Erdkenntnis
17
sie für Gold um das dreifache ein, Eisen für das zweifache an Gold;
das Silber dagegen hat den zehnfachen Wert des Goldes.“
Auch am Handel über Land hatten die Israeliten nur in be-
scheidenem Maße Anteil. Von Salomo wird 1. Reg 1028_29 berichtet,
daß er Pferde und Wagen aus Ägypten und Kilikien importierte und
im Zwischenhandel an Chittiter und Aramäer verkaufte. Mit den
Aramäern von Damaskus hatte Achab von Samaria nach 1. Reg 2034
feste Handelsverträge. Aber im ganzen sind die Israeliten Palästinas
stets Bauern gewesen und sind es bis in die griechisch-römische Zeit
durchaus geblieben1; das Wort ,,Kanaaniter“ ist im Hebräischen
appellativische Bezeichnung des Händlers. Mit dem Karawanen-
handel des Ostens hatten die Israeliten nichts zu tun; dieser lag in
der Hand arabischer Stämme. Als solche werden Gen 37 25 die Ismae-
liter genannt, welche Tragakanthgummi, Balsam und Ladanumharz
aus Gilead nach Ägypten brachten; neben ihnen die Karawanen von
Dedän (heute ehölä) und Tema (heute taimä) in Nordarabien, sowie
die Sabäer Südarabiens2. Diese arabischen Händler führten ihre
Waren durch Edom und Südjudäa zu den Mittelmeerhäfen, vor al-
lem nach Gaza.
Dem Umfang der Handelsbeziehungen Israels entsprechen die
geographischen Kenntnisse des ältesten hebräischen Historikers,
des Jahvisten, dessen Werk gegen Ende des 9. Jahrhunderts ent-
standen ist. Die Welt des Mittelmeerraums ist ihm so gut wie unbe-
kannt. Nach Norden hin erstreckt sich sein Wissen über Phönike und
die Chittiter des Libanons (Jud 126) bis zu den Aramäerstaaten am
Euphrat (2. Sam 10). Den Namen Babel im Lande ShTär (d. i. Baby-
lonien) weiß er aus der Sage (Gen 11 x_9). Die östliche Steppe kennt
er als das Gebiet der „Söhne von Qedem“, (Gen 29x), cl. h. des
Ostens3. Die arabischen Stämme zählt er auf als Söhne Ismaels4 und
seines Weibes Qetürä, „Weihrauch“ (Gen 25x_4); es sind die durch
den Weihrauchhandel bekannten Stämme Arabiens. Ihre Namen
sind:
1. Zimrän (LXX Ζεμβραν Ζεβραν; Jubil. 1912 Zenbar), nach Kno-
bel vielleicht Ζαμβραμ, die Stadt der Kinaidokolpiten westlich
von Mekka am Roten Meer (Ptolem. VI 75), nach Grotius die
Zamareni des Plinius (VI 158).
1 Vgl. dazu Gustav Boström, Proverbiastudien, 1935, S. 91 ff.
2 .Teo 2113f Hes 2715 3813 lob 619 u. a. 3 Vgl. S. 14 Anm. 2.
4 G. Hölscher, Die Anfänge der hebräischen Geschichtsschreibung, 1942
S. 16 f.
17
sie für Gold um das dreifache ein, Eisen für das zweifache an Gold;
das Silber dagegen hat den zehnfachen Wert des Goldes.“
Auch am Handel über Land hatten die Israeliten nur in be-
scheidenem Maße Anteil. Von Salomo wird 1. Reg 1028_29 berichtet,
daß er Pferde und Wagen aus Ägypten und Kilikien importierte und
im Zwischenhandel an Chittiter und Aramäer verkaufte. Mit den
Aramäern von Damaskus hatte Achab von Samaria nach 1. Reg 2034
feste Handelsverträge. Aber im ganzen sind die Israeliten Palästinas
stets Bauern gewesen und sind es bis in die griechisch-römische Zeit
durchaus geblieben1; das Wort ,,Kanaaniter“ ist im Hebräischen
appellativische Bezeichnung des Händlers. Mit dem Karawanen-
handel des Ostens hatten die Israeliten nichts zu tun; dieser lag in
der Hand arabischer Stämme. Als solche werden Gen 37 25 die Ismae-
liter genannt, welche Tragakanthgummi, Balsam und Ladanumharz
aus Gilead nach Ägypten brachten; neben ihnen die Karawanen von
Dedän (heute ehölä) und Tema (heute taimä) in Nordarabien, sowie
die Sabäer Südarabiens2. Diese arabischen Händler führten ihre
Waren durch Edom und Südjudäa zu den Mittelmeerhäfen, vor al-
lem nach Gaza.
Dem Umfang der Handelsbeziehungen Israels entsprechen die
geographischen Kenntnisse des ältesten hebräischen Historikers,
des Jahvisten, dessen Werk gegen Ende des 9. Jahrhunderts ent-
standen ist. Die Welt des Mittelmeerraums ist ihm so gut wie unbe-
kannt. Nach Norden hin erstreckt sich sein Wissen über Phönike und
die Chittiter des Libanons (Jud 126) bis zu den Aramäerstaaten am
Euphrat (2. Sam 10). Den Namen Babel im Lande ShTär (d. i. Baby-
lonien) weiß er aus der Sage (Gen 11 x_9). Die östliche Steppe kennt
er als das Gebiet der „Söhne von Qedem“, (Gen 29x), cl. h. des
Ostens3. Die arabischen Stämme zählt er auf als Söhne Ismaels4 und
seines Weibes Qetürä, „Weihrauch“ (Gen 25x_4); es sind die durch
den Weihrauchhandel bekannten Stämme Arabiens. Ihre Namen
sind:
1. Zimrän (LXX Ζεμβραν Ζεβραν; Jubil. 1912 Zenbar), nach Kno-
bel vielleicht Ζαμβραμ, die Stadt der Kinaidokolpiten westlich
von Mekka am Roten Meer (Ptolem. VI 75), nach Grotius die
Zamareni des Plinius (VI 158).
1 Vgl. dazu Gustav Boström, Proverbiastudien, 1935, S. 91 ff.
2 .Teo 2113f Hes 2715 3813 lob 619 u. a. 3 Vgl. S. 14 Anm. 2.
4 G. Hölscher, Die Anfänge der hebräischen Geschichtsschreibung, 1942
S. 16 f.