Or. ebd.)“.
5 Wigand von Homberg; vgl. den folgenden Beglaubigungsbrief. Auf
seiner Legationsreise schickte Cusanus Wigand von Hildesheim aus erneut
nach Kleve. Ygl. Hansen II, Nr. 101, S. 171.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften