Y. Ausbreitung der Ölbaumzucht im Mittelmeergebiet
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Ähnlich hat sich gr. Αχαϊκοί (Nom. PI.) im Lateinischen aus
*Ächaivl zu *Acheivi ·—■ *Achevi — Achlvi entwickelt.
Gr. ελα'ÖF, ital. *elaivom wurde altlateinisch zu *olai-
■vom, später *oleivom —- *olevom. Vor o aber wurde jedes u laut-
gesetzlich ausgestoßen; aus *0leivom-*olevom ergab sich *oleom und
dann oleum, mit Verkürzung des antevokalischen e zu e nach der
Regel „Vocalis ante vocalem corripitur“1. Doch scheint das v teil-
weise schon früher ausgestoßen zu sein, als noch die Form *oleivom
bestand: das Ergebnis war dann *oleiom, vulglat. *oleium, *olejum.
Im Genitiv *olevi dagegen konnte das e, weil es vor i stand, nicht
synkopiert werden: aus *oUvi wurde ollvi (wie *Achevi > Achivi).
Die lautgesetzlich entwickelte Flexion war also: Nom. oleum — Gen.
ollvi. Es ist dann ein Ausgleich erfolgt: zum Nom. oleum wurde ein
Gen. olei, zum Gen. ollvi ein Nom. ollvum gebildet; daher die spä-
teren Doppelformen oleum und ollvum 'ÖF. Ebenso hat altlat. dei-
vos 'Gott5 über *devos—*deos die Form deus ergeben, der Gen. deivi
aber *devi—dlvi, wozu dann durch Ausgleich einerseits ein Gen. dei,
anderseits ein Nom. dlvus 'Gott, göttlich’ gebildet wurde2 *.
Neben den beiden klassisch-lateinischen Formen oleum und
ollvum haben sich vulgärlateinisch oder dialektisch auch die älteren
Formen olevum und oleium, olejum erhalten, wie aus der Weiter-
entwicklung im Keltischen und Germanischen hervorgeht. Oleum
anderseits erscheint vulgärlateinisch als *olium. (Vgl. S. 65 unten
und S. 74.)
Von olea, dem Namen des veredelten Ölbaums, bildeten die
Römer oleaster m. oder oleastrum n. als Benennung für den wilden
Ölbaum, obgleich sie wohl schon vorher einen besondern Ausdruck
für diesen hatten.
Die lateinischen Namen oleum 'ÖF, vulgärlateinisch *olium,
*olejum, *olevum, und ollva 'Ölbaum, Olive’ wurden dann von den
Römern den Nachbarvölkern übermittelt und in ihren Provinzen
eingeführt; sie sind so die Grundlagen der romanischen, keltischen,
der meisten germanischen und der baltisch-slawischen Namen für
Öl geworden.
Aus lat. oleum, vulglat. olium stammen die romanischen
Renennungen des Öls: span, o/eo, it. olio.
Zu den keltischen Völkern in Gallien und Rritannien kam
der lateinische Name des Öls in der Form *oUvom, * olevum mit
1 Kretschmer, a.a.O. 113. Sommer, S. 174 u. 138.
2 Kretschmer und Sommer a.a.O.
■O Sitzungsberichte d. Heidelb. Akad., phil.-hist. Kl. 1942/43. 3. Abh.
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Ähnlich hat sich gr. Αχαϊκοί (Nom. PI.) im Lateinischen aus
*Ächaivl zu *Acheivi ·—■ *Achevi — Achlvi entwickelt.
Gr. ελα'ÖF, ital. *elaivom wurde altlateinisch zu *olai-
■vom, später *oleivom —- *olevom. Vor o aber wurde jedes u laut-
gesetzlich ausgestoßen; aus *0leivom-*olevom ergab sich *oleom und
dann oleum, mit Verkürzung des antevokalischen e zu e nach der
Regel „Vocalis ante vocalem corripitur“1. Doch scheint das v teil-
weise schon früher ausgestoßen zu sein, als noch die Form *oleivom
bestand: das Ergebnis war dann *oleiom, vulglat. *oleium, *olejum.
Im Genitiv *olevi dagegen konnte das e, weil es vor i stand, nicht
synkopiert werden: aus *oUvi wurde ollvi (wie *Achevi > Achivi).
Die lautgesetzlich entwickelte Flexion war also: Nom. oleum — Gen.
ollvi. Es ist dann ein Ausgleich erfolgt: zum Nom. oleum wurde ein
Gen. olei, zum Gen. ollvi ein Nom. ollvum gebildet; daher die spä-
teren Doppelformen oleum und ollvum 'ÖF. Ebenso hat altlat. dei-
vos 'Gott5 über *devos—*deos die Form deus ergeben, der Gen. deivi
aber *devi—dlvi, wozu dann durch Ausgleich einerseits ein Gen. dei,
anderseits ein Nom. dlvus 'Gott, göttlich’ gebildet wurde2 *.
Neben den beiden klassisch-lateinischen Formen oleum und
ollvum haben sich vulgärlateinisch oder dialektisch auch die älteren
Formen olevum und oleium, olejum erhalten, wie aus der Weiter-
entwicklung im Keltischen und Germanischen hervorgeht. Oleum
anderseits erscheint vulgärlateinisch als *olium. (Vgl. S. 65 unten
und S. 74.)
Von olea, dem Namen des veredelten Ölbaums, bildeten die
Römer oleaster m. oder oleastrum n. als Benennung für den wilden
Ölbaum, obgleich sie wohl schon vorher einen besondern Ausdruck
für diesen hatten.
Die lateinischen Namen oleum 'ÖF, vulgärlateinisch *olium,
*olejum, *olevum, und ollva 'Ölbaum, Olive’ wurden dann von den
Römern den Nachbarvölkern übermittelt und in ihren Provinzen
eingeführt; sie sind so die Grundlagen der romanischen, keltischen,
der meisten germanischen und der baltisch-slawischen Namen für
Öl geworden.
Aus lat. oleum, vulglat. olium stammen die romanischen
Renennungen des Öls: span, o/eo, it. olio.
Zu den keltischen Völkern in Gallien und Rritannien kam
der lateinische Name des Öls in der Form *oUvom, * olevum mit
1 Kretschmer, a.a.O. 113. Sommer, S. 174 u. 138.
2 Kretschmer und Sommer a.a.O.
■O Sitzungsberichte d. Heidelb. Akad., phil.-hist. Kl. 1942/43. 3. Abh.